Deutsche Bundesliga: Florian Kainz mit überragender Leistung
Deutschland 14.Februar.2018 Ral 0
Wie jede Woche blicken wir auf die Leistungen unserer Legionäre in Deutschlands höchster Spielklasse. Wer darf mit dem vergangenen Spieltag zufrieden sein, wer wird sich steigern müssen?
Bayer Leverkusen 0:2 Hertha BSC
Bayer 04 Leverkusen hat im Kampf um die Champions-League-Plätze einen Rückschlag erlitten. Die Werkself unterlag am 22. Spieltag mit 0:2 (0:1) gegen Hertha BSC und verpasste es, Vizemeister RB Leipzig wieder vom zweiten Rang zu verdrängen. Berlins Valentino Lazaro (43.) mit seinem ersten Bundesligator und Salomon Kalou (58.) sorgten am Karnevalssamstag für die zweite Niederlage von Bayer in den vergangenen 20 Pflichtspielen. Leverkusen zeigte vier Tage nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen einen unkonzentrierten Auftritt und verlor verdient. Für die Hertha war es der erste Sieg in der Rückrunde und der erste Erfolg nach fast zehn Jahren in der BayArena.
Lazaro entwickelt sich immer mehr zum Fixpunkt in der Berliner Offensive. Und nach bislang fünf Torvorlagen, erzielte er gegen Bayer auch sein erstes Bundesligator. „Ich habe darauf gewartet. Dass es am Geburtstag meiner Mama so weit war, war perfektes Timing.“, so Lazaro nach Abpfiff. Lazaro ist damit auch der erste Österreicher, der für Hertha in der Bundesliga trifft. Auch sonst war er ein ständiger Unruheherd.
Julian Baumgartlingers Auftritt war zwar solide, aber nicht überragend. Überzeugen konnte er dabei erneut mit einer guten Passquote von 87 Prozent und immerhin drei abgefangenen Bällen. Zudem hatte er die zweitmeisten Ballkontakte auf dem Feld.
RB Leipzig 2:0 FC Augsburg
Mit dem zweiten Sieg in Folge schob sich RB Leipzig auf den zweiten Platz der Tabelle vor. Die Treffer für die Sachsen erzielten Abwehrspieler Dayot Upamecano (17.) – gleichzeitig der 100. Bundesligatreffer von RB – und der zukünftiger Liverpooler Naby Keita mit einem abgefälschten Freistoß (70.). Den Sieg von Leipzig ging letztendlich aufgrund des großen Chancenplus mehr als in Ordnung.
Martin Hinteregger wurde während der 90. Minuten vom Leipziger Publikum konsequent ausgepfiffen; was wohl auf seine kritischen Äußerungen bezüglich RB im Zuge seines Wechsels nach Augsburg zurückzuführen ist. Hinteregger antwortete mit einer gewohnt souveränen Leistung mit vier geklärten, drei abgefangenen sowie drei geblockten Bällen. Eine Zweikampfquote von 50 Prozent ist wie eine Passgenauigkeit von 73 Prozent aber ausbaufähig. Zudem war es ausgerechnet Hinteregger, der den Ball von Keita zur Entscheidung ins Tor abfälschte. Nach dem Spiel äußerte er sich Selbstkritisch: „Wir haben von hinten viel zu langsam rausgespielt, das kann auch ich viel besser.“ Landsmann Michael Gregoritsch war offensiv einmal mehr der bemühteste Augsburger – er gab vier der insgesamt 12 Torschüsse seiner Mannschaft ab. Wirklich gefährlich vor dem Tor des Gegners wurde aber auch er nicht.
Während Marcel Sabitzer aufgrund einer Grippe für das Spiel passen musste, kam Stefan Ilsanker im defensiven Mittelfeld von Beginn an zum Einsatz – und machte seine Sache mit fünf abgefangenen Bällen (die meisten aller Spieler) und vier klärenden Aktionen sehr ordentlich. Konrad Laimer hingegen ist auf der Außenverteidigerposition so etwas wie der wunde Punkt bei Leipzig. Auch wenn dieses Mal eine recht solide Vorstellung zeigte – in Sachen Defensive und Dynamik muss er sich noch gewaltig steigern.
SV Werder Bremen 3:1 VfL Wolfsburg
Werder Bremen hat sich mit dem zweiten Sieg in Folge im Abstiegskampf zunächst einmal Luft verschafft: nach dem verdienten Erfolg gegen spielerisch einfallslose Wolfsburger, hat das Team von Florian Kohfeldt nun drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Vor allem in der ersten Halbzeit waren die Bremer dabei die klar bessere Mannschaft und gingen durch einen Kopfball von Ludwig Augustinsson (5.) und einem echten Traumtor von Florian Kainz (40.) noch vor der Pause in Führung. Nach dem Seitenwechsel verlor Werder jedoch etwas die spielerische Linie, und so kam Wolfsburg durch Paul Verhaegh – der zunächst mit einem Elfmeter an Werder-Keeper Jiri Pavlenka, aber den Nachschuss verwandeln konnte – zum Anschlusstreffer. Ein weiterer Treffer des sehr starken Kainz – er gab insgesamt vier Torschüsse ab und kam auf eine für seine Position gute Passquote von 80 Prozent – entschied die Partie endgültig zu Gunsten der Norddeutschen.
Neben Kainz zeigte auch Zlatko Junuzovic eine sehr gute Leistung. Der Werder-Kapitän bereitete dabei zwei Treffer direkt vor und gab die Vorlage zu drei weiteren Torschüssen.
FC Bayern München 2:1 FC Schalke 04
Der FC Bayern München hat ein spannendes Top-Spiel gegen den FC Schalke 04 knapp mit 2:1 (2:1) gewonnen und seine beeindruckende Serie fortgesetzt. Ohne den erkrankten Trainer Jupp Heynckes siegte der Rekordmeister in einer umkämpften Partie. Robert Lewandowski (6.) egalisierte zunächst mit seinem 19. Saisontor einen Bundesliga-Rekord seines Coachs und traf im elften Heimspiel in Folge, Heynckes war das 1972/73 gelungen. Nach dem Ausgleich von Schalkes Franco Di Santo (29.) brachte Thomas Müller (36.) den FC Bayern, bei dem Assistent Peter Hermann in die Heynckes-Rolle schlüpfte, mit einem für ihn typischen Treffer erneut in Führung und stellte die Weichen für den 50. Bayern-Erfolg gegen S04 in der Bundesliga.
David Alaba zeigte gegen Schalke dabei mit einer Zweikampfquote von 63 Prozent sowie einer Passgenauigkeit von 83 Prozent eine ordentliche Vorstellung. Nebenbei eroberte zwei Bälle, verlor diesen aber auch genau so oft. Offensiv gab er gleich drei Torschüsse ab.
Alessandro Schöpf durfte von Beginn an ran und schaffte es immerhin die Kreise von Franck Ribery einzuengen. Eine Passquote von 88 Prozent war zudem mehr als ordentlich, und auf seinen läuferischen Einsatz kann Schalke eh immer bauen: auch dieses Mal lief Schöpf wieder weit über zwölf Kilometer. Guido Burgstaller blieb offensiv zwar fast wirkungslos (kein Torschuss), zeigte aber, dass er ein sehr brauchbarer Pressingspieler ist. An Einsatz mangelt es dem Stürmer sowieso nie. Eine Passquote von 80 Prozent ist für einen Stürmer stark, wobei Burgstaller auch einen Torschuss seiner Mannschaft vorbereitete.
Und außerdem:
Kurz notiert: Florian Grillitsch zeigte beim 4:2-Erfolg der TSG Hoffenheim gegen den FSV Mainz 05 eine gute Leistung. Grillitsch kam am Ende auf drei Torschüsse, eine Passquote von 84 Prozent, eine Zweikampfquote von starken 80 Prozent sowie vier gewonnen Tacklings. Karim Onisiwo saß bei Mainz das ganze Spiel über auf der Bank. Stefan Posch stand nicht im Kader der TSG.
Eingewechselt: Martin Harnik wurde beim 2:1 von Hannover 96 gegen den SC Freiburg in der 84. Minute eingewechselt. Philipp Lienhart kam für Freiburg nicht zum Einsatz.
Ral, abseits.at
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