Mit 21 Jahren Stammspieler beim LASK in der österreichischen Bundesliga, mit 25 Jahren Edelreservist beim deutschen Regionalliga-Tabellenführer Rasen Ballsport Leipzig. Niklas Hoheneder könnte rein altersmäßig, ein Teil jener Truppe werden, die in ein paar Jahren für Red Bull in der deutschen Bundesliga spielen könnte. Ob auch sein Talent dafür ausreicht, ist mittlerweile allerdings mehr als fraglich.
Hoheneder die Bundesligastütze & der U21-Teamspieler
Dabei begann die Karriere so vielversprechend. Gleich in seiner ersten Bundesligasaison entpuppte sich Hoheneder als vollwertige Stammkraft in der Innenverteidigung des LASK. An der Seite von Routinier Michael Baur glänzte Hoheneder speziell mit seinem hervorragenden Kopfballspiel und seiner ausgezeichneten Physis. In allen 36 Runden durfte die Linzer Nachwuchshoffnung von Beginn an spielen und wurde dabei von Trainer Karl Daxbacher kein einziges Mal ausgewechselt. Folge dieser starken Leistungen waren etliche Einsätze in der U21-Auswahl Österreichs. Nach einer weiteren – etwas durchwachseneren – Saison in den Reihen des LASK, folgte dann der Wechsel ins Ausland zum tschechischen Spitzenklub Sparta Prag.
Meistertitel & Europacupeinsätze in Tschechien
In Tschechien brachte es der gelernte Verteidiger vermehrt zu Einsätzen im defensiven Mittelfeld. 21 Einsätze in der Liga, sieben weitere im Europacup und die überwiegende Mehrheit davon auch von Beginn an und über 90 Minuten, ließen den Legionär für viele österreichische Fußballfans sogar zu einer Nationalteamhoffnung werden. Doch Didi Constantini setzte mit Baumgartlinger, Weber, Kulovits und dem jungen Alaba auf Alternativen im defensiven Mittelfeld, wofür der Teamtrainer sogar mehrfach kritisiert wurde. In der darauffolgenden Saison verlor Hoheneder seinen Stammplatz bei Sparta und es wurde ihm ein Vereinswechsel nahe gelegt.
Kurzes Gastspiel bei Austria Wien und dem Karlsruher SC
Mit dem Abgang von Aleksandar Dragovic zum FC Basel, wurde ein Platz in der Innenverteidigung der Wiener Austria frei. Die Vorzeichen, dass Hoheneder in Zukunft den Platz von Dragovic übernehmen würde, standen gut, war doch mit Karl Daxbacher sein ehemaliger Förderer aus LASK-Zeiten nun mittlerweile Trainer der Veilchen. Doch es kam anders als erwartet. Am eingespielten Innenverteidiger-Duo Margreitter/Ortlechner gab es kein Vorbeikommen und auch im defensiven Mittelfeld wurden ihm mit Baumgartlinger und Dilaver andere vor die Nase gesetzt. Die Austria zog die Option auf Vertragsverlängerung nicht, weshalb nach dem halbjährigen Gastspiel bei der Austria der Wechsel zum KSC in die 2. Deutsche Bundesliga folgte.
Dort angekommen stand er gleich nach kurzer Zeit unter enormer Kritik. Der KSC spielte eine sehr schlechte Hinrunde und mit Hoheneder schien einer der dafür Hauptverantwortlichen auch prompt gefunden. Der KSC gab daraufhin den Linzer in der Winterpause an die von Peter Pacult trainierten Leipziger ab. Dem KSC erging es nach dem Abgang des 1,90m großen Verteidigers hingegen auch nicht besser als zuvor.
Rasen Ballsport Leipzig
Der Einkaufspolitik von Peter Pacult – bewährte Kräfte aus Österreich in die vierte deutsche Liga zu lotsen – hat es Hoheneder zu verdanken, einen neuen gut zahlenden Verein gefunden zu haben. RB Leipzig ist bemüht alsbald möglich in die deutsche Bundesliga aufzusteigen. Hoheneder besetzt einen Vertrag mit den Bullen bis Sommer 2013, würde also im Idealfall (dem Aufstieg) auch noch eine Saison in der dritten Bundesliga mit Leipzig spielen. Man sollte meinen, ein ehemaliger Stammspieler des LASK und Sparta Prag mit Zweitligaerfahrung in Deutschland sollte sich auch im Kader der roten Bullen durchsetzen können. Doch weit gefehlt, in den bisherigen fünf Spielen im Frühjahr stand Hoheneder nur einmal in der Startelf (allerdings zuletzt beim 5:1 Sieg gegen den VFC Plauen) und wurde vier Mal eingewechselt. Wenn keine enorme Leistungssteigerung eintritt und er wieder zu alter Stärke zurückfindet, wird das Engagement beim Bullenkonzern für Niklas Hoheneder im Sommer 2013 wohl schon wieder zu Ende gehen.
Dominik Knapp – abseits.at
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Dominik Knapp
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