Deutschland: Gregoritsch bleibt in Liga eins
Deutschland 23.Mai.2017 Ral 0
Wir werfen für euch jeden Spieltag der deutschen Bundesliga einen Blick auf die Leistung der österreichischen Legionäre.
HSV und Gregoritsch halten die Klasse
Zunächst sah es schlecht aus für die Ambitionen des HSV, den Klassenerhalt direkt schaffen zu wollen. Der VfL Wolfsburg war in der ersten halben Stunde des Endspiels um die Vermeidung der Relegation die klar bessere Mannschaft, und ging in der 23. Minute auch verdient durch Robin Knoche Führung. Der Ausgleichstreffer des starken Filip Kostic in der 32. Minute ließ das Spiel aber zu Gunsten der Hamburger kippen.
Michael Gregoritsch wurde dabei in der 64. Minute eingewechselt, und konnte auf der zentralen Position dem HSV-Spiel etwas mehr Struktur geben. Besonders auffällig in seinen Aktionen wurde Gregoritsch aber erneut nicht: Ein schwach geschossener Freistoß aus aussichtsreicher Position stellte den einzigen Torschuss da. Insgesamt spielte er nur zehn Pässe, von denen aber immerhin acht den Mitspieler fanden, womit man auf eine Passquote von 80 Prozent kommt. Damit war Gregoritsch der sicherste Passgeber des HSV, hinter Luca Waldschmidt, der aber auch erst kurz vor dem Ende eingewechselt wurde.
Dennoch war der junge Stürmer am Ende der entscheidende Mann. Nach Vorlage von Kostic traf Waldschmidt per Kopf zum 2:1-Siegtreffer für den HSV, der sich damit – mal wieder – kurz vor knapp den Klassenerhalt sichern konnte. Gegner Wolfsburg muss somit in die Relegation.
Hinteregger rettet Punkt für Augsburg
Es hätte zwar schon mit dem sprichwörtlichen Teufel zugehen müssen, falls der FC Augsburg tatsächlich noch auf dem Relegationsplatz landen würde. Dank des 0:0 in Hoffenheim ging der FCA aber auf Nummer sicher. Aufgrund des schweren Restprogramms mit Spielen gegen Dortmund, Hoffenheim oder Gladbach, galt Augsburg vor ein paar Wochen noch als einer der heißesten Anwärter auf die Relegation. Am Ende verlor die Mannschaft von Trainer Manuel Baum aber keines dieser Spiele, und hielt so verdient die Klasse.
Eine wichtige Rolle spielte dabei die stabile Defensive um Martin Hinteregger. Auch gegen Hoffenheim stand die Abwehr wieder sehr gut und diszipliniert, sodass die noch um die direkte Qualifikation für die Champions League kämpfenden Hoffenheimer regelmäßig verzweifelten. Hinteregger gewann zwar nur einen seiner fünf Zweikämpfe, war aber am Ende der entscheidende Mann, als er in der 86. Minute eine Großchance der TSG auf der Linie vereiteln konnte, und so den Punkt für seine Mannschaft retten konnte.
Junuzovic trifft – Bremen verliert
Mit dem 4:3-Erfolg zu Hause gegen Werder Bremen sicherte sich Borussia Dortmund die direkte Teilnahme an der Champions League. Zunächst ging aber der SV Werder bereits in der siebten Minute mit 1:0 in Führung. Der Schiedsrichter entschied dabei nachträglich auf Tor, als ihm die Torlinientechnologie signalisierte, dass der Ball von Zlatko Junuzovic tatsächlich die Linie mit vollem Umfang überquert hatte. Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang gelang es aber das Spiel noch vor der Pause zu Gunsten des BVBs zu drehen.
Gleich zu Beginn von Halbzeit zwei markierte Fin Bartels für Bremen aber den Ausgleich, während der Treffer von Max Kruse, nach toller Vorarbeit von Junuzovic, das Spiel erneut drehen konnte. Zwei berechtige Elfmeter sorgten aber für die abermalige, und nun endgültige Wende. Erst blieb Reus ganz cool, ehe Aubameyang in der letzten Minute gegen den Willen von Trainer Thomas Tuchel antrat, aber die Nerven behielt und seinen 31. Saisontreffer erzielte. Damit überholte der Gabuner auf den letzten Metern Robert Lewandowski, und krönte sich zum alleinigen Torschützenkönig dieser Saison.
Trotz der Niederlage zeigte Junuzovic eine ganz starke Leistung. Neben seinem Treffer und der direkten Vorlage hatte er die meisten Ballkontakte seiner Mannschaft, gab drei Torschüsse ab und bereitete drei weitere vor; eine Passquote von 83 Prozent war ebenfalls passabel. Florian Grillitsch stabilisierte sich nach einem nervösen Beginn zunehmend, auch wenn er nicht die großen Offensivaktionen hatte. Einmal kam Grillitsch in aussichtsreicher Position zum Abschluss, drosch den Ball aber über das Tor. Florian Kainz blieb die 90 Minuten über auf der Bank.
Suttner und Burgstaller trennen sich Unentschieden
Aus Sicht der Beteiligten ging es in diesem Spiel leider um gar nichts mehr. Die Schalker hatten bereits vor dieser Partie jede Möglichkeit zur Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb verspielt, die Ingolstädter standen seit letzter Woche als Absteiger fest. Wie zum Beweis trennten sich beide Teams mit einem friedlichen 1:1.
Markus Suttner war dabei wieder einer der Aktivposten des Ingolstädter Spiels. Er gab gleich neun Flanken, wovon aber nur zwei ankamen. Hier wird auch Suttners größtes Problem offensichtlich: die Genauigkeit. Denn auch in diesem Spiel kam Suttner nur auf eine Passquote von schlechten 56 Prozent. Nichtsdestotrotz bereitete er immerhin drei Torschüsse seiner Mannschaft vor; einen Torschuss gab er dabei selbst ab.
Guido Burgstaller war ebenfalls sehr aktiv, aber eher glücklos in seinen Aktionen. Zwar bereitete er gleich fünf Schüsse seiner Mannschaftskollegen vor, er selbst gab aber keinen Torschuss ab.
Sabitzer triff zum Saisonabschluss
Auch in der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig war die Luft bereits vorher heraus. Beide Mannschaften wollten ihren Fans aber noch einen unterhaltsamen Saisonabschluss bieten, was beim 2:2 auch durchaus gelang. Marcel Sabitzer brachte seine Mannschaft dabei in der 25. Minute in Führung, und war auch sonst wie gewohnt einer der offensiven Aktivposten im Leipziger Spiel. Sein Treffer war übrigens sein bereits 13. Scorerpunkt in dieser Saison. In dieser Partie gab er zusätzlich noch zwei Torschüsse ab und lief die drittmeisten Kilometer aller Spieler auf dem Platz. Stefan Ilsanker kam zunächst nur schwer in die Partie, und hätte mit einem Schnitzer der Eintracht fast zum 1:0 verholfen. Im Laufe der Begegnung wurde er aber immer besser und überzeugte, bei einer Passquote von 92 Prozent und den drittmeisten Ballkontakten auf dem Platz, mit einem sauberen Eröffnungsspiel; zudem gewann Ilsanker noch fast 70 Prozent seiner Zweikämpfe.
Alaba mit gutem Saisonabschluss
David Alaba überzeugte beim 4:1-Erfolg gegen Freiburg in seiner Rolle als Innenverteidiger. Er überzeugte mit einem sauberen Spielaufbau, guten Bällen in die Spitze und einer Passquote von 92 Prozent. Defensiv war er wenig gefordert, und absolvierte nur drei Zweikämpfe; wovon er aber immerhin zwei gewinnen konnte. An einem Treffer war Alaba dann aber nicht direkt beteiligt.
Peter Stöger führt Köln in die Euro League
Einen der Gänsehaut-Momente des letzten Spieltag lieferte sich der 1. FC Köln. Mit einem 2:0-Heimerfolg sicherte sich das Team von Peter Stöger den fünften Tabellenplatz, und spielt somit nächste Saison das erste Mal seit 25 Jahren wieder international. Vor der obligatorischen Bierdusche wies Stöger in der Pressekonferenz nach dem Spiel daraufhin, dass nun einiges an Arbeit auf ihn und seinen Trainerstab zukommen wird. Nichtsdestotrotz feierte das ganze Stadion ausgelassen, und auch die Spieler freuten sich wie die kleinen Kinder.
Stefan Karger, abseits.at
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