Abseits.at-Leistungscheck, 22. Spieltag (Teil 1) – Arnautovic entscheidet die Partie als Joker
Deutschland 20.Februar.2012 Stefan Karger 0
In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil sehen wir uns die Leistungen von Arnautovic, Junuzovic und Fuchs an und dürfen uns über einen Treffer und drei Assists freuen.
Beim SV Werder Bremen kehrte Pizarro wieder zurück in die Mannschaft und Marko Arnautovic musste vorerst auf der Bank Platz nehmen, da Trainer Thomas Schaaf Markus Rosenberg sein Vertrauen aussprach. Der Österreicher kam erst in der 71. Minute beim Stand von 2:1 für den SV Werder Bremen in die Partie und profitierte 15 Minuten nach seiner Einwechslung von einem furchtbaren Fehler der beiden Innenverteidiger Rajkovic und Westermann. Arnautovic muss sich immer wieder seine mangelnde Chancenauswertung vorwerfen lassen, diesmal blieb er aber eiskalt und schob den Ball sicher an Drobny zum 3:1 vorbei. Schön, dass Arnautovic bei dieser Szene hellwach war und auf den Abwehrfehler spekulierte.
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Nur kurz darauf hätte er sich beinahe einen Assist gutschreiben lassen dürfen, doch Pizarro konnte seine mustergültige Vorlage nicht verwerten. Marko Arnautovic hält nun bei sechs Treffern und hat nun immerhin schon doppelt so oft getroffen, wie in der vergangenen Saison. Desweitern ist an seinem Treffer bemerkenswert, dass Tim Wiese, der mit Abstand der beste Mann am Platz war, in seinem 249. Bundesligaspiel seinen ersten Assist für sich verbuchen durfte. Die Formkurve zeigt deutlich nach oben, in seinen beiden Rückrunden-Einsätzen traf er beide Male und auch abseits des Platzes wirkt er reifer und bemüht sich nicht negativ in den Schlagzeilen aufzufallen. Die meisten Werder-Fans schätzen ihn stärker ein als Rosenberg und würden ihn gerne dauerhaft neben Pizarro sehen, auch weil der Österreicher sich mehr Bälle von hinten holt und das Mittelfeld besser unterstützt. In den 19 Minuten lief Arnautovic 2,7 Kilometer, schoss einmal erfolgreich aufs Tor und zeigte sich für eine Torvorlage verantwortlich, die Pizarro jedoch leider nicht verwerten konnte.
Junuzovic wieder mit solider Leistung
Junuzovic durfte im Gegensatz zu Arnautovic über die vollen 90 Minuten spielen und zeigte dabei eine solide Leistung. Der österreichische Nationalspieler kam wie die letzten Male auf der rechten Halbposition in Thomas Schaafs Raute zum Einsatz. Junuzovic ließ einige Male seine Technik aufblitzen, überzeugte aber in erster Linie in kämpferischer Hinsicht, da er viel nach hinten arbeiten musste. Der Mittelfeldspieler wirkte sehr bissig und zeigte wieder große Stärken im läuferischen Bereich, da er wieder 13 Kilometer Laufdistanz absolvierte. Er bereitete mit einer Ecke in der 45. Minute das 2:0 vor und hatte auch beim Umschalten in die Offensive einige gute Ideen.
Zuletzt waren seine Zweikampfwerte sein großes Manko, da er in der 20. Runde gegen den SC Freiburg lediglich 33,33% und in der 21. Runde gegen die TSG Hoffenheim 1899 bloß 22,73% seiner Duelle für sich entscheiden konnte. Gegen den Hamburger SV gewann er nun immerhin von 20 Zweikämpfen genau die Hälfte seiner Duelle, was eine schöne Steigerung in diesem Bereich darstellt. Von 28 Pässen landeten 21 bei seinen Mitspielern (75%) – insgesamt hatte Junuzovic nur 43 Ballkontakte, was daran lag, dass der HSV über weite Strecken das Spiel selbst gestalten konnte.
Vom Kicker bekam der Österreicher die Note 3,5 – sportal.de war ein wenig großzügiger und begründete die Note 3 folgendermaßen: „Lieferte seinen Beitrag zu überraschenden Bremer Spielzügen, mit denen die Hamburger Defensive in entscheidenden Augenblicken aus den Angeln gehoben wurde. Gab vor dem zweiten Bremer Tor den Ball von der linken Eckfahne herein, Trybull brauchte nicht einmal zu springen, um die Kugel zu erwischen.“
Am 23. Spieltag trifft Werder zu Hause auf den 1. FC Nürnberg – hoffentlich diesmal mit Junuzovic UND Arnautovic in der Startaufstellung. Eine Nominierung hätten sich jedenfalls beide redlich verdient.
Fuchs mit zwei Assists
Nach der 0:3-Schlappe gegen Borussia Mönchengladbach war für den FC Schalke 04 Wiedergutmachung angesagt. Da kam der VfL Wolfsburg gerade zur rechten Zeit, denn das Team von Felix Magath ist die Mannschaft mit der schlechtesten Auswärtsbilanz der ganzen Bundesliga. Sowohl der FC Schalke 04, als auch Christian Fuchs zeigten eine hervorragende Leistung und ließen den Wölfen keine Chance. Nach 90 Minuten stand es 4:0 für die Heimmannschaft, wobei Fuchs zwei Treffer auf der linken Seite vorbereiten konnte. Der Nutznießer hieß beide Male Klaas-Jan Huntelaar, der nun gemeinsam mit Mario Gomez die Torschützenliste mit 18 Treffern anführt. Raul erzielte in der 10. Minute das erste Tor der Partie, das sein insgesamt 400. Treffer als Profi war! Beim 2:0 legte Fuchs den Ball ideal auf Huntelaar flach in den Strafraum auf. Der zweite Assist war der Schlusspunkt zum 4:0, als Fuchs den Ball im zweiten Versuch ideal hoch auf den Niederländer zirkelte. Insgesamt fielen nun fünf Treffer nach Fuchs-Flanken – kein anderer Spieler kommt in der deutschen Bundesliga auf einen besseren Wert!
Die Statistiken untermauern die starke Leistung des Österreichers, der von 17 Zweikämpfen 12 für sich entschied (70,59%). Fuchs lief 10,82 Kilometer und hatte 82 Ballkontakte, was mannschaftsintern der Bestwert war. Von 41 Pässen kamen 32 bei seinen Mitspielern an (78%). 17 Sprints und 58 intensive Läufe runden das Bild ab. Insgesamt sah man ein weiteres Mal, dass Fuchs eine absolut gefährliche Waffe ist, wenn das Spiel der Schalker-Mannschaft gut läuft und er Platz für die gefährlichen Vorstöße auf der linken Seite hat. Der Kicker bewertete seine Leistung mit einer der Note 2, von sportal.de erhielt er sogar eine 1,5.
Kommendes Wochenende wird es nicht so einfach werden, denn die Schalker müssen am Sonntag auswärts gegen den FC Bayern München antreten. Der Rekordmeister steht nach der Nullnummer gegen den SC Freiburg unter enormen Zugzwang.
Stefan Karger, www.abseits.at
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