BVB-Führungsetage: Ist Sahin der Sündenbock für kollektives Versagen?
Deutschland 31.Januar.2025 Andreas Nachbar
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Bei Borussia Dortmund brennt die Luft. Das wurde nicht erst durch die sportliche Talfahrt und die darauffolgende Trainerentlassung deutlich. Aktuell läuft es bei Schwarz-Gelb – aber nur abwärts. Mit lediglich einem Unentschieden aus den letzten fünf Spielen und nur einem Sieg aus den letzten zehn Partien hängt der letztjährige Champions-League-Finalist deutlich hinter den gesteckten Zielen zurück. Platz elf und fünf Punkte Rückstand sowie die 2:1-Niederlage gegen den Posch-Klub FC Bologna waren letztlich zu viel für die Vereinsführung von Borussia Dortmund. Noch in der italienischen Nacht trennte man sich von Ex-BVB-Spieler und Trainer Nuri Sahin. Doch trägt der ehemalige Fanliebling wirklich die Schuld an der Misere der Dortmunder oder sind die Gründe nicht eher in der Führungsetage zu suchen?
Führungsebene beim BVB – Wer führt wen und wer hat was zu sagen?
Achim Watzke, Sebastian Kehl, Lars Ricken, Sven Mislintat und Matthias Sammer – große Namen für einen großen Verein. An der Spitze des Dortmunder Eisbergs steht seit Jahren Achim Watzke als Vorstandsboss des BVB. Dieser ahnte wohl schon zu Beginn der Ära Lars Ricken (Geschäftsführer Sport), dass es intern in dieser Saison nicht allzu rund laufen würde, wie er bei der Antrittspressekonferenz prognostizierte: „Ich hoffe, dass sie es hinkriegen, unter Lars’ Führung konstruktiv und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten – es kann aber auch sein, dass es nicht funktioniert“, so Watzke. Damit sollte er Recht behalten, denn schon früh kam es zu den ersten Differenzen zwischen Sportdirektor Sebastian Kehl und Kaderplaner Sven Mislintat, die sich in Sachen Transfers wohl nie so richtig einig wurden.
Das zeigt auch das jüngste Beispiel nach dem Abgang von Donyell Malen zu Aston Villa. Für den ehemaligen pfeilschnellen und leistungsstärksten Offensivspieler von Borussia Dortmund konnte man sich auf keinen Nachfolger geeinigt werden. Ohnehin scheint es so, dass Kehl und Mislintat eher gegeneinander als miteinander arbeiten. Spannend wird zu beobachten sein, wie die beiden nach der Bänderverletzung von Felix Nmecha auftreten. Eine Einigung konnte zumindest dahingehend getroffen werden, indem man Salih Özcan vorzeitig aus seiner Leihe vom VfL Wolfsburg zurückholte. Nicht nur im Verein, sondern auch in den Medien werden die Stimmen lauter, die von einer anstehenden Trennung von einem der beiden Leitwölfe berichten. Sollte dies der Fall sein, könnte die Vertragsverlängerung von Sebastian Kehl im Januar bis ins Jahr 2027 ein Indiz dafür sein, dass der Technische Direktor und Kaderplaner Mislintat vor einem Rauswurf steht.
Hinzu kommt Matthias Sammer, für den zu Beginn der Saison ein neuer Beraterposten geschaffen wurde. Dieser sprach nach der verspielten 1:0-Führung gegen Bologna von einer Mannschaft, die sich „körperlich und geistig in einer Nichtverfassung“ befindet. Sie könne nicht angreifen, aber verteidigen könne sie auch nicht, fiel das vernichtende Urteil der BVB-Legende. Für dieses wurde der TV-Experte (Amazon) scharf kritisiert und angesichts seiner Rolle im Verein angehalten, bis auf weiteres keine Spiele des BVB in der Champions League zu kommentieren.
Komplizierte Trainersuche
Das instabile Gebilde in der Führungsetage der Schwarz-Gelben wurde zusätzlich durch die Trainersuche belastet. Nachdem man auch mit dem österreichischen Teamchef Ralf Rangnick sprach und dieser absagte, verpflichtete man Niko Kovac, der Interimstrainer Mike Tullberg ablöst. Dabei erscheint es aber zweitrangig, welcher Trainer auf die Entlassung von Sahin folgt. Diese lenkt vielmehr vom strukturellen Problem in der Führungsetage ab. Ein Trainerwechsel könnte wie in der Vergangenheit auch nur einen kurzen positiven Effekt haben. Nicht umsonst verschliss der BVB seit dem Abgang von Meistertrainer Jürgen Klopp vor neuneinhalb Jahren acht Trainerpersönlichkeiten. Darunter auch begehrte Kandidaten wie Englands Nationalcoach Thomas Tuchel oder RB Leipzigs Marco Rose. Die Bosse täten für den sportlichen Erfolg gut daran, harte und konsequente Entscheidungen auf einer anderen Ebene zu treffen.
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