In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 21. Spieltag 2013/14 – Junuzovic und Prödl mit starken Leistungen beim 1:1-Unentschieden gegen Gladbach

Zlatko Junuzovic (SV Werder Bremen)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Heute wollen wir zunächst unseren Werder-Legionären Zlatko Junuzovic und Sebastian Prödl auf die Beine sehen, die beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach immerhin ein Unentschieden erreichten. Für Martin Harnik lief es mit dem VfB Stuttgart wesentlich schlechter, denn die Schwaben verloren ihr Auswärtsspiel in Hoffenheim deutlich und verdient mit 4:1.  

SV Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach   1:1

Nach dem 1:1-Unentschieden im Weserstadion warten die beiden Mannschaften weiterhin auf ihren ersten Meisterschaftssieg im Jahr 2014. Werder setzte die außergewöhnliche Bilanz in den Heimspielen gegen Gladbach auch am Wochenende fort und ist nun schon seit 24 Spielen daheim gegen Fohlen ungeschlagen. Die Borussia punktete im vierten Spiel nach dem Rückrundenauftakt immerhin zum ersten Mal, gab jedoch auch erstmals in dieser Saison einen Punkt nach einer Pausenführung ab. Die Gäste gingen nach einem haarsträubenden Fehler des Innenverteidigers Assani Lukimya bereits nach sechs Minuten durch Raffeal in Führung. Der verdiente Ausgleich fiel erst in der 88. Minute, als Neuzugang Ludovic Obraniak einen Freistoß im gegnerischen Tor versenkte. Gladbach-Goalie Marc-Andre ter Stegen musste zum ersten Mal nach einem direkten Freistoß in seiner Bundesliga-Karriere hinter sich greifen. Schauen wir uns zunächst einmal die Highlights an:


Gladbach-Tor nach Lukimya-Aussetzer 0:50
Flanke an Latte von Junuzovic 4:00
Rettungstat Junuzovic 6:45
Ausgleich Obraniak: 7:15

Sebastian Prödls Kollege im Abwehrzentrum erwischte einen rabenschwarzen Tag und wurde nach 27 Minuten von Trainer Robin Dutt vom Platz genommen. Assani Lukimya bereitet Raffaels Treffer mit einem katastrophalen Fehlpass vor und zeigte auch in weiterer Folge einige Unsicherheiten und Fehlpässe, weshalb seinem Trainer nichts anderes übrig blieb, als den Arbeitstag des Kongolesen vorzeitig zu beenden. Prödl zeigte sich in besserer Verfassung und gewann etwa 16 seiner 24 Duelle (66,7%). Er klärte neun Mal den Ball aus dem eigenen Strafraum, blockte drei Schüsse ab, machte vier Tacklings und fing einen gegnerischen Pass ab. Allerdings hatte er Probleme beim Spielaufbau und verschenkte zahlreiche Bälle. Egal ob er es mit weiten Pässen, oder kurzen Zuspielen versuchte – der Innenverteidiger wirkte am Ball unsicher, was sich auch in seiner Passquote widerspiegelt. Prödl kam auf 66 Ballkontakte und spielte 45 Pässe, von denen nur 62% bei seinen Kollegen ankamen, was für einen Innenverteidiger eine inakzeptable Quote ist. Insgesamt spielte er elf weite Bälle nach vorne, von denen nur vier bei seinen Mannschaftkollegen ankamen. Seine Passquote trübt ein wenig seine ansonsten recht gute Leistung, der kicker gab ihm dennoch die Note 3. Sportal.de sah seine Leistung ein wenig kritischer und benotete ihn mit einer 4.

Die Werder-Fans schätzen sich glücklich, dass Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic nach seiner Verletzungspause der Mannschaft im Abstiegskampf wieder helfen kann. Gegen Gladbach zeigte er eine absolut engagierte Leistung, trieb seine Mannschaft nach vorne an und hatte zahlreiche Offensiv-Aktionen. Insgesamt schoss der Österreicher, der diesmal im linken Mittelfeld zum Zug kam, zwei Mal aufs gegnerische Tor, schlug fünf Flanken und kam auf ebenso viele Torschuss-Assists. Der Nationalspieler kam zwar nur auf 45 Ballkontakte, doch wenn er am Ball war, dann hatten seine Aktionen meist Hand und Fuß. Einmal traf er nach einer ein wenig abgerissenen Flanke die Latte, dem Ausgleich durch Obraniaks Freistoß ging ein Foul an ihm voraus. Was seinen Einsatzwillen angeht, kann man ihm sowieso nur ganz selten einen Vorwurf machen und auch dieses Mal spulte der Mittelfeldmotor 12,21 Kilometer Laufdistanz ab, womit er mannschaftsintern knapp vor Luca Caldirola an erster Stelle liegt. Junuzovic absolvierte außerdem die drittmeisten Sprints (24) und die meisten intensiven Läufe (89) seiner Mannschaftskollegen. Seine Körpersprache war absolut top, man merkte ihm in jeder Phase der Partie an, dass er unbedingt einen Punkt in diesem Spiel mitnehmen wollte. Genau solche Spieler brauchen die Bremer in den kommenden Wochen, wenn es gegen den Abstieg geht. Der kicker gab dem österreichischen Nationalspieler die Note 2,5, womit er die beste Note aller Werder-Feldspieler erhielt. sportal.de sah abermals die Leistung kritischer und bewertete ihn mit einer 3,5, wobei man sagen muss, dass sich Junuzovic zumindest eine 3 absolut verdient hätte.

1899 Hoffenheim – VfB Stuttgart   4:1

Während die Bremer im Abstiegskampf punkten konnten, geriet der VfB Stuttgart in Hoffenheim mit 4:1 unter die Räder. Die Schwaben verloren nun das siebte Pflichtspiel hintereinander, was zuletzt vor 27 Jahren dem damaligen VfB-Coach Egon Coodes gelang. Da der 1. FC Nürnberg etwas überraschend das Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg für sich entschied, rutschten die Stuttgarter auf den 15. Tabellenplatz und haben nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz. Selbst der Abstand zu Schlusslicht Eintracht Braunschweig beträgt nur noch vier Punkte.

Martin Harnik spielte bis zur 58. Minute im rechten Mittelfeld und erwischte, wie fast alle seine Kollegen, einen ganz schwachen Tag. Im Spiel nach vorne gelangen ihm kaum nennenswerte Aktionen, der Flügelspieler schoss einmal aufs gegnerische Tor, wobei Torhüter Koen Casteels nicht eingreifen musste, da der Ball sein Ziel verfehlte. Ansonsten schlug er keine einzige Flanke, bereitete keinen Torschuss vor und kam nicht einmal in eine einzige Eins-gegen-Eins-Situation mit dem Ball. Er fiel hingegen mit einigen Fouls auf und verlor auch den Großteil seiner Zweikämpfe. Insgesamt gewann er lediglich 5 seiner 19 Duelle (26,3%). Harnik kam in den 58 Minuten auf 23 Ballkontakte und spielte 13 Pässe, von denen 77% ankamen. Der kicker bewertete ihn mit einer 4,5, sportal.de zeigte sich auch hier strenger und gab ihm eine 5,5. Nach dem Spiel fand der Legionär deutliche Worte und schätzte die Lage seines Vereins als sehr bedrohlich ein. Er betonte, dass der VfB nun in den nächsten Spielen unbedingt punkten wird müssen, da auf den Klub ein schweres Schlussprogramm wartet. In den letzten fünf Runden heißen die Gegner Borussia Mönchengladbach, Schalke 04, Hannover 96, VfL Wolfsburg und FC Bayern München.

Kommendes Wochenende ist der SV Werder Bremen in Frankfurt zu Gast, während der VfB Stuttgart Hertha BSC Berlin empfängt.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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