In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck , 32. Spieltag – Die Leistungen der restlichen ÖFB-Legionäre in der deutschen Bundesliga

BundesligaIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir gestern die Leistung David Alabas im Schlagerspiel gegen Borussia Dortmund analysierten, blicken wir nun den restlichen Legionären auf die Beine und starten dabei in Bremen, wo Werder eine große Chance vergab die lange Durststrecke zu beenden.

Werder Bremen – 1899 Hoffenheim   2:2

Nach dem 2:2-Unentschieden wartet Werder nun bereits seit elf Spieltagen auf einen vollen Erfolg, dabei sahen die Bremer bis zur 85. Minute als die klaren Sieger aus. Die Mannschaft von Coach Thomas Schaaf führte bis zu diesem Zeitpunkt mit 2:0, doch ein Doppelschlag vom eingewechselten Sven Schipplock sorgte dafür, dass der SV Werder Bremen weiterhin mitten im Abstiegskampf steckt. Neben dem suspendierten Marko Arnautovic konnte auch Zlatko Junuzovic aufgrund eines Magen-Darm-Infektes nicht mitspielen, sodass Sebastian Prödl der einzige ÖFB-Legionär am Platz war. Der Österreicher machte bis zu den Gegentreffern in der Schlussphase seinen Job ganz gut, auch wenn er in der 35. Minute Glück hatte, dass Schiedsrichter Hartmann nach einem Foul am Brasilianer Firminho nicht auf Strafstoß entschied. Ansonsten machte er gemeinsam mit Nebenmann Sokratis im Abwehrzentrum einen stabilen Eindruck und gewann um den eigenen Strafraum herum den Großteil seiner Zweikämpfe. Er entschied 11 seiner 20 Duelle für sich (55%), fing zwei gegnerische Pässe ab und klärte sieben Mal den Ball aus der Gefahrenzone. Zweimal blockte er einen gegnerischen Schuss ab und dreimal stellte er einen Gegenspieler erfolgreich ins Abseits – öfters als jeder andere Spieler am Platz.

Beim zweiten Gegentreffer ging diese Taktik allerdings schief, da zwar Sven Schipplock klar im Abseits stand, allerdings erst ins Geschehen eingriff, als eine neue Spielsituation entstand. Für einen Verteidiger sind solche Situationen natürlich enorm schwierig zu beurteilen und man kann dem österreichischen Nationalspieler in dieser Szene keinen großen Vorwurf machen. Beim ersten Gegentor stand er beim Pass von Sejad Salihovic auf den Doppeltorschützen nicht ideal, auch da aufgrund erzwungener Auswechslungen die Werder-Defensivabteilung durcheinandergewürfelt wurde. Die Außenverteidiger Clemens Fritz (rotgefährdet) und Aleksander Ignjovksi (Prellung) mussten vom Platz, der defensive Mittelfeldspieler Felix Kroos musste ebenfalls ausgewechselt werden, da er von Krämpfen geplagt wurde. Die Ordnung ging verloren und das Unglück nahm seinen Lauf. Werder-Coach Thomas Schaaf sah man die angespannte Situation nach dem Schlusspfiff an, da er für den Ausgleich wutentbrannt den Schiedsrichter verantwortlich machte, obwohl der Treffer regulär war. Der Unparteiische pfiff zwar tatsächlich alles andere als souverän, bevorzugte jedoch keine Mannschaft und hatte auf beiden Seiten Fehlentscheidungen. Das Unentschieden, das sich sicherlich wie eine Niederlage anfüllt, müssen sich die Bremer selbst zuschreiben. Respekt aber an die Werder-Fans, die nach wie vor geschlossen hinter dem Verein stehen. Sebastian Prödl bekam vom kicker die Note 3,5, sportal.de gab ihm eine 4.

VfB Stuttgart – Greuther Fürth   0:2

Für den VfB Stuttgart setzte es im Heimspiel gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth eine peinliche Heimniederlage, die die letzten Chancen auf eine Teilnahme in der Europa League zunichtemachten. Martin Harnik begann gemeinsam mit Shinji Okazaki im Angriff, da Goalgetter Vedad Ibisevic aufgrund einer Gelbsperre pausieren musste. Dies war ein schlechtes Omen, da die Stuttgarter ohne den 28-jährigen Bosnier in dieser Saison noch keinen Sieg einfahren konnten.

Martin Harnik konnte den Ausfall nicht wettmachen und nur ganz selten seine Torgefahr unter Beweis stellen. Die beste Möglichkeit hatte er in der 64. Minute, als er nach einer Standardsituation zu einem Kopfball kam, den jedoch Tormann Wolfgang Hesl halten konnte. Ansonsten schoss er nur ein weiteres Mal aufs Tor und steuerte eine Torschussvorlage bei. Das Spiel lief über weite Strecken an ihm vorbei, er konnte sich trotz starker Laufarbeit (11,8 Kilometer) nicht effektiv in die Partie einbringen – am Ende standen nur 34 Ballkontakte zu Buche. Er verlor gleich viermal nach Einzelaktionen den Ball und konnte nur ein einziges Mal einen Gegenspieler per Dribbling überwinden. Auch in den Zweikämpfen hatte er meist das Nachsehen und entschied nur 10 seiner 29 Duelle für sich (34,5%). Vom kicker bekam der Offensivspieler die Note 4, sportal.de gab ihm eine 4,5. Raphael Holzhauser kam beim Stand von 0:1 in der 77. Minute für Arthur Boka in die Partie, agierte aber in der kurzen Zeit unauffällig.

Hannover 96 – 1. FSV Mainz 05   2:2

Andreas Ivanschitz musste aufgrund von Adduktorenproblemen passen, sodass Julian Baumgartlinger als einziger Legionär beim 2:2-Unentschieden gegen Hannover 96 die rot-weiß-roten Fahnen vertrat. Der 25-Jährige kam in Tuchels Raute im rechten Mittelfeld zum Einsatz und fiel wieder einmal mit seiner starken Laufarbeit auf.  Baumgartlinger lief 12,33 Kilometer und absolvierte damit von allen Spielern die größte Distanz. Positiv war weiters, dass er für einige gute Pässe verantwortlich war. Drei seiner Zuspiele führten zu Torschüssen, aus denen jedoch leider kein Treffer resultierte. Baumgartlinger kam auf 57 Ballkontakte und spielte 34 Pässe, von denen 76% bei seinen Mitspielern landeten – eine Quote die nicht unbedingt schlecht ist, die bei ihm jedoch in der Regel weit besser ausfällt. Seine Zweikampfbilanz ist positiv, denn er entschied 16 seiner 29 Duelle für sich und gewann damit die meisten Zweikämpfe von allen Akteuren. Er machte drei Tacklings, fing zwei gegnerische Pässe ab und klärte einmal den Ball aus der Gefahrenzone.

In der 70. Minute unterlief ihm allerdings ein folgeschwerer Fehler, da er sich im Mittelfeld den Ball abnehmen ließ und aus der daraus resultierenden Konterchance die 2:1-Führung für Hannover entstand. Für den ansonsten ballsicheren und umsichtigen Baumgartlinger eine atypische Szene, die in diesem Spiel jedoch kein Einzelfall war, da er gleich dreimal den Ball nach einer Einzelaktion verlor. Schade, denn bis auf diese Fehler machte er ein gutes Spiel und setzte auch in der Offensive für seine Verhältnisse einige Akzente. Immerhin gelang dem besten Spieler am Platz, seinem Mannschaftskollegen Nicolai Müller neun Minuten später sein zweites Tor und somit der Ausgleich. Baumgartlinger erhielt sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 4.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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