In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck , 30. Spieltag (Teil 1) – David Alaba zum fünften Mal im Team der Runde, Werder Bremen prolongiert die Krise

BundesligaIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Der FC Bayern München schoss sich vor dem Champions-League-Duell gegen den FC Barcelona warm und gewann auswärts gegen Hannover 96 souverän mit 6:1. David Alaba zeigte sich dabei in hervorragender Verfassung und spielte sich zum fünften Mal in dieser Saison ins “kicker-Team der Runde“.

Hannover 96 – FC Bayern München   1:6

Der FC Bayern München feierte am 30. Spieltag seinen 26. Saisonsieg, womit der Rekordmeister eine neue Bestmarke setzt, denn keiner Mannschaft gelangen in einer Spielzeit so viele volle Erfolge. David Alaba darf sich über eine gelungene Generalprobe vor dem wichtigen Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona freuen, denn er leitete den 13. Sieg in Folge ein: Nach einem Doppelpass spielte der österreichische Nationalspieler in der 16. Minute einen scharfen Stanglpass vors Tor, den Hannover-Mittelfeldspieler Lars Stindl unglücklich ins eigene Gehäuse abfälschte. Hätte Stindl nicht eingegriffen, dann wäre Mittelstürmer Mario Gomez goldrichtig gestanden und hätte den Ball nur noch über die Linie schieben müssen. In der 71. Minute gelang Alaba sein zweiter Assist aus einer ähnlichen Situation. Erneut fand er sich nach einem Doppelpass an der gegnerischen Grundlinie und brachte den Ball scharf und flach vors Tor. Diesmal lenkte kein gegnerisches Bein den Pass ab und der in Höchstform agierende Claudio Pizarro vollendete die starke Vorlage des Österreichers.

Auch abseits des Assists zeigte sich der österreichische Außenverteidiger in einer hervorragenden Form. Er nahm eine sehr hohe Grundposition ein, ließ dennoch in der Defensive nichts anbrennen, da er in taktischer Hinsicht sehr aufmerksam agierte und dank seiner starken Laufarbeit schnell hinter den Ball kam. Er gewann zudem 11 seiner 15 Duelle (73,3%) und kam auf 78 Ballkontakte. Alaba spielte 59 Pässe von denen 92% bei seinen Mitspielern ankamen. Er zeigte in der AWD-Arena einer seiner besten Saisonleistungen und erhielt sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 1,5.

SV Werder Bremen – VfL Wolfsburg   0:3

Weniger gut lief es für unsere Werder-Legionäre, die nach der 0:3-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg nun schon seit neun Spielen auf einen Sieg warten müssen. Trainer Thomas Schaaf bleibt zwar weiterhin im Amt, eine Trennung im Sommer wird jedoch immer wahrscheinlicher. Das Unglück nahm bereits in der 13. Minute seinen Lauf, als Maximilian Arnold sich ein Herz nahm und mit seinem schwächeren rechten Fuß aus rund 25 Metern Sebastian Mielitz bezwang. Sebastian Prödl machte dabei keine gute Figur, da er zu lange mit seinem Gegenspieler mitlief und die Abstände zwischen den Innenverteidigern zu groß werden ließ. Ihn trifft allerdings nicht die alleinige Schuld am Treffer, da der Fehler bereits im Mittelfeld begann, wo Kevin de Bruyne den Torschützen einfach laufen ließ und ihn nicht einmal halbherzig attackierte. Der österreichische Innenverteidiger sah auch beim zweiten Gegentor nicht gut aus, als er Ivica Olic nach einem Vieirinha-Pass aus den Augen verlor. Die Werder-Hintermannschaft hatte in dieser Szene eine 3:2-Überzahlsituation, aber wie schon so oft mit großen Abstimmungsproblemen zu kämpfen. Auch Assani Lukimya, sein Kollege im Abwehrzentrum agierte bei diesem Gegentor ungeschickt. Prödl wurde schließlich sechs Minuten nach dieser Szene ausgewechselt, was in erster Linie taktische Gründe hatte, da Schaaf mit Nils Petersen einen zweiten Stürmer ins Spiel schicken wollte. Der Innenverteidiger gab seinem Trainer allerdings nur wenige Gründe, ihn im Spiel zu lassen. Nach seiner starken Leistung im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf war diese Partie für den Abwehrspieler sicherlich wieder ein Rückschritt. Sowohl der kicker, als auch sportal.de gaben ihm die Note 5,5.

Zlatko Junuzovic begann im rechten offensiven Mittelfeld, beendete das Spiel dann allerdings auf der Sechser-Position. Auch ihm gelang nicht allzu viel gegen die Wölfe, auch wenn er immerhin einer derjenigen Spieler innerhalb der Werder-Mannschaft war, denen man das Bemühen nicht absprechen konnte. Der Mittelfeldmotor lief 12,53 Kilometer und war somit wieder einmal der fleißigste Akteur am Platz. Er fing zudem die meisten gegnerischen Pässe ab (5). Seine Zweikampfbilanz ist diesmal leider negativ, denn er gewann nur 10 seiner 23 Duelle (43,5%). Der Mittelfeldspieler kam auf 61 Ballkontakte und spielte 44 Pässe, von denen 84% bei seinen Mitspielern landeten. Besonders in der ersten Halbzeit konnte er trotz offensiver Ausrichtung nur selten Akzente setzen, insgesamt steuerte er eine Torschussvorlage und zwei Flanken bei. Der kicker gab ihm die Note 4,5, sportal.de gab ihm eine glatte 4.

Da Nils Petersen aufgrund einer Erkrankung während der Woche ein wenig angeschlagen war, durfte Marko Arnautovic zunächst im Sturmzentrum beginnen. Man sah, dass sich der 24-Jährige einiges vornahm, denn er bewegte sich viel und machte zumindest zu Beginn einen sehr motivierten Eindruck. Er wich viel auf die Flügeln auf, um sich in eine anspielbare Position zu bringen, was dann allerdings dazu führte, dass der gegnerische Strafraum nicht besetzt war, da auch die Werder-Mittelfeldspieler nicht genügend nach vorne stießen. Nach der Einwechslung des zweiten Stürmers Nils Petersen spielte er auf seiner Stammposition am rechten Flügel, wo er ein wenig besser agierte, sich aber zu selten in Szene setzen konnte, wobei er allerdings auch nur selten von seinen Mitspielern gut eingesetzt wurde. Wenn er selbst das Heft in die Hand nehmen wollte gelang ihm auch nur wenig –  zu oft blieb er nach einem Dribbling an einem Gegenspieler hängen. Arnautovic verlor auf diese Weise insgesamt dreimal den Ball. In der 58. Minute vergab er nach einer Flanke von Kevin de Bruyne zudem die riesige Chance auf den Anschlusstreffer. Der kicker gab ihm die Note 5,5, sportal.de war etwas gnädiger und bewertete ihn mit einer 5.

Kommendes Wochenende muss der SV Werder Bremen zum Auswärtsspiel nach Leverkusen reisen, wo ein starker Gegner auf die angeschlagene Truppe von Coach Thomas Schaaf wartet. Die Bremer müssen in den nächsten Runden unbedingt Punkte sammeln, denn der Klassenerhalt ist noch alles andere als eine beschlossene Sache.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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