In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 19. Spieltag 2013/14 (Teil 2) – Schwache Bremer verlieren in Augsburg mit 3:1

Werder BremenIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir gestern die Leistungen von David Alaba und Martin Harnik analysierten, wollen wir unseren Blick nun nach Augsburg wenden, wo der SV Werder Bremen eine 3:1-Niederlage kassierte. Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic standen in der Startaufstellung und zeigten im Gegensatz zu ihren Kollegen eine gerade noch akzeptable Leistung.

FC Augsburg – SV Werder Bremen   3:1

Der FC Augsburg ist nach dem Sieg gegen den SV Werder Bremen nun schon seit sieben Spielen ungeschlagen und stellt damit einen Vereinsrekord auf. Zudem gewann die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl ihr viertes Heimspiel in Serie, was zuvor ebenfalls noch nie gelang. Während die Augsburger-Fans nun sogar ein wenig von Europa träumen dürfen, hat der SV Werder Bremen nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, was aufgrund der momentanen Form eine echte Gefahr darstellt. Bremen schoss in der gesamten Partie nur vier Mal aufs gegnerische Tor und Keeper Raphael Wolf hatte mit 48 Ballberührungen die meisten Ballkontakte. Dabei sprach der Spielverlauf für die Bremer, denn die Gäste gingen bereits in der dritten Minute nach einem Junuzovic-Eckball in Führung, da der Augsburger Jan-Ingwer Callsen-Bracker den Ball im eigenen Tor unterbrachte und Keeper Alexander Manninger unfreiwillig bezwang. Tobias Werner glich jedoch nur acht Minuten später aus und Halil Altintop (49.), sowie Andre Hahn (55.) sicherten durch ihre Treffer den verdienten Heimsieg.

Sebastian Prödl begann neben Luca Caldirola im Abwehrzentrum der Gäste und bäumte sich auch nach Garcias Ausschluss in der 45. Minute von den Werder-Defensivspielern noch am meisten gegen die Niederlage auf. Allerdings gelang ihm nicht besonders viel und auch die Leistungsdaten sprechen diesmal nicht unbedingt für ihn. Er war zwar an keinem der Gegentore direkt beteiligt, verlor aber fünf seiner zwölf Zweikämpfe (41,7%) und zeigte diesmal auch in den Luftduellen nicht seine gewohnte Stärke. Er fing immerhin drei gegnerische Pässe ab und lief 10,6 Kilometer. Der SV Werder Bremen kam gegen Augsburg nur auf einen Ballbesitz von 33,28% und insgesamt fanden nur 122 Pässe den Weg zu einem Mitspieler. Die Fehlpassquote innerhalb des gesamten Teams war mit 42,18% völlig inakzeptabel und auch Sebastian Prödl glänzte keineswegs im Spielaufbau. Immerhin landeten 68% seiner 25 Pässe bei einem Mannschaftskollegen, was aber für einen Innenverteidiger alles andere als eine Glanzleistung ist. Verglichen mit seinem Nebenmann Caldirola kann sich der Wert dennoch sehen lassen, denn der Italiener brachte nur 42% seiner Abspiele an den Mann. Da das Aufbauspiel aus der Abwehr heraus nicht klappte versuchte es Sebastian Prödl einige Male mit weiten Bällen nach vorne, denen jedoch die Präzision fehlte. Der kicker gab dem Innenverteidiger die Note 3,5, sportal.de sah seine Leistung kritischer und bewertete ihn mit einer 4,5. Wie so oft könnte die Wahrheit in der Mitte liegen, womit er gegenüber seinen Kollegen immer noch eine der besseren Wertungen kassiert hätte.

Auch Zlatko Junuzovic gelang es nicht in den zerfahrenen, chaotischen Spielaufbau der Bremer eine Struktur zu bringen und das Heft in die Hand zu nehmen. Der österreichische Nationalspieler begann in Robin Dutts 4-2-3-1-System im offensiven Mittelfeld und kam in der gesamten Partie auf lediglich 32 Ballkontakte. Er spielte nur zwölf Pässe, von denen nur fünf bei seinen Mitspielern ankamen. In der dritten Minute feierte er immerhin ein kurzfristiges Erfolgserlebnis, da sein Eckball von Jan-Ingwer Callsen-Bracker ins eigene Tor bugsiert wurde. Ansonsten fiel er durch zwei Schussversuche auf, die seinen Weg jedoch nicht aufs gegnerische Tor fanden. Weiters bereitete er zwei Torschüsse seiner Mannschaftskollegen vor und schlug eine Flanke. Ansonsten gelangen ihm keine Einzelaktionen, er versuchte zweimal per Dribbling an seinen Gegenspielern vorbeizukommen, was zwei Ballverluste nach sich zog. Seine Zweikampfbilanz ist mit 10 von 28 gewonnen Duellen (35,7%) durchwachsen, allerdings angesichts seiner hohen Spielposition noch akzeptabel. Das Bemühen und der hohe Einsatz kann ihm jedoch im Gegensatz zu einigen seiner Mannschaftskollegen nicht abgesprochen werden, da er mannschaftsintern mit 12,32 Kilometern die mit Abstand größte Laufdistanz zurücklegte. Der Wille war da, doch seine spielerischen Qualitäten konnte er nur ganz selten in die Waagschale werfen. Der kicker honorierte sein Bemühen jedenfalls mit der Note 3,5, sportal.de sah die Leistung erneut kritischer und bewertete ihn mit einer 4,5.

In Bremen setzt man nun die Hoffnungen auf Aaron Hunt, der im Moment Knieprobleme hat, aber kommende Woche eventuell spielen wird können. Im Verbund mit Neuzugang Ludovic Obraniak, seines Zeichens offensiver Mittelfeldspieler und polnischer Nationalspieler, soll im Mittelfeld wieder mehr Kreativität und Ordnung einkehren. Dies ist auch bitter nötig, denn nach 19 Spieltagen haben die Bremer erst 20 Punkte am Konto, was seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel einen Minusrekord in Bremen darstellt. Kommendes Wochenende wird jedenfalls eine gewaltige Steigerung nötig sein, denn Werder empfängt daheim Borussia Dortmund.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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