abseits.at-Leistungscheck, 23. Spieltag 2012/13 (Teil 2) – Zlatko Junuzovic erzielt bei 3:5-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg einen Treffer
Deutschland 3.März.2015 Stefan Karger 0
In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir gestern die Leistungen von David Alaba und Kevin Wimmer analysierten, wollen wir uns nun unseren Werder-Legionären widmen, die sich in einem spektakulären Heimspiel mit 3:5 gegen den VfL Wolfsburg geschlagen geben mussten. Zlatko Junuzovic erzielte den ersten Treffer der Partie, Sebastian Prödl sah man bei seinem Comeback die Verletzungspause an.
SV Werder Bremen – VfL Wolfsburg 3:5
Die 40.126 Zuschauer im Weserstadion werden die Partie gegen den VfL Wolfsburg sicherlich einige Zeit in Erinnerung behalten, denn acht Treffer sieht man nicht jeden Tag. Nach acht Heimspielen unter Viktor Skripnik mussten die Bremer zu Hause die erste Niederlage unter ihrem neuen Coach hinnehmen, obwohl sie dreimal gegen die Gäste in Führung gingen.
Zlatko Junuzovic eröffnete in der neunten Minute den Torreigen, nachdem die Leverkusen-Leihgabe Levin Öztunali ideal im Strafraum auf den Österreicher zurücklegte. Junuzovic erzielte somit seinen fünften Treffer und hält nun schon bei insgesamt 15 Scorerpunkten, da er in dieser Saison bereits zehn Assists beisteuerte. Er machte wieder eine richtig gute Partie und hatte einige starke Szenen in der Offensive, wobei er insbesondere wieder durch seine gefährlichen Standards auffiel. Mit einer Laufdistanz von 11,67 Kilometern war er der drittfleißigste Spieler am Platz, er trieb seine Mannschaftskollegen immer wieder nach vorne und war in Sachen Einsatz ein Vorbild für seine Mitspieler. Er selbst schoss zweimal aufs gegnerische Tor, bereitete vier Schussversuche vor und schlug eine Flanke. Er kam auf 56 Ballkontakte und spielte 29 Pässe, von denen 72% bei seinen Mitspielern landeten. Neben seinen starken Szenen leistete er sich aber auch einige Ballverluste und Fehlpässe, die man normalerweise nur selten bei ihm sieht. Trotz der kleinen Kritikpunkte darf er mit seiner individuellen Leistung durchaus zufrieden sein, was auch der kicker und sportal.de so sahen, die dem Österreicher die Note 3 gaben.
Weniger erfreulich fiel das Comeback von Sebastian Prödl aus, der heuer zum ersten Mal nach seiner Verletzung von Beginn an in der Startaufstellung stand und den verletzten Assani Lukimya im Abwehrzentrum vertrat. Man sah dem Innenverteidiger die fehlende Spielpraxis in einigen Situationen deutlich an, da er immer wieder zu spät in die Zweikämpfe kam und bei einigen Gegentreffern gar nicht gut aussah. Beim 1:1-Ausgleich von Daniel Caligiuri rutsche er ins Leere, sodass der Torschütze einfach an ihm vorbeigehen konnte, wobei diese Situation sicherlich nicht leicht zu lösen war und Prödl einfach falsch spekulierte. Beim zweiten Gegentreffer verlor er nach einer Flanke von Kevin De Bruyne Maximilian Arnold aus den Augen, der relativ unbehindert einköpfeln konnte. In der 51. Minute kam er zudem bei einem Stanglpass auf Bas Dost zu spät und konnte das 3:4 nicht mehr verhindern. Man muss aber auch sagen, dass es ihm seine Kollegen in der Viererkette bei seinem Comeback nicht leicht machten und alle schwächer als zuletzt agierten. Sein Partner im Abwehrzentrum Jannik Vestergaard, der zuletzt sehr souveräne Leistungen absolvierte, leistete sich diesmal ebenfalls ungewohnte Aussetzer. Auch Rechtsverteidiger Janek Sternberg zeigte sich gegen die Gäste überfordert und ließ sich mehrmals zu einfach überspielen, sodass er die beiden Innenverteidiger immer wieder in schwierige Situationen brachte. In der Offensive gab es von Prödl keine nennenswerten Aktionen, seine Zweikampfquote fiel mit 7 von 15 gewonnen Duellen (46,7%) für einen Innenverteidiger bescheiden aus. Der kicker gab ihm die Note 5, sportal.de bewertete ihn mit einer 4,5.
Morgen steht für unsere Werder-Legionäre das Auswärtsspiel im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Arminia Bielefeld am Programm, am kommenden Samstag geht es in der Bundesliga auswärts gegen den SC Freiburg weiter.
Stefan Karger, www.abseits.at
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