Junuzovic hatte einige Zeit mit geringen Einsatzminuten zu kämpfen, hat sich jedoch wieder in die Bremer Startaufstellung zurückgespielt. Gegen die Bayern hat man als... Aufopfernd kämpfender Junuzovic hält Partie gegen FC Bayern lange offen

Zlatko Junuzovic - Werder Bremen_abseits.atJunuzovic hatte einige Zeit mit geringen Einsatzminuten zu kämpfen, hat sich jedoch wieder in die Bremer Startaufstellung zurückgespielt. Gegen die Bayern hat man als Offensivspieler in der Regel viel Defensivarbeit zu verrichten, dies tut der Nationalspieler jedoch ohnehin. Seine Leistung im Pokalhalbfinale gegen den deutschen Rekordmeister haben wir uns etwas genauer angesehen.

Die erste Halbzeit

Der Kärntner spielte auf der Zehn hinter Claudio Pizarro. Gegen die vor allem in der Ballzirkulation starken Bayern waren Junuzovics Stärken im Pressing besonders gefragt. Der ehemalige Austrianer übernahm im Gegensatz zu den Flügeln und Fritz eher selten Mannorientierungen, sondern verwendete seinen Deckungsschatten, um die Bayern auf die Seite zu leiten. Situativ rücke er immer wieder auf Höhe Pizarros oder sogar darüber, um den Ballführenden unter Druck zu setzen. Dies tat er immer wieder in hohem Tempo, der Legionär ist jedoch bekanntlich konditionell sehr stark, weshalb er diese Taktung lange Zeit hoch halten konnte. Durch die etwas unpassenden, teilweise zu engen Aufbaustaffelungen der ersten Bayernlinien in höheren Zonen konnten Pizarro und Junuzovic einige Male Pässe abfangen und Konter fahren, die jedoch in Halbzeit eins durch gutes Gegenpressing noch im Keim erstickt werden konnten. Die beiden Stürmer bewegen sich jedoch sehr klug im Pressing und brachten die Gastgeber damit durchaus in Probleme.

Bei Kontern rückte Junuzovic immer wieder im Sprint und sehr weiträumig auf und lief hinter die letzte Linie. Einmal kam er damit fast ans Ende einer Grillitsch-Flanke, die jedoch leider etwas zu hoch ausfiel. Diese Sprints halfen Pizarro sich von seinem Gegenspieler zu lösen und sich freier in den Zehnerraum aus dem Sturmzentrum herauszubewegen. Vor allem für Alaba war er mit diesen Läufen oft eine Herausforderung. Wenn Junuzovic den Ball bekam, versuchte er stets viel Tempo in die Aktionen mitzubringen, was ihm mit passenden Mitnahmen und kurzen Dribblings in der ersten Halbzeit stets gut gelang.

Die zweite Halbzeit

Junuzovic agierte in Halbzeit zwei noch etwas weiträumiger, vor allem in der Horizontalen. Er versuchte die Flügel zu überladen und bei Durchbrüchen zu helfen, denn Hereingaben von der Seite waren etwas worauf sich die Bremer an diesem Tag besonders fokussiert hatten. Seine Aktionen, auch mit dem Ball am Fuß, waren stets von viel Tempo geprägt, weshalb er auch das ein oder andere Mal in der Entscheidungsfindung eher schwächer war an diesem Tag. Junuzovic kann zwar auch in hohem Tempo gute Ballaktionen ausführen, er ist jedoch kein Spieler wie etwa Coman, der es liebt, in isolierten Situationen angespielt zu werden und diese zu lösen. Junuzovic ist eher ein unterstützender, kombinativer Spieler, der die Dynamik eher ohne Ball herstellt, als mit Dribblings. Nach dem zweiten Tor der Bayern wurden die Bremer unkonzentrierter und schlampiger, vor allem im Defensivspiel. Der Nationalspieler versuchte hier mit viel Laufarbeit gegenzuarbeiten und war einmal mehr Aktivpunkt im Werder-Spiel. Viel bewirken konnte er jedoch nicht mehr, den Gästen fehlte es an Willen und Energie, um sich noch entgegenstemmen zu können.

Fazit

Eine gute Leistung von Junuzovic, der nach seinen Ballgewinnen beziehungsweise den Folgeaktionen immer etwas Pech hatte. Die Wege zum Kontern waren oft sehr weit, mit etwas mehr Glück hätte sich Junuzovic wahrscheinlich an einem Tor beteiligen können. Seine aufopfernde Spielweise hielt das Spiel für die Bremer einmal mehr lange offen, bis man das zweite Tor einfing und sich geschlagen gab.

David Goigitzer, abseits.at

David Goigitzer

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