Das ÖFB-Trio in Düsseldorf: So geht es Hoffer, Gartner und Liendl bei der Fortuna
Deutschland 13.April.2014 Alexander Semeliker 0
Fortuna Düsseldorf galt zwar nie als Österreicher-Klub, jene die dort waren haben aber durchaus positive Erinnerungen. Heinrich Körner war 1933 Trainer der Meistermannschaft, Martin Harnik empfahl sich in der Saison 2009/2010 für die Bundesliga und Robert Almer schaffte den Sprung ins Nationalteam. Aktuell stehen gleich drei Österreicher in der Hauptstadt Nordrhein-Westfalens unter Vertrag.
Die letzten Saisonen von Fortuna Düsseldorf waren extrem wechselhaft. 2011/2012 stieg man durchaus überraschend in die Bundesliga auf, danach aber gleich wieder ab, obwohl man bis zum 34. Spieltag kein einziges Mal auf einen fixen Abstiegsplatz stand. Auch heuer gleicht die Leistungskurve einer Berg- und Talfahrt. Dass mit Lorenz-Günther Köstner bereits der dritte Trainer auf der Betreuerbank platznimmt, passt da ins Bild des aktuellen Tabellenzwölften.
Erwin Hoffer: Symbolfigur für den Saisonverlauf
Als Symbolfigur für diese Entwicklung kann man durchaus Erwin Hoffer heranziehen. Der 28-fache ÖFB-Teamspieler hatte, wie so oft bei seinen Auslandsstationen, Probleme in die Saison zu kommen. So absolvierte er erst am 18. Spieltag sein erstes Spiel über die volle Spieldauer. Es war dies auch die Phase, in der es danach aussah, als würde er den Durchbruch schaffen. In drei aufeinanderfolgenden Spielen traf er je einmal, allerdings war danach bereits Winterpause.
Nicht unwesentlich dabei war, dass Oliver Reck das Traineramt von Mike Büskens übernommen hatte. Einhergehend damit war eine Umstellung der Grundformation, von einem 4-2-3-1 auf ein 4-4-2. Als Solospitze ist Hoffer aufgrund seiner Anlagen kaum geeignet. Er zeichnet sich weniger über raumschaffende Bewegungen und Kombinationsstärke aus, sondern ist ein Stürmer, der dem Gegner mit Sprints in die Tiefe wehtun kann. Mit Charlison Benschop hat er zudem den perfekten Sturmpartner.
Der Niederländer, der von Stade Brestois 29 ausgeliehen ist, ist ein wuchtiger Angreifer, sodass die beiden durchaus an das legendäre „Maierhoffer“-Duo bei Rapid Wien erinnert. Allerdings ist Benschop in seinem Bewegungsprofil und technisch merkbar ausgereifter als Stefan Maierhofer. Er agiert phasenweise als Wandspieler und zieht mit Ausweichbewegungen Räume für Hoffer frei. Gemäß den physischen Anlagen untypisch, aber durchaus effektiv, denn die beiden erzielten mehr als die Hälfte aller Fortuna-Saisontore.
Christian Gartner: Potenzial vorhanden
In den bisherigen 29 Spielen erzielte Fortuna Düsseldorf aber auch erst 29 Tore, was vor allem damit zusammenhängt, dass kaum hochkarätige Torchancen herausgespielt werden. Mit 315 abgegebenen Torschüssen liegen die Düsseldorfer in dieser Rangliste auf dem vorletzten Platz. Ein Grund dafür ist einerseits die konservative Ausrichtung und einhergehend damit ein kampf- und laufstarkes Zentrum, das allerdings Abstriche im technischen Bereich machen muss. Einer der wenigen, die über ein gutes Passspiel verfügen, ist Christian Gartner.
Der 20-Jährige kam vor der Saison vom SV Mattersburg und wurde genau aus diesem Grund verpflichtet. Jedoch brauchte auch er eine Weile um auf regelmäßige Einsätze zu kommen, denn sein Debüt feierte er erst Ende November. In den darauffolgenden Spielen bis zur Winterpause wusste der Burgenländer aber meist zu gefallen und überzeugte mit intelligenten Pässen im Spielaufbau sowie durch gute Antizipation im Defensivspiel – wenngleich er im Zweikampf durchaus Luft nach oben hat.
Herausragend war vor allem seine Vorarbeit im Heimspiel gegen den 1. FC Köln, die man im obigen Video sieht. Auf ähnliche Art und Weise leitete er am vergangenen Spieltag ebenfalls ein Tor ein. Dass Gartner bisher erst auf zehn Einsätze kommt, ist auch aus verletzungsbedingten Gründen so. Nach der Winterpause laborierte er nämlich an einer Muskelquetschung sowie Wadenproblemen.
Michael Liendl: Spielmacher auf Anhieb
Der dritte Österreicher kam erst im Winter, gilt aber mittlerweile als unerlässlich und hat wohl auch das beste Standing. Beim Wolfsberger AC war Michael Liendl das Um und Auf, ähnlich ist es nun in Düsseldorf. Anders als in Kärnten, wo er sich auch regelmäßig in die Torschützenliste eintrug, liegt der Fokus nun aber mehr auf der Spielgestaltung. Er agiert nicht als Zehner sondern etwas tiefer als Achter oder zweitweise auch am Flügel.
Bereits im ersten Spiel gegen 1860 München fiel er besonders positiv auf, war an fast jeder Offensivaktion entscheidend beteiligt. Dass er die Vorarbeit zum 1:1-Endstand leistete, scheint logisch. Dabei erkannte man besonders seine Fähigkeit, das Spieltempo mit seinem Passspiel zu steuern. Mit verlagernden Pässen beruhigte er das Spiel, mit präzisen Vertikalpässen beschleunigte er es. Dank seiner starken Technik spielt er diese zeitweise – unter anderem beim erwähnten Assist – sogar mit dem ersten Ballkontakt.
Der Einfluss, den Liendl innerhalb dieser kurzen Zeit erreichte, ist durchaus beachtlich und lässt auch anhand von Zahlen festmachen. Seit er für die Fortuna spielt gab sein Team insgesamt 119 Schüsse ab, an 49 von diesen war der Österreicher beteiligt – obwohl er in seinen zehn bisherigen Spielen sechsmal ausgewechselt wurde. Das entspricht rund 41%. Zahlen, die man bereits aus seinen WAC-Zeiten kennt.
Alexander Semeliker, abseits.at
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