Abseits.at-Leistungscheck, 20. Spieltag 2013/14 (Teil 2) – Werder Bremen zu Hause gegen starke Dortmunder chancenlos
Deutschland 12.Februar.2014 Stefan Karger 0
In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir uns im ersten Teil David Alabas Leistung gegen den 1. FC Nürnberg ansahen, wollen wir uns nun unseren Werder-Legionären widmen, die das Heimspiel gegen Borussia Dortmund deutlich mit 5:1 verloren.
SV Werder Bremen – Borussia Dortmund 1:5
Nach der bitteren Niederlage hat der SV Werder Bremen nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Geschäftsführer Thomas Eichin sprach nach der Partie zum ersten Mal deutlich von einem bevorstehenden Abstiegskampf und Trainer Robin Dutt, der mittlerweile die schlechteste Punktebilanz aller Werder-Trainer aufweist, steht massiv unter Kritik. Von den letzten neun Meisterschaftspartien gewannen die Bremer nur ein einziges Spiel, der Rückrundenstart fiel mit einem Punkt aus drei Partien ebenfalls miserabel aus. Gegenüber der Schaaf-Ära sind keine Fortschritte zu erkennen, in allen Mannschaftsteilen herrscht Handlungsbedarf. Henrikh Mkhitaryan und Robert Lewandowski schossen jeweils einen Doppelpack, Innenverteidiger Manuel Friedrich erzielte nach einem Eckball einen Treffer und stellte seine Gefährlichkeit bei Standardsituationen erneut unter Beweis. Den Ehrentreffer der Bremer erzielte der eingewechselte Youngster Levent Aycicek, der sich bei seinem Bundesliga-Debüt gleich in die Torschützenliste eintragen konnte. Hier könnt ihr euch die Höhepunkte der Partie anschauen, wobei ihr euer Augenmerk speziell auf den vierten Dortmunder Treffer richten solltet, der nach einer herrlichen Kombination entstand:
Immerhin machte der polnische Neuzugang Ludovic Obraniak eine verhältnismäßig gute Figur und bereitete etwa in der 30. Minute nach einem Eckball eine Kopfballchance von Sebastian Prödl vor. Der Innenverteidiger zeigte sich nach dem Schlusspfiff sogar vorsichtig optimistisch und sprach von einem “vernünftigen Spiel“ und einer “guten Reaktion“ seiner Mannschaft. Angesichts dieses Ergebnisses und der aktuellen Tabellensituation waren diese Aussagen wohl ein wenig zu positiv. Prödl selbst konnte sich immerhin auf seine Kopfballstärke verlassen, sportal.de bezeichnete ihn als Turm in der Schlacht und gab ihm mit der Note 4 noch eine vergleichsweise gute Bewertung. Der Innenverteidiger verschuldete zwar keines der Gegentore, wirkte aber in einigen Szenen zu passiv und unentschlossen. Die Dortmunder spielten sich allerdings im Laufe des Spiels in einen wahren Rausch und waren den Gastgebern in allen Belangen deutlich überlegen. Gegen die teilweise traumhaften Kombinationen und das schnelles Umschaltspiel hatte die gesamte Bremer-Mannschaft keine passende Antwort parat. Sebastian Prödl klärte immerhin zwölf Mal den Ball aus dem eigenen Strafraum und gewann 12 seiner 20 Zweikämpfe (60%). Er kam auf 59 Ballberührungen und spielte 39 Pässe, von denen 74% bei seinen Mitspielern landeten. Neben seiner Kopfballchance in der 30. Minute gab es keine nennenswerten Offensivaktionen von ihm. Der kicker sah seine Leistung kritischer als sportal.de und bewertete ihn, so wie seinen Nebenmann Assani Lukimya, mit der Note 5.
Zlatko Junuzovic kam auf der Doppelsechs neben Philipp Bargfrede zum Einsatz, wobei er den offensiveren Part innehatte und gerade zu Beginn der Partie die Dortmunder recht hoch attackierte. Er zeigte sich wie gewohnt sehr lauffreudig und lief mit 12,02 Kilometern um mehr als einen halben Kilometer mehr als der zweitfleißigste Bremen-Akteur. Ihm gelang es jedoch auch nicht die zahlreichen Löcher zu stopfen und das schnelle Umschaltspiel des Gegners unter Kontrolle zu bringen. Der Österreicher war in viele Zweikämpfe verwickelt, wobei er 18 seiner 40 Duelle (45%) für sich entschied, was für seine Position ein wenig enttäuschend ist. In der Offensive legte er immerhin zwei Chancen für seine Mitspieler auf, ansonsten gelang es ihm jedoch auch nicht oft genug als Verbindungsspieler für ein geordnetes Aufbauspiel zu sorgen und mit seiner Kreativität dem Spiel einen Stempel aufzusetzen. Junuzovic kam auf 45 Ballkontakte und spielte 33 Pässe, von denen 82% ankamen. Einige Male versuchte er mittels Einzelaktionen die Situationen zu lösen, wobei er immerhin bei drei seiner fünf Dribblings Erfolg hatte. Fünf Tacklings zeigen zumindest seinen Einsatzwillen, dazu fing er drei Mal einen gegnerischen Pass ab. Aufgrund der Formschwäche der gesamten Bremer-Mannschaft befindet sich auch der Österreicher in keiner einfachen Situation und es gelang ihm auch nicht aus dem schwachen Kollektiv positiv herauszustechen. Sowohl der kicker, als auch sportal.de waren sich einig, dass sein Bemühen alleine zu wenig war und gaben ihm die Note 5. Im Gegensatz zu Sebastian Prödl konnte er nach dem Spiel der derzeitigen Lage nichts Positives abgewinnen und kommentierte die aktuelle Situation mit den passenden Worten, mit denen wir auch diesen Artikel enden lassen wollen: „Der gleiche Scheiß wie im Vorjahr“.
Stefan Karger, www.abseits.at
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