Abseits.at-Leistungscheck , 28. Spieltag – David Alaba und der FC Bayern München nach 1:0-Auswärtssieg in Frankfurt Deutscher Meister!
Deutschland 9.April.2013 Stefan Karger 0
In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. David Alaba feierte mit dem FC Bayern München auswärts gegen Eintracht Frankfurt einen 1:0-Auswärtssieg und sicherte sich so bereits nach dem 28. Spieltag die Meisterschaft. Kein anderer Verein stand in Deutschland zu diesem Zeitpunkt als Meister fest!
Eintracht Frankfurt – FC Bayern München 0:1
Dank eines schönen Treffers von Bastian Schweinsteiger sicherte sich der FC Bayern München vorzeitig die Meisterschale und kann schon jetzt auf eine Saison voller Rekorde zurückblicken. Nach dem 28. Spieltag hat der Rekordmeister bereits mehr Punkte gesammelt, als in der gesamten letzte Saison, wobei in den letzten elf Runden immer voll angeschrieben wurde, was noch keiner anderen Bundesliga-Mannschaft in Deutschland gelang. David Alaba stand beim historischen Sieg über 90 Minuten am Spielfeld, zeigte diesmal allerdings nicht seine beste Seite, denn es unterliefen ihm sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive Unachtsamkeiten. Die auffälligste Szene hatte er in der 27. Minute, als er nach einem Foul an Thomas Müller einen Strafstoß schießen durfte. Alaba zielte leider etwas zu genau, traf nur die Stange und verschoss somit seinen ersten Elfmeter als Bayern-Spieler. Abgesehen von dieser Szene fiel auf, dass er mit seinem Vordermann Xherdan Shaqiri, der statt Franck Ribery in der Startelf stand, noch nicht so gut harmoniert, wie mit dem Franzosen. Im Aufbauspiel machte er den einen oder anderen Fehler und beschränkte sich ansonsten meist auf die Sicherheitsvarianten und agierte zeitweise zu verhalten, sodass trotz einer erfolgreichen Passquote von 93% nicht unbedingt ein positiver Gesamteindruck überbleibt. Auch was das Zweikampfverhalten betrifft, agierte Alaba bereits wesentlich glücklicher, denn er gewann nur 6 seiner 14 Duelle (42,9%) und hatte zudem den einen oder anderen Schnitzer im Stellungsspiel, der jedoch ohne Konsequenzen blieb. Der österreichische Nationalspieler schoss insgesamt zweimal aufs gegnerische Tor und schlug ebenso viele Flanken. Er machte zwei Tacklings, fing einen gegnerischen Pass ab und lief starke 11,6 Kilometer. Sowohl der kicker, als auch sportal.de gaben ihm die Note 4, eine Bewertung die in Ordnung geht. Auch wenn diese Partie nicht zu seinen besten Saisonspielen zählte, gratulieren wir David Alaba zum Gewinn der Meisterschaft! Eine ausgelassene Feier gab es allerdings nicht, denn nun liegt das Hauptaugenmerk des Vereins ganz auf der Champions League!
Werder Bremen – FC Schalke 04 0:2
Der FC Schalke 04 präsentierte sich zuletzt wieder in einer aufstrebenden Form und entführte auch aus dem Weserstadion drei Punkte, sodass der SV Werder Bremen nun schon seit sieben Partien auf einen Sieg warten muss. Die Gäste profitierten von zwei Patzern des Innenverteidigers Assani Lukimya, der vom kicker mit der Note 6 abgestraft wurde. Besser erging es da seinem Nebenmann Sebastian Prödl, der neben ihm im Abwehrzentrum stand, da Sokratis als rechter Verteidiger aufgeboten wurde und Mateo Pavlovic nur auf der Ersatzbank saß. Den österreichischen Innenverteidiger trifft an der Niederlage keine große Schuld, an den beiden Gegentoren war er nicht beteiligt. Dennoch unterliefen ihm zu viele Fehler im Spielaufbau, denn von 37 Pässen landeten acht bei seinen Gegenspielern. Seine Zweikampfbilanz ist ebenfalls knapp negativ, da er nur 8 seiner 17 Duelle gewann (47,1%). Dennoch zeigte er über weite Phasen ein solides Spiel, weshalb er sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 3,5 erhielt.
Da Zlatko Junuzovic noch an seiner Länderspielverletzung laboriert und Christian Fuchs bis zur 70. Minute auf der Schalker Ersatzbank saß, stand mit Marko Arnautovic nur ein weiterer Österreicher in der Startaufstellung. Der rechte Flügelspieler spielte die gesamten 90 Minuten durch, konnte jedoch leider keine entscheidenden Akzente setzen. Arnautovic verlieh dem Spiel zwar Breite, war aber über weite Strecken von seinen Mannschaftskollegen isoliert, was man auch anhand der Grafik oben erahnen kann (Arnautovic ist die „blaue 7“) . Er schlug insgesamt fünf Flanken, die teilweise gut in der Strafraum kamen, was über das gesamte Spiel gesehen jedoch zu wenig war. Ansonsten schoss er einmal aufs Tor und steuerte eine Torschussvorlage bei. Beim SV Werder Bremen läuft es momentan alles andere als rund, in der Defensive bekommt man Gegentore nach individuellen Fehlern, in der Offensive muss man sich meistens auf Einzelaktionen verlassen – Trainer Thomas Schaaf wirkt hilflos. Marko Arnautovic ist in dieser Phase momentan leider kein Spieler, der vorne vorangeht und seine Mannschaftskollegen mitreißen kann. Seine Körpersprache wirkte resignierend, die Arbeit nach hinten war mangelhaft, insgesamt wirken die meisten Werder-Spieler in dieser Situation ratlos. Gerade in dieser Phase wäre es schön, wenn er zu einem der Leistungsträger avancieren, oder zumindest so wie sein Mitspieler Sokratis, nicht aufstecken und bis zur letzten Minute alles geben würde. Das war jedoch leider nicht der Fall, sodass er sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 4,5 bekam. Christian Fuchs bekam von sportal.de für seinen Kurzeinsatz die Note 3,5, vom kicker bekam er aufgrund der kurzen Einsatzzeit keine Bewertung. Der Außenverteidiger ersetzte den verletzten Julian Draxler und absolvierte in der kurzen Zeit gleich elf Zweikämpfe, von denen er sieben für sich entschied (63,6%).
1. FC Nürnberg – 1. FSV Mainz 05 2:1
Der 1. FSV Mainz 05 kassierte gegen heimstarke Nürnberger (seit elf Heimspielen ungeschlagen) die erste Niederlage seit sieben Spielen, wobei Innenverteidiger Per Nilsson mit zwei Treffern zum Matchwinner avancierte. Der zu Saisonende ausgemusterte Andreas Ivanschitz saß bis zur 80. Minute nur auf der Ersatzbank, sodass mit Julian Baumgartlinger nur ein ÖFB-Legionär von Beginn an am Platz stand. Muhammed Ildiz stand aufgrund muskulärer Probleme nicht im Kader der Hausherren. Julian Baumgartlinger machte seine Arbeit gut und präsentierte sich wieder als enorm zweikampfstark. Er gewann 12 seiner 16 Duelle (75%), hatte die drittmeisten Ballkontakte (88) und spielte die drittmeisten Pässe (77), wobei 93% seiner Zuspiele einen Mitspieler fanden. Gemeinsam mit Junior Diaz fing er die meisten Pässe ab (3) und kein Spieler am Platz lief mehr als er (11,68 Kilometer). Während er in der ersten Hälfte immer präsent war, fiel seine Leistung im zweiten Durchgang ab und er agierte fortlaufend unauffälliger. Auch bei ihm waren sich der kicker und sportal.de einig und gaben ihm die Note 3,5.
Stefan Karger, www.abseits.at
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