Der erst 12-jährige Youssoufa Moukoko sorgt zurzeit bei der B-Jugend von Borussia Dortmund für Furore. Doch viel rätseln: Ist Moukoko wirklich so alt, wie... Der Fall Youssoufa Moukoko: Sag mir erst wie alt du bist

Der erst 12-jährige Youssoufa Moukoko sorgt zurzeit bei der B-Jugend von Borussia Dortmund für Furore. Doch viel rätseln: Ist Moukoko wirklich so alt, wie er sich ausgibt?

Vier Spiele waren bis dato in der deutschen Bundesliga der B-Junioren gespielt; und Youssoufa Moukoko hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Tore erzielt. Am 3. Spieltag gelangen ihm gleich vier Treffer gegen Viktoria Köln. Ohne Zweifel: Bei Moukoko handelt es sich um ein großes Talent. Doch davon gab es schon viele. Schalkes Donis Avdijai traf vor ein paar Jahren sage und schreibe 45 Treffer in einer Saison. Im Profifußball etablieren konnte er sich bislang jedoch nicht auf allerhöchstem Niveau.

Berechtigte Zweifel oder rassistische Ressentiments?

Doch was den Fall von Moukoko so interessant macht: Er ist erst 12 Jahre alt. Zumindest behauptet das sein Vater. Er habe die Geburt seines Sohnes am 20. November 2004 ordnungsgemäß dem deutschen Konsulat in Kameruns Hauptstadt Yaoundé gemeldet. Trotzdem herrschen Zweifel an der Richtigkeit dieser Tatsache. Oder wie die Nordwestdeutsche Zeitung schrieb: „Die Trainer der Gegner, die befragten Sportmediziner, die Fans neben dem Feld – sie alle melden Zweifel an. Sie bewegen sich auf dem gefährlich schmalen Grat zwischen angemessener Skepsis und Vorurteilen gegenüber Afrikanern. Denn Youssoufa Moukoko ist dunkelhäutig. Ein Deutsch-Kameruner mit Geburtsort Yaoundé.“

Körperlich überlegen

Natürlich kommen Zweifel auf, wenn ein 12-Jähriger ältere Mitspieler körperlich, wie fußballerisch dominiert. Dortmunds U-17- Trainer Sebastian Geppert hat dafür wenig Verständnis und sagte der Tageszeitung Die Welt: „Richtig unfair wäre es, wenn wir ihn weiterhin in der U15 spielen lassen würden.“ Für  die U15 von St. Pauli erzielte er in der Saison 2015/16 als Elfjähriger 23 Tore. Danach hagelte es Angebote und Bayern München oder Manchester United. Gewechselt ist er schließlich zu Borussia Dortmund.

Trotz aller Zweifel an seinem Alter, verstößt zumindest die Tatsache nicht gegen die Regeln, dass Moukoko in seinem Alter bereits B-Jugend spielt. Der DFB erklärte dies für zulässig; jedoch sollte so ein Fall eine Ausnahme bleiben. „Mit Blick auf die fußballerische Entwicklung ist von diesem Modell in den meisten Fällen abzuraten.“, so der Verband.

Wie bestimmt man das wahre Alter?

Um das tatsächliche Alter zu ermitteln, nutzt die FIFA die Magnetresonaztomographie (MRT). Dieses Verfahren kommt seit 2009 regelmäßig u.a. bei der U17-Weltmeisterschaft zum Einsatz. Vor einem Jahr fielen dabei gleich 26 Nigerianer durch den Test.

Vorurteil also bestätigt? Nicht ganz: Medizinisch sind diese Test ob ihrer Richtigkeit anzuzweifeln. Das Magazin 11Freunde zitiert dazu eine Studie des University College London von 2012. Diese ergab, dass „Röntgen-Untersuchungen von Knochen und Zähnen in einem Drittel der Fälle ein falsches Ergebnis bringen.“

Die renommierte Fachzeitschrift Scientific American kritisierte die FIFA für die Verwendung dieser Methode sehr deutlich. „Liebe FIFA, es gibt keinen wissenschaftlichen Test, der Altersbetrug verhindern könnte.“

Zweifel werden weiter bestehen

Zweifel an Youssoufa Moukoko und dessen Alter werden also erst einmal bleiben. Anstatt einen jungen  Burschen aber andauernd mit Vorwürfen zu konfrontieren, kann es ja aber auch mal lauten: Im Zweifel für den Angeklagten.

Ral, abseits.at

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