In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck , 16. Spieltag (Teil 1) – Ivanschitz-Verletzung nicht so schlimm wie befürchtet

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Einige österreichische Legionäre, die am vergangenen Spieltag in der Startaufstellung standen, fanden sich diesmal leider nur auf der Ersatzbank wieder. Den besten Job erledigten unsere Abwehrspieler, denn sowohl Fuchs, als auch Pogatetz zeigten am Wochenende wieder hervorragende Leistungen.

Zuvor aber die schlechten Nachrichten: Prödl saß bei Werder Bremen wieder einmal nur auf der Ersatzbank, da Wolf die Stelle im Abwehrzentrum neben Naldo bekam. Der österreichische Innenverteidiger konnte sich auf der Bank bis zur 60. Minute mit seinem Landsmann Marko Arnautovic unterhalten, der nach seinem eher schwachen Auftritt gegen den FC Bayern München seinen Platz an Rosenberg abgeben musste. Immerhin gelang dem Offensiv-Allrounder nach seiner Einwechslung ein Treffer. Auch David Alaba und Julian Baumgartlinger durften im Gegensatz zum letzten Spieltag nicht von Beginn an auflaufen. Während Alaba immerhin in der 79. Minute eingewechselt wurde, saß Baumgartlinger während der gesamten Partie nur auf der Ersatzbank. Am schlimmsten erwischte es aber Andreas Ivanschitz, der sich am Knie verletzte und nach 54 Minuten ausgewechselt werden musste. Zum Glück stellte sich die Verletzung nachträglich als weniger schlimm als befürchtet heraus.

Kein Kreuzbandriss bei Andreas Ivanschitz

Die Mainzer-Fans fürchteten bereits, dass sich Andi Ivanschitz das Kreuzband riss und erst in der kommenden Saison wieder einsatzfähig sein würde. Die Entwarnung kam allerdings noch am Samstagabend, als Ivanschitz auf seiner Facebook-Seite gute Nachrichten für seine Fans, aber auch für den österreichischen Teamchef Marcel Koller, auf die Pinnwand schrieb:

 „ Die gute Nachricht – meine Kreuzbänder sind okay. Im Krankenhaus wurde von zwei Ärzten am linken Knie ein Einriss, oder eine schwere Zerrung des Innenbandes diagnostiziert. Jetzt muss ich das Bein hochlagern, abwarten, wie sich die Schwellung im Gelenk entwickelt und am Montag nochmals einen Spezialisten konsultieren.“

Die Mainzer stellten gegen den Hamburger SV ihr System um und liefen mit einer Raute im Mittelfeld auf. Jan Kirchhoff verdrängte Dauerläufer Julian Baumgartlinger aus der Mannschaft, obwohl dieser in den letzten Spielen starke Leistungen brachte. Für Andi Ivanschitz änderte sich trotz der Umstellung auf die Raute nicht viel. Er spielte links von Sami Allagui, ein wenig hängend, aber fast auf der gleichen Höhe wie der Stürmer. Die Partie endete 0:0, wobei die Mainzer insbesondere in der Schlussphase gute Chancen auf einen Sieg hatten.

Obwohl Ivanschitz aufgrund seiner Verletzung nur 54 Minuten lang am Platz stand, schoss er zusammen mit Allagui und Choupo-Moting am öftesten aufs gegnerische Tor, nämlich drei Mal. Anhand der Statistiken sieht man gut, dass sich Ivanschitz viel bewegte und sich immer anbieten wollte, aber dennoch nie richtig in die Partie kam. Ivanschitz lief 6,54 Kilometer und wäre damit auf knapp elf Kilometer gekommen, wenn er diesen Schnitt über 90 Minuten beibehalten hätte. Imposant sind für seine Verhältnisse seine 15 Sprints und 52 intensiven Läufe. Diese Werte hat er normaler Weise nach 90 Minuten stehen. Weniger erfreulich ist jedoch, dass der österreichische Nationalspieler 25% seiner Zweikämpfe verlor und nur 16 Ballkontakte hatte. Von sechs Passversuchen kamen drei bei den Mitspielern und ebenso viele bei den Gegenspielern an. Ungewöhnlich ist, dass Ivanschitz alle Duelle im gegnerischen Strafraum gewann, aber dafür von fünf Zweikämpfen im zentralen Mittelfeld keinen einzigen für sich entscheiden konnte.

Vom Kicker erhielt Andreas Ivanschitz die Note 4, womit sich sein bisheriger Notenschnitt von 3,15 auf 3,22 verschlechtert. Für den Österreicher ist es nun wichtig, dass er seine Verletzung rasch auskuriert und dass er möglichst schnell wieder bei der Mannschaft ist, damit er die Vorbereitung auf die Rückrunde nicht versäumt. Immerhin verloren die Mainzer seit vier Spielen keine Partie mehr und bekamen zum ersten Mal in dieser Saison keinen Treffer. Der FSV Mainz 05 trifft kommenden Sonntag auf Borussia Mönchengladbach – garantiert ohne Ivanschitz, aber hoffentlich wieder mit Baumgartlinger.

Christian Fuchs lässt Ebert und Lell schlecht aussehen

Der FC Schalke 04 kam zu einem 2:1-Auswärtssieg gegen Hertha BSC Berlin, wobei der linke Außenverteidiger Christian Fuchs zum 16. Mal in dieser Meisterschaftssaison über die gesamte Spielzeit am Platz stand. Seit der schwachen Leistung gegen Dortmund zeigt sich der Österreicher in einer bestechenden Form und bekam, so wie gegen den FC Augsburg am vergangenen Spieltag, vom Kicker die Note 2. Sein Notenschnitt verbesserte sich damit von 3,73 auf 3,63. Fuchs lief zum zweiten Mal in dieser Spielzeit mehr als elf Kilometer (11,10 km) und absolvierte 18 Sprints und 63 intensive Läufe. Beeindruckender ist allerdings, dass er zwanzig Ballberührungen mehr hatte, als der zweitbeste Schalke-Spieler in dieser Kategorie. Hertha BSC hatte insgesamt 60% Ballbesitz, weshalb die Ballkontakt-Werte bei der Gastmannschaft recht niedrig waren. Die zweitmeisten Ballkontakte (53) hatte der rechte Außenverteidiger Benedikt Höwedes. Christian Fuchs hatte gleich um 20 Ballkontakte mehr, woran man sieht, dass die meisten Angriffe über die linke Seite eingeleitet wurden.

Der rechte Mittelfeldspieler von Hertha BSC, Patrick Ebert, und Außenverteidiger Christian Lell, bekamen Fuchs nie richtig in den Griff und mussten ihn einige Male ungehindert flanken lassen. In der 19. Minute leitete Fuchs das 1:0 ein, als eine scharf angeschnittene Flanke vom gegnerischen Innenverteidiger Hubnik zu Huntelaar verlängert wurde, der sich nicht zwei Mal bitten ließ. Während der Kicker Fuchs keinen Assist zuspricht, wollen wir hier nicht so kleinlich sein und diese Flanke als Torvorlage zählen. Zwei weiter Flanken von Fuchs führten ebenfalls beinahe zu Treffern, aber Huntelaar und Jurado ließen die beiden guten Möglichkeiten aus.

Fuchs gewann 57,59% seiner Zweikämpfe, wobei er das erste Duell erst in der 30. Minute verlor. Im und um den eigenen Strafraum ging er jedes Mal als Sieger aus einem Zweikampf hervor. Fuchs spielte außerdem auch die meisten Pässe von allen Schalke-Spielern: Von 40 Abspielen kamen 29 bei den Mitspielern an. Die meisten Fehlpässe waren lange Pässe auf die Spitzen, die nicht ankamen – ansonsten hinterließ er im Spielaufbau einen sicheren Eindruck.

Am kommenden Samstag trifft Christian Fuchs zu Hause auf den SV Werder Bremen und bekommt es auf seiner Seite in erster Linie mit Sokratis Papastathopoulos und Clemens Fritz zu tun. Wie es aussieht, werden Arnautovic und Prödl bei diesem Duell vermutlich vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen.

Morgen analysieren wir die Leistungen von Martin Harnik und Emanuel Pogatetz und werfen zudem einen Blick auf die Kurzaufritte von Marko Arnautovic und David Alaba.

Stefan Karger, www.abseits.at

 

Stefan Karger

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