In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 23. Spieltag (Teil 2) – Alaba mit einer seiner besten Leistungen beim FC Bayern München

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nicht nur Martin Harnik konnte mit seinen beiden Treffern absolut überzeugen, auch David Alaba lieferte eine Glanzleistung ab, die zwar nicht so spektakulär wie die des VfB.ausfiel, aber dennoch mehr als nur eine erneute Talentprobe des jungen Spielers darstellte.

Nach dem 0:0-Unentschieden gegen den SC Freiburg und der 1:0-Niederlage gegen den FC Basel stand der FC Bayern München zu Hause gegen den FC Schalke 04 enorm unter Druck und musste unbedingt voll punkten um den Anschluss an Borussia Dortmund nicht zu verlieren. In dieser schwierigen Situation übernahm ausgerechnet der 19-jähriger Legionär David Alaba viel Verantwortung und war nach dem zweifachen Torschützen Ribery einer der Hauptverantwortlichen für den Sieg.

Aggressiv, fleißig und stark beim Umschalten

Schon bei der Niederlage in der Champions League gegen den FC Basel zählte Alaba zu den besten Akteuren der Bayern. Auch beim 2:0-Sieg gegen Schalke 04 zeigte er, dass er derjenige Spieler im Kader der Bayern ist, der den Ausfall von Schweinsteiger am besten kompensieren kann. Im Gegensatz zu den anderen defensiven Mittelfeldspielern Luiz Gustavo und Anatoliy Tymoshchuk gelingt es Alaba neben seinem defensiven Part auch starke Akzente in der Offensive zu setzen. Das Umschalten bei Ballgewinn ist momentan eine seiner großen Stärken, die auch Marcel Koller beim Nationalteam von Nutzen sein werden. Alaba ist ein richtig starker Box-to-Box-Mittelfeldspieler geworden, der seine Stärken sowohl im defensiven, als auch im offensiven Bereich hat.

Auch die Statistiken belegen seine starken Leistungen. Der junge Mittelfeldmotor lief 12,16 Kilometer, mehr als jeder andere Spieler auf dem Platz. Addiert man die 21 Sprints und 80 intensiven Läufe, dann kommt man auf mehr als 100 Spielsituationen, in denen Alaba seinen Turbo zündete. Alaba gewann 50% seiner Zweikämpfe, ein Wert der sicher noch verbesserungsfähig ist. Immerhin gewann der Österreicher jedoch die meisten wichtigen Zweikämpfe und leitete nach Ballgewinn häufig gefährliche Aktionen ein, wie beispielsweise bei der ersten Bayern-Chance nach sechs Minuten, nachdem er Benedikt Höwedes im Zweikampf alt aussehen ließ. Alaba kam auf 60 Ballkontakte und spielte 44 Pässe, von denen 84,09% bei seinen Mitspielern ankamen. In Anbetracht dessen, dass Alaba alles andere als Alibipässe ablieferte, ist das eine starke Quote. Alaba bekam sowohl vom Kicker, als auch von sportal.de eine 2,5.

Am kommenden Samstag wartet eine weitere interessante Partie auf Alaba, denn der FC Bayern München trifft auswärts auf den Tabellenfünften Bayer Leverkusen.

Fuchs mit einigen Stellungsfehlern

Fuchs hatte es nicht leicht auf seiner linken Seite, denn immerhin musste er sich um Arjen Robben kümmern, der noch dazu gut aufgelegt war und eine starke Vorstellung ablieferte. Gegen den starken Niederländer wusste Fuchs oftmals kein Mittel, dazu kamen Abstimmungsfehler mit Innenverteidiger Metzelder, dessen Leistung noch ein wenig schwächer war. Im Gegensatz zu seinem Außenverteidiger-Kollegen Höwedes zeigte Fuchs sogar eine passable Leistung, da dieser mit Ribery auf seiner Seite noch weitaus größere Probleme hatte – das ändert allerdings nichts daran, dass Fuchs kein besonders starkes Spiel machte.

So wie Alaba gewann auch Fuchs 50% seiner Zweikämpfe und zeigte eine läuferisch gute Leistung für seine Verhältnisse. Fuchs spulte 11,26 Kilometer ab – nur gegen den VfB Stuttgart in der 18. Runde lief er um 20 Meter mehr. Mit 22 Sprints und 79 intensiven Läufen hält er in beiden Wertungen mannschaftsintern die Bestwertung. Auch hier ergibt die Summe der Aktionen mit hohem Tempo wie bei Alaba 101. Seine beste Aktion hatte Fuchs knapp vor der Pause, als er in der 44. Minute einen gefährlichen Schuss auf das Tor der Münchner jagte, den jedoch Neuer mit den Fingerspitzen gerade noch entschärfen konnte. Fuchs hatte insgesamt 48 Ballkontakte und spielte 28 Pässe, von denen 23 ankamen. In der 23. Minute sah er seine vierte gelbe Karte in der laufenden Meisterschaftssaison. Christian Fuchs erhielt für seine Leistung vom Kicker die Note 4.

Nach der Niederlage gegen den FC Bayern München hat sich der FC Schalke 04 wohl nun endgültig aus dem Titelrennen verabschiedet. Am kommenden Samstag trifft Fuchs und seine Mannschaft auswärts auf den SC Freiburg.

Bittere Heimniederlage für Junuzovic und Arnautovic

Der SV Werder Bremen verlor zu Hause mit 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg, nachdem der Verein zuvor fünf Spiele ohne Niederlage blieb. Junuzovic stand in der Startaufstellung und war bis zur 74. Minute am Platz, bis er für Füllkrug ausgewechselt wurde. Arnautovic hingegen durfte erst ab der 56. Minute mitspielen – der österreichische Offensivspieler kam für den schwachen Rosenberg in die Partie. Gleich zu Beginn gab Junuzovic einen starken Distanzschuss ab, der jedoch leider übers Tor ging. Ansonsten fand der Mittelfeldspieler, der erneut auf der rechten Halbposition in der Raute aufgestellt wurde, nur schwer ins Spiel. Wenn er den Ball hatte ließ er einige Male seine Technik aufblitzen, leider kam er jedoch nur schwer in die Partie hinein, was daran lag, dass viele Aktionen über die linke Seite der Bremer liefen. Im Laufe der Partie wurde er jedoch besser und kam insgesamt noch auf 76 Ballkontakte, was für eine Spielzeit von 73 Minuten sehr ordentlich ist.  Junuzovic gehörte noch zu den besseren Werder-Spielern und seine Auswechslung hatte wohl wenig mit seiner Leistung zu tun – Schaaf brachte mit Füllkrug einen dritten Stürmer und packte die Brechstange aus, um doch noch den Ausgleich zu erzielen. Junuzovic lief in den 73 Minuten sehr starke 11,53 Kilometer – wenn er dieses Tempo über 90 Minuten halten hätte können, dann hätte er die 14-Kilometer-Schallmauer durchbrochen! Beim 2:2-Unentschieden gegen den SC Freiburg in Runde 20 absolvierte er bereits 13,22 Kilometer und erzielte damit den Höchstwert von allen österreichischen Legionären  in der deutschen Bundesliga, was angesichts unserer laufstarken Spieler eine beachtliche Leistung ist. Diesmal hätte er über 90 Minuten wieder einen neuen Rekord aufgestellt. Die Statistik zeigt außerdem, dass er an einigen Offensiv-Aktionen beteiligt war, denn er schoss dreimal aufs gegnerische Tor und lieferte drei Flanken ab. An seiner Zweikampfschwäche muss er hingegen weiterhin arbeiten, denn er gewann nur 8 seiner 20 Duelle. Vom Kicker erhielt Junuzovic eine 4, von sportal.de eine 3,5.

Arnautovic saß trotz seiner beiden Treffer in den letzten beiden Runden bis zur 56. Minute auf der Ersatzbank und kam dann für den schwachen Rosenberg in die Partie. Wie gewohnt ließ er sich recht weit hinter Pizarro zurückfallen und suchte immer wieder das Zusammenspiel mit Junuzovic auf der rechten Seite. Er hatte in den 34 Minuten 24 Ballkontakte und spielte 17 Pässe, von denen 88,24% die eigenen Mitspieler fanden. Er schoss zweimal aufs Tor und flankte ebenso oft. Eine Großchance auf einen Treffer fand er leider nicht vor.

Am kommenden Samstag trifft der SV Werder Bremen auf Otto Rehhagels Hertha BSC Berlin.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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