In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 24. Spieltag (Teil 1) – David Alaba und der FC Bayern München brechen sämtliche Rekorde

Bayern MünchenIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Zu Beginn sehen wir uns die Leistung von David Alaba beim 1:0:-Auswärtssieg gegen 1899 Hoffenheim an und werfen nachher einen Blick auf Julian Baumgartlinger und Andreas Ivanschitz, die auswärts mit dem 1.FSV Mainz 05 gegen Fortuna Düsseldorf antraten.

Der FC Bayern München feierte am Sonntag seinen 20. Saisonsieg und hat nun nach 23 Spieltagen 63 Zähler am Konto stehen – 2001 reichte diese Punkteanzahl für den Gewinn der Meisterschaft. Bei 17 der 20 Siege kassierten die Bayern keinen Gegentreffer, was bislang keiner anderen Mannschaft in der Geschichte der deutschen Bundesliga gelang – und wir stehen aktuell erst beim 24. Spieltag. Mit dem elften Auswärtssieg in dieser Saison stellte der überlegene Tabellenführer zudem einen Vereinsrekord auf und den Bundesliga-Rekord ein. Nach dieser Saison wird man zahlreiche Rekorde in der Bundesliga umschreiben müssen und der FC Bayern München setzt die Latte für die anderen Vereine extrem hoch.

David Alaba mit solider Vorstellung

Der österreichische Nationalspieler begann wieder auf der linker Abwehrseite und absolvierte dort eine starke Partie. In der Defensive ließ er gegen die bissigen und aggressiv spielenden Hausherren nur wenig zu, in der Offensive hatte er einige gute Szenen und überzeugte insbesondere beim Spielaufbau. Der Außenverteidiger kam auf 82 Ballkontakte und spielte 61 Pässe, von denen 89% bei seinen Mitspielern ankamen. Auffallend dabei ist, dass er nur acht Pässe zu einem Abwehrspieler machte, während er Ribery 15 Mal, Schweinsteiger zwölf Mal und Shaqiri sechs Mal anspielte. Der 20-Jährige versuchte drei Mal per Distanzschuss einen Treffer zu erzielen, wobei der gegnerische Torhüter Heurelho Gomez beim letzten Versuch sein ganzes Können aufbringen musste, um den Schuss zu entschärfen. Alaba bestritt in der gesamten Partie nur elf Zweikämpfe, von denen er sechs gewann (54,6%). Er lief 10,3 Kilometer und machte dabei 22 Sprints und 53 intensive Läufe. Neben zwei Tacklings kann er sich zudem eine Interception gutschreiben lassen. Alles in allem ein guter Auftritt des Österreichers für den er vom kicker die Note 3 bekam.

Julian Baumgartlinger einer der besten Mainzer

Der 1. FSV Mainz 05 spielte zum vierten Mal in Folge nur Unentschieden, denn in Düsseldorf kam die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel nicht über ein 1:1 hinaus, wobei die Gäste mit dem Remis nicht schlecht bedient waren. Die Fortuna ging zunächst nach einem Svensson-Eigentor in Führung, Klasnic sorgte in der 40. Minute nach einem Fehler von Schlussmann Giefer per Kopf für den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit hatten die Hausherren mehr von der Partie, agierten aber zu ideenlos um daraus Kapital zu schlagen. Julian Baumgartlinger war einer der Gründe dafür, weshalb der Fortuna kein zweiter Treffer gelang, denn der defensive Mittelfeldspieler, der in Tuchels 4-4-2-Rautensystem als alleiniger Sechser auflief, bot eine starke kämpferische Leistung. Baumgartlinger gewann 14 seiner 23 Duelle (60,9%), fing die meisten gegnerischen Pässe ab (3) und machte die meisten Tacklings (5) innerhalb seiner Mannschaft. Er kam auf die zweitmeisten Ballkontakte (79) und spielte 61 Pässe, von denen 85% bei seinen Mitspielern landeten. Bei den Zuspielen wählte er meist die sichere Variante – für kreative Geistesblitze mussten andere Spieler sorgen, was aber angesichts seiner Rolle in Ordnung ist. Bei seinen Offensivaktionen lässt sich nur eine Torschussvorlage finden, die jedoch nichts einbrachte. Wie immer präsentierte sich der Mainzer Mittelfeldmotor als sehr laufstark, diesmal spulte er 11,53 Kilometer ab und rangiert damit mannschaftsintern hinter Yunus Malli auf dem zweiten Platz. Der kicker gab dem österreichischen Nationalspieler die Note 3 – eine Bewertung, die um einen halben Grad besser ausfallen hätte können. Alles in allem eine starke Partie, in der er seine kämpferischen Qualitäten voll ausspielen konnte.

Andreas Ivanschitz mit zu wenigen Akzenten

Das Bemühen lässt sich dem offensiven Mittelfeldspieler keineswegs absprechen, denn Andreas Ivanschitz bewegte sich viel (11,1 Kilometer Laufdistanz) und versuchte immer wieder das Spielgeschehen an sich zu reißen, allerdings mit wenig Erfolg. Es gab zu selten kreative Geistesblitze des Österreichers zu bewundern, der auch bei den Zweikämpfen meistens den Kürzeren zog. Er entschied 10 seiner 26 Duelle für sich (38,5%), eine Quote die jedoch nicht ungewöhnlich ist, da er die meisten Zweikämpfe in der Offensive bestritt. Er sorgte immerhin für drei Torschussvorlagen, einen Torschuss und eine Flanke, die jedoch allesamt nichts Zählbares einbrachten. Der kicker gab dem Österreicher die Note 4, was angesichts seiner Leistung in Ordnung ist. Der Wille war da, spielerisch klappte jedoch zu wenig.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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