In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 3. Spieltag 2013/14 (Teil 1) – Raphael Holzhauser bester Mann beim 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart

FC AugsburgIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. In der dritten Runde der deutschen Bundesliga setzte der von Stuttgart ausgeliehene Augsburger Raphael Holzhauser gerade gegen seinen Ex-Verein ein Ausrufezeichen. Der Österreicher bereitete einen Treffer vor, war in der Augsburger-Offensive der spielbestimmende Mann und wurde vom kicker zum Spieler des Spiels gewählt!

FC Augsburg – VfB Stuttgart   2:1

Der VfB Stuttgart startete zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte (nach 2010/11) mit drei Niederlagen in den ersten drei Runden in die neue Saison, was die VfB-Fans bereits während der Partie mit „Bruno raus“-Rufen quittierten. Zumindest an diesem Spieltag bereuten es die VfB-Funktionäre, dass sie Mittelfeldspieler Raphael Holzhauser an Augsburg verliehen haben. Der österreichische Legionär brachte nämlich gerade gegen seine alten Kollegen die bisher beste Saisonleistung auf den Platz und zeigte überhaupt eine seiner besten Leistungen seiner gesamten Karriere. Raphael Holzhauser fiel in erster Linie mit brandgefährlichen Standardsituationen auf, von denen eine zum 2:0-Führungstreffer führte. Nach einer gefühlvollen Flanke erzielte Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker per Kopf das 2:0. Sehen wir uns diese Szene gemeinsam an:

Holzhauser bereitete nicht nur den Treffer zum 2:0 vor, sondern war auch ansonsten äußerst präsent und an den meisten Offensivaktionen 1seines Teams beteiligt. Der Österreicher, der in einem 4-1-4-1-System im linken Mittelfeld zum Zug kam, legte seine Rolle sehr offensiv aus, was man auch anhand der Grafik sieht, die die durchschnittlichen Spielerpositionen anzeigt (Darstellung rechts). Man sieht deutlich, dass Holzhauser (Nummer 8) nicht nur der offensivste Mittelfeldspieler war, sondern dass selbst Solo-Stürmer Sascha Mölders (33) mit ihm auf gleicher Höhe, beziehungsweise sogar knapp dahinter agierte. Dass sein Gegenspieler am Flügel, Stuttgart-Neuzugang Moritz Leitner, nach der Halbzeit draußen bleiben musste, spricht auch für Holzhausers starke Vorstellung. Bis zu seiner Auswechslung in der 77. Minute kam er auf 44 Ballkontakte und spielte 18 Pässe von denen 61 Prozent ankamen. Dieser niedrige Prozentsatz ergibt sich einerseits daraus, dass der Mittelfeldspieler immer wieder den letzten tödlichen Pass versuchte, andererseits aber auch weite Bälle und Seitenwechsel auf seine Mitspieler versuchte, die zum Großteil auch gut ankamen. Seine Offensiv-Statistiken können durchaus beeindrucken, denn er schoss dreimal aufs gegnerische Tor, schlug drei Flanken, bereitete einen Treffer vor und steuerte fünf weitere Torschuss-Assists bei. Holzhauser gewann 8 seiner 17 Zweikämpfe (47,1%), eine Statistik die für seine Verhältnisse und seine offensive Spielposition durchaus in Ordnung ist. Der kicker gab ihm für diese starke Leistung die Note 2 und wählte ihn zum Spieler des Spiels! Von sportal.de bekam der Österreicher die Note 2,5.

Martin Harnik fiel den Umstellungen seines angeschlagenen Trainers Bruno Labbadia zum Opfer und saß die ersten 45 Minuten nur auf der Bank. Sein Trainer stellte nämlich ein 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld auf, bei dem Moritz Leitner auf rechts agierte und Vedad Ibisevic gemeinsam mit Mohammed Abdellaoue das Sturmduo bildete. Harnik kam in der zweiten Halbzeit für den unglücklichen Leitner ins Spiel und lieferte in den zweiten 45 Minuten eine ganz gute Vorstellung ab, auch wenn er mit seinen Aktionen das Spiel nicht mehr drehen konnte. Er lief starke 5,9 Kilometer, schoss zweimal aufs gegnerische Tor und bereitete einen Torschuss vor. Der kicker gab ihm die Note 4, sportal.de bewertete ihn mit einer 3,5.

FC Bayern München – 1. FC Nürnberg   2:0

In München kam es dieses Wochenende zum Österreicher-Duell zwischen David Alaba und Emanuel Pogatetz. Die Bayern entschieden ihr Heimspiel mit 2:0 für sich und sind somit saisonübergreifend nach 28 Spieltagen ungeschlagen, womit sie einen neuen Vereinsrekord aufstellten. Um den Bundesliga-Rekord des HSV zu egalisieren, muss der Rekordmeister in den kommenden acht Meisterschaftspartien ohne Niederlage bleiben – bei der derzeitigen Form und dem starken Kader wäre dies nicht überraschend. David Alaba verschoss in der 33. Minute einen schwach getretenen Elfmeter und präsentierte sich in der ersten Halbzeit nicht immer von seiner besten Seite. Im zweiten Durchgang konnte er sich aber steigern und hatte seine Beine beim Führungstreffer zum 1:0 im Spiel: Robben zog ins Zentrum und spielte Ribery an, der den Ball auf den hinterlaufenden Alaba weiterspielte. Alaba spielte anschließend den Ball quer in den Strafraum, allerdings erwischte weder Freund noch Feind den scharfen, flachen Pass, sodass das Spielgerät am linken Flügel bei Phillip Lahm landete. Dessen Flanke verwandelte Ribery per Kopf zum 1:0-Führungstreffer.

Alaba präsentierte sich wieder einmal sehr aktiv und hatte starke 92 Ballkontakte. Von seinen 73 Zuspielen landeten 92 Prozent bei seinen Mannschaftskollegen, eine Statistik die seinem Coach gefallen wird. Der Außenverteidiger schoss dreimal aufs gegnerische Tor, schlug vier Flanken und bereitete drei Torschüsse vor. Er lief starke 11,7 Kilometer und ging viermal in einer Eins-gegen-Eins-Situation an einem Nürnberger-Gegenspieler per Dribbling vorbei. In der Defensive hatte er aufgrund der starken Überlegenheit seiner Mannschaft nur selten etwas zu tun, wobei er in den einen oder anderen Zweikampf etwas resoluter gehen hätte müssen. Der kicker bewertete ihn aufgrund des verschossenen Elfmeters und der durchschnittlichen ersten Halbzeit mit der Note 4, eine Bewertung die aufgrund der starken Leistung im zweiten Durchgang etwas zu streng ausfiel. Von sportal.de erhielt er hingegen eine glatte 3. Wir dürfen gespannt sein, ob Alaba nach dem schwach geschossenen Strafstoß in Zukunft wieder vom Elfmeterpunkt antreten darf.

Auf der gegnerischen Seite wird sich Innenverteidiger Emanuel Pogatetz zwar über die Niederlage ärgern, darf aber mit seiner Leistung zufrieden sein, da er neben seinem Kollegen im Abwehrzentrum, Per Nilsson, einer der Hauptgründe dafür war, dass die Nürnberger bis zur 69. Minute keinen Treffer kassierten. Die Abwehr stand bis zum Führungstreffer gut, der Innenverteidiger zeigte großen Einsatz und klärte den Ball einige Male aus dem eigenen Strafraum. Aufgrund der großen Überlegenheit der Bayern hatte er nur 17 Ballkontakte (Per Nilsson kam auf 14 Ballkontakte) und kam auch zu keinen Offensiv-Aktionen. Der kicker gab ihm die Note 3,5, von sportal.de erhielt er eine 4.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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