Die vierte und zugleich letzte Saison der vierjährigen Rechteperiode 2017-2021 liefert in Bezug auf die Verteilung der insgesamt 306 Spiele über das Wochenende und zwischen Sky und DAZN einige interessante Erkenntnisse.
Unter die 40 Spiele von DAZN fallen 25 Freitagsspiele um 20:30 Uhr, je fünf Spiele am Sonntag um 13:30 Uhr und am Montag um 20:30 Uhr sowie außer der Reihe vier Spiele am Samstag um 20:30 Uhr und eins am Donnerstag um 18:30 Uhr. Diese fünf außerplanmäßigen Spiele sind eigentlich Freitagsspiele, um dort auf den Wert 30 zu kommen.
Da aufgrund der Termindichte die Saison mit drei anstatt in normalen Zeiten zwei englischen Wochen absolviert werden musste, bekam DAZN ein Spiel in der letzten englischen Woche der Saison zwischen Hertha und Freiburg, welches eigentlich für den Mittwoch in der englischen Woche um 18:30 Uhr geplant war, aber aufgrund von Covid in eine spätere Woche verlegt werden musste. An Karfreitag rückte das Spiel auf Samstag 20:30 Uhr, weil keine Veranstaltungen erlaubt sind. Zudem startete die Bundesliga bereits wieder am 2. Januar 2021 (ein Samstag), weshalb man niemanden an Neujahr spielen lassen wollte und das Spiel ebenfalls auf Samstag 20:30 Uhr legte. Hinzu kommen die aufgrund des dichten Terminkalenders mit drei anstatt normalerweise zwei versehenen Länderspielpausen im Oktober und November, in welchen das letzte Spiel an einem Mittwoch anstatt an einem Dienstag stattfand, sodass in der Folge niemanden schon am Freitag in der Bundesliga spielen sollte und das Spiel ebenfalls auf Samstag 20:30 Uhr platziert wurde.
Des Weiteren trägt man traditionell an den letzten beiden Spieltagen alle Spiele zeitgleich samstags um 15:30 Uhr aus, um Absprachen zu verhindern. In dieser Saison fanden jedoch aufgrund des Pokalfinales an Himmelfahrt die Spiele der Pokalfinalteilnehmer am Sonntag (18:00 und 20:30 Uhr) statt. Weiter außerplanmäßig war die Spielverlegung von Bielefeld – Bremen von Sonntag 18 Uhr (am 7.2.) auf Mittwoch 18:30 (am 10.3.) aufgrund der Witterung. Des Weiteren wurden Mainz – Hertha für Sonntag 18 Uhr geplant (am 18.4.), musste aber wegen Covid auf Montag 18 Uhr (am 3.5.) gelegt werden. Gleiches gilt für Schalke – Hertha (geplant für Samstag 15:30 Uhr am 24.4., gespielt am Mittwoch 18 Uhr am 12.5.).
Das ZDF zeigte das Eröffnungsspiel Bayern – Schalke am Freitagabend am 1. Spieltag sowie ein Spiel am Freitagabend am 13. (Union – Dortmund) und 18. Spieltag (Gladbach – Dortmund).
Da dies der einzige Regeltermin von DAZN ist, schauen viele Fans natürlich genau hin, ob eine faire Verteilung über alle Teams hinweg stattgefunden hat. Dazu sollten die drei Spiele bedacht werden, die parallel im Free-TV im ZDF liefen, sodass man für eine reine Betrachtung der exklusiven Spiele bei DAZN diese abziehen müsste.
Die Verteilung ist relativ gleichmäßig und es ist keine Tendenz zu Klubs mit vielen oder wenigen Fans auszumachen.
Am traditionellen Termin am Samstag um 15:30 Uhr finden immer noch die meisten Spiele statt, nämlich gewöhnlich fünf parallel. Dadurch platziert man hier eher unbeliebte Klubs bzw. nicht so massenattraktive Partien. Umgekehrt gilt natürlich: Wer hier wenige Spiele zu absolvieren hat, gilt als attraktiv, weil alle anderen Termine Einzelslots sind und somit durch keine parallelen Begegnungen Aufmerksamkeit abhandenkommt. Die Verteilung ist allerdings auch hier gleichmäßig, beträgt die Differenz zwischen Minimal- und Maximalwert lediglich sechs und auch in Bezug auf die Klubs mit vielen und wenig Fans ist kaum eine Tendenz auszumachen.
Natürlich gibt es auch noch den Faktor Champions League und damit den Wunsch einer möglichst ausgeglichenen Verteilung am Freitag und Samstagabend, sodass vor UEFA-Wochen die Teilnehmer an diesem Wettbewerb möglichst nicht sonntags spielen sollen, um eine längere Regenerationszeit zu haben. So sind mit den CL-Teilnehmern Bayern, Leipzig, Dortmund und Gladbach diese hier nicht allzu häufig angesetzt worden. Bei der Betrachtung der zwei Teilnehmer an der Europa League fällt auf, dass Leverkusen und Hoffenheim ebenfalls mit wenigen Spielen versehen wurden, weil sie zwingend nach EL-Spieltagen erst am Sonntag oder Montag zum Einsatz kommen.
Ferner wird hier die Beliebtheit von Schalke und Hertha deutlich, waren diese doch ohne internationale Verpflichtung und haben trotzdem sehr wenige Spiele an diesem Termin.
Hier existiert seit Start der neuen Rechteperiode in der Saison 2017/18 die Beschränkung, die acht Spiele jedes Klubs erlaubt. Die Verteilung der Heim- und Auswärtsspiele ist dabei egal. Vormals waren es nur sechs Spiele für jeden Klub (3x Heim- und 3x Auswärtsspiele). Da dieser Termin als sogenanntes „Topspiel“ vermarktet wird, wundert es nicht, dass Mainz, Hoffenheim, Augsburg, Freiburg und Wolfsburg gar nicht angesetzt wurden. Für Augsburg und Freiburg ist es übrigens sogar schon die vierte Saison in Folge ohne Topspiel. An der Spitze sind natürlich „die üblichen Verdächtigen“.
Vergleicht man die beiden Sonntagstermine, fällt auf, dass die eben angesprochenen Klubs mit keinen Samstagabendspielen dafür häufig im oberen Bereich des 15:30-Uhr- (Augsburg, Freiburg, Wolfsburg, Mainz) und des 18-Uhr-Termins zu finden sind (Wolfsburg, Hoffenheim, Mainz). Dies kann somit als Kompensation angesehen werden, um ihnen doch eine Einzelspielpräsenz zu geben. Bei allem müssen aber auch die EL-Teilnehmer bedacht werden und zumindest um 18 Uhr sind Hoffenheim (6x) und Leverkusen (5x) mit vielen Spielen vertreten.
Die 2017/18 neu eingeführten Anstoßzeiten sind auf jeweils fünf Spiele begrenzt und dienen wie bereits angesprochen laut DFL dem Schutz des Amateurfußballs (dort finden die meisten Spiele sonntags statt) und der Entlastung der Teilnehmer an der Europa League. So sind auch meistens Letztere hier gefordert gewesen (Hoffenheim und Leverkusen).
Wie schon zum Freitagstermin ist hier ebenfalls eine gute Durchmischung erkennbar und keine Tendenz auszumachen.
Abschließend die Einzelansetzungen sowie die Gesamtwertungen der Samstags- und Sonntagsspiele:
Die extreme Wertschätzung gegenüber Schalke und Hertha wird hier deutlich, musste doch hierbei keine Rücksicht auf internationale Termine genommen werden. Trotzdem bekamen beide viele Einzelspiele. Danach folgen andere größere Klubs. Tendenziell sind in der unteren Hälfte die kleineren Klubs, wenngleich Frankfurt und Bremen am Ende Ausnahmen darstellen.
Christoph Trompeter
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