Bernd Leno: Kalte Schulter für Nagelsmann
Deutschland 11.Oktober.2024 Patrick Stummer
Dem Vernehmen nach hätte Julian Nagelsmann Bernd Leno für die kommenden Länderspiele einberufen, doch der Keeper des Fulham FC hat abgesagt, weil er nicht für die Startelf vorgesehen gewesen wäre. Leno zog daher das Training in London vor. In Deutschland ist daraufhin eine Diskussion entbrannt, ob es überspitzt formuliert einer Majestätsbeleidigung gleichkommt, wenn man dem Bundestrainer absagt.
Leno hat keine Lust auf die Ersatzbank
„Julian weiß, dass ich natürlich immer da bin, wenn sie mich brauchen und ich dem Team wirklich weiterhelfen kann“ so das Statement des Englandl-Legionärs. Mit anderen Worten hat Leno keinen Bock sich auf die Ersatzbank zu setzen und in concreto Oliver Baumann beim Spielen zuzusehen.
Leno betont weiters, dass er weiter für die Nationalmannschaft spielen wolle und er sich immer hinter Neuer und ter Stegen eingereiht hätte, ohne den Anspruch auf Startelfeinsätze zu stellen. Hinter diesen Worten steckt aber weit mehr als nur das Anerkenntnis, dass Neuer und ter Stegen bessere Torhüter als Leno seien sondern vielmehr Kritik am Bundestrainer, der Oliver Baumann nach dem Rücktritt von Manuel Neuer und dem Ausfall von Marc-André ter Stegen zur Nummer 1 erklärt hatte.
„Olli hat es auch mal verdient, ein Länderspiel zu kriegen“
Deutschland ist in der glücklichen Lage so viele Toptorhüter wie kein anderes Land zu haben und Oliver Baumann ist sicher ein guter seines Faches. Egal, ob in Freiburg oder nun in Hoffenheim, der gebürtige Breisacher ist ein sicherer Rückhalt, einer der wenige Fehler macht und auch einmal einen Unhaltbaren rausholt.
Doch Leno, der über Stuttgart, Leverkusen und den Arsenal FC zu Fulham gekommen ist, ist ein ganz anderes Kaliber. Einer, der sicherlich eine Stufe über die einberufenen Baumann, Blaswich und Nübel zu stellen ist.
Dass Nagelsmann betont Oliver Baumann hätte sich seinen Einsatz verdient, stimmt, denn Baumann spielt in der deutschen Bundesliga ohne Fehl und Tadel auf Top-Niveau. Der Bundestrainer macht es sich damit aber zu einfach, denn gerade Leno, der sich jahrelang trotz Topleistungen hinter Neuer und ter Stegen angestellt hatte, hätte sich einen Einsatz noch viel mehr verdient. Doch der Ex Hoffenheim-Trainer griff lieber auf seinen ehemaligen Keeper zurück, den er zwischen 2016 und 2019 bei Hoffenheim trainiert hatte.
„Wir wollen Spieler haben, die hier dabei sein wollen und für die es etwas Besonderes ist, hier dabei zu sein“
Es dauert nicht lange, bis Joshua Kimmich ausrückte, um seinem Trainer demonstrativ den Rücken zu stärken und Leno auch medial zurechtzuweisen.
Kimmich wies darauf hin, dass man nur Spieler brauchen könne, die für das Team brennen und gerne dabei sind. Wenn das bei Leno nicht so wäre, dann solle er laut Kimmich zu Hause bleiben.
Fehler von Nagelsmann?
Ja, die Entscheidung des Bundestrainers muss für Kopfschütteln sorgen. Auch, wenn wohl nicht in böser Absicht, hat Nagelsmann eine Diskussion losgetreten, die weder er noch Oliver Baumann noch das Team gebraucht hätte.
Ohne Not wurde Spekulationen und Kritik Tür und Tor geöffnet und das A-Nationalmannschaftsdebüt ist von Oliver Baumann von einer düsteren Wolke überschattet.
Dass Nagelsmann eine schwer nachvollziehbare Entscheidung getroffen hat, gilt aber als gewiss.
Richtiger Schritt von Leno
Leno macht genau das, was man sich von einem gestandenen Profi erwartet – er gibt sich nicht der Schmach hin wieder nur auf der Bank zu sitzen, sondern weiß, was er wert ist.
Es geht nicht darum, dass Bernd Leno sich zu gut sei, um auf der Bank zu sitzen. Es geht vielmehr darum, dass Leno enttäuscht ist, dass ihn der Bundestrainer trotz der Ausfälle nicht als gut genug für einen Startelfeinsatz erachtet.
Es geht also um fehlende Wertschätzung. Und mit dieser Ansicht steht er nicht alleine da – was er aber macht: Er zieht die Konsequenzen und stellt klar: „Nach all meinen Spielen in der Bundesliga, Premier League und international wissen Julian und Andreas (Torwarttrainer Kronenberg, Anm. d. Red.), was sie an mir haben“. Leno kennt seinen Wert.
Leno gehört seit Jahren zu einem der besten seines Faches in der englischen Premier League und um es mit Nagelsmann zu sagen: „Leno hat es sich verdient, ein Länderspiel zu kriegen“.
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