Abseits.at-Leistungscheck, 14. Spieltag 2012/13 (Teil 2) – Wie schlugen sich Alaba, Junuzovic, Prödl, Harnik und Holzhauser in der englischen Woche?
Deutschland 30.November.2012 Stefan Karger 0
In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil des Leistungschecks sahen wir uns unter anderem die starken Leistungen der Mainzer Legionäre an, nun widmen wir uns David Alaba, Martin Harnik, Raphael Holzhauser, Zlatko Junuzovic und Sebastian Prödl.
Richten wir unseren Blick zunächst auf die Partie zwischen dem SC Freiburg und dem FC Bayern München, die der Titelfavorit mit 2:0 für sich entschied. Der Spielverlauf spielte den Bayern in die Hände, denn sie gingen bereits in der 12. Minute durch einen Elfmeter in Führung (diesmal ließ David Alaba seinen Kollegen Thomas Müller schießen), kurze Zeit später wurde auch noch der Freiburger Fallou Diagne nach einer Notbremse knapp außerhalb des Strafraums ausgeschlossen. Der SC Freiburg hielt zwar auch in Unterzahl sehr gut dagegen und kam sogar zu Chancen, doch der eingewechselte Anatoliy Tymoshchuk machte nach einer schöner Lahm-Vorarbeit in der 79. Minute alles klar und erzielte den 2:0-Endstand. David Alaba zeigte eine grundsolide Leistung, agierte aber für seine Verhältnisse sehr unauffällig und zurückhaltend. Er ließ sich in der Defensive nichts zu Schulden kommen, erzeugte aber auch wenig Druck auf seinem Flügel und wählte in so gut wie jeder Aktion die Sicherheitsvariante, was in dieser Partie allerdings auch absolut ausreichend war. Von 53 Pässen landeten 96% bei seinen Mitspielern, eine Statistik die einerseits seine Passsicherheit und Ruhe am Ball zeigt, allerdings auch, dass er nicht besonders viele Schlüsselpässe versuchte. Auch in der Defensive hatte sein Gegenüber auf der rechten Seite, Philipp Lahm, mehr zu tun: Während der deutsche Nationalspieler in 17 Zweikämpfe verwickelt wurde, bestritt Alaba gerade einmal elf Duelle, von denen er fünf gewann (45,5%). Alaba machte drei Tacklings und fing zwei gegnerische Pässe ab. Er lief 10,4 Kilometer und hatte nur zwei nennenswerte Aktionen in der Offensive: eine Flanke und eine Torschussvorlage, die jedoch nichts Zählbares einbrachte. Alles in allem keine spektakuläre, dafür aber eine solide Leistung, für die er vom kicker die Note 3 bekam. Am kommenden Wochenende wird er im Schlagerspiel gegen Borussia Dortmund sicherlich mehr investieren müssen.
Junuzovic bei Werder-Niederlage bester Bremer
Für den SV Werder Bremen setzte es zu Hause gegen Bayer Leverkusen eine 4:1-Niederlage, die Marko Arnautovic aufgrund einer Erkältung nicht am Spielfeld miterleben konnte. Der rechte Flügelspieler wurde durch Füllkrug ersetzt, der seine Chance jedoch nicht nutzen konnte und eine eher schwache Leistung bot. Der wieder einmal als alleiniger Sechser aufgestellte Zlatko Junuzovic war hingegen noch einer der Lichtblicke in der Werder-Mannschaft, da er sich bis zu seiner Auswechslung in der 73. Minute heftig gegen die Niederlage stemmte, viele Löcher stopfte, zahlreiche gegnerische Pässe abfing und die beste Zweikampfquote aufwies. Der österreichische Nationalspieler gewann 13 seiner 17 Duelle (76,5%), eine richtig starke Statistik. Dazu fing er gleich sieben gegnerische Pässe ab und lief bis zu seiner Auswechslung 10,3 Kilometer, was bedeutet, dass er über die gesamte Spielzeit wahrscheinlich wieder die 13-Kilometer-Marke geknackt hätte. Er schoss zweimal aufs Tor und steuerte zwei Torschussvorlagen bei, war also nicht nur mit der Defensive beschäftigt, sondern auch in der Offensive präsent. Das größte Problem war allerdings, dass sie Bayer Leverkusen, wie schon in den Runden davor, extrem geschickt verteidigte, sich teilweise zwar weit zurückzog, aber aufgrund eines hervorragenden Stellungsspiels meist sämtliche Passmöglichkeiten des Gegners negierte. Junuzovic stieß wie ein Box-to-Box-Spieler immer wieder weit in die gegnerische Hälfte vor, fand dann jedoch oft keinen Abnehmer für seine Zuspiele, was auch seine bescheidene Passquote von 65% erklärt. Zudem sah er in der 64. Minute seine fünfte gelbe Karte, womit er im Auswärtsspiel gegen Hoffenheim kommenden Sonntag fehlen wird. Dennoch eine tolle Leistung, für die er vom kicker eine 2,5 bekam.
Kein guter Tag für Sebastian Prödl
Sebastian Prödl bekam, so wie der Grieche Sokratis, sein Kollege in der Innenverteidigung, vom kicker die Note 5. Die beiden Abwehrspieler hatten Abstimmungsprobleme und sahen gegen die Bayer-Offensivakteure, die immer wieder die Schnittstellen in der Viererkette suchten und fanden, sehr schlecht aus. Die Abwehr-Viererkette hatte aber auch keinen einfachen Arbeitstag, denn Werder lief lange Zeit einem Rückstand hinterher, stand weit vorne und Leverkusen spielte die sich bietenden Gegenangriffe sehr gut aus. Prödls Zweikampfbilanz kann sich sehen lassen, denn er gewann 18 seiner 27 Duelle (66,7%). Allerdings war er einige Male zu spät dran und kam nicht mehr in das Duell mit seinem Gegenspieler hinein. Der Innenverteidiger fing drei gegnerische Pässe ab, klärte viermal den Ball aus dem Strafraum und beging ebenso viele Foulspiele. Insgesamt hatte er 64 Ballkontakte und spielte 44 Pässe, von denen 89% bei seinen Mitspielern landeten. Der kicker gab ihm, wie bereits oben erwähnt, die Note 5, eine Bewertung über die er sich nicht beschweren wird können.
Raphael Holzhauser gegen FC Augsburg wieder in der Startelf
Der VfB Stuttgart feierte zu Hause nach umkämpften 90 Minuten einen 2:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg. Raphael Holzhauser stand zum ersten Mal seit der elften Runde wieder in der Startaufstellung und kam bis zu seiner Auswechslung in der 62. Minute auf drei Torschüsse und zwei Flanken. Gleich zu Beginn hatte er aus spitzem Winkel eine gute Möglichkeit, sein Versuch ging jedoch knapp am Tor von Mohamed Amsif vorbei. Seine Zweikampfbilanz ist positiv, er gewann acht seiner 14 Duelle (57,1%). In den 62 Minuten kam er auf 53 Ballkontakte, ein guter Wert, allerdings wusste er nicht immer, was er mit dem Spielgerät anfangen sollte. Er verlor zweimal den Ball nach Einzelaktionen und entschied sich auch bei den Abspielen manchmal für die falsche Variante. Man vermisste seine gewohnte Übersicht und Spielintelligenz ein wenig, auch wenn es in dieser harten und zweikampfbetonten Partie sicher nicht einfach für ihn war. Der kicker gab ihm für seine Leistung die Note 4,5.
Martin Harniks Arbeitstag nach 45 Minuten zu Ende
Auch Martin Harnik erwischte gegen die Augsburger nicht seinen besten Tag und musste nach der ersten Halbzeit in der Kabine bleiben. Der Österreicher gewann zwar für seine Verhältnisse überraschend viele Zweikämpfe (61,5%), setzte aber in der Offensive zu wenige Akzente und machte allgemein einen isolierten Eindruck. Neben einem Schuss und einer Torschussvorlage gab es keine nennenswerte Aktion von ihm. Er kam auf lediglich 20 Ballkontakte und spielte zwölf Pässe, von denen acht bei seinen Mitspielern landeten (75%). Läuferisch war wie gewohnt alles bestens, denn 6,2 Kilometer in einer Halbzeit können sich sehen lassen. Er lief allerdings viele leere Kilometer und konnte seine Mannschaft nicht in der gewohnten Art und Weise helfen. In der Halbzeit wurde er von Tunay Torun ersetzt, der seine Arbeit jedoch nur geringfügig besser machte, als der österreichische Nationalspieler.
Fazit
Alaba
+: ballsicher, zweikampfstark
-: wenig Akzente nach vorne
Junuzovic
+: sehr stark in den Zweikämpfen, viele Bälle abgefangen, gute Laufarbeit
-: die Pässe in die Tiefe kamen nicht an
Prödl
+: gute Zweikampfwerte
-: schwaches Stellungsspiel, viele Abstimmungsprobleme mit Nebenleuten
Holzhauser
+: positive Zweikampfbilanz, viele Ballkontakte
-: unnötige Fehler, man sah wenig von seiner sonst gut ausgeprägten Spielintelligenz
Harnik
+: blieb in vielen Zweikämpfen Sieger, viel gelaufen
-: über weite Strecken komplett isoliert
Stefan Karger, www.abseits.at
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