In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das eine oder andere Jahr brauchen, um im Profifußball anzukommen. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.
Giovanni Reyna
OM, 17 (Jg. 2002), USA – Borussia Dortmund
Mit dem 17-jährigen Giovanni Reyna holte Borussia Dortmund im Sommer 2019 ein ablösefreies Talent, das werttechnisch in die Fußstapfen von Spielern wie Jadon Sancho steigen könnte. Reyna stammt aus einer echten Fußballerfamilie: Seine Großeltern kamen aus Portugal und Argentinien und waren entsprechend fußballverrückt, seine Mutter ist eine ehemalige US-Nationalspielerin und sein Vater ist Claudio Reyna, vierfacher WM-Teilnehmer und 114-facher US-Teamspieler, der als Aktiver für Bayer Leverkusen, den VfL Wolfsburg, die Glasgow Rangers, Sunderland und Manchester City spielte. Heute ist Claudio Reyna Sportdirektor beim Austin FC in Texas.
Mit dem Turbo in die BVB-Kampfmannschaft
Zuvor arbeitete Reynas Vater als Sportchef beim New York City FC, wo auch sein Spross den Nachwuchs durchlief. Als Leistungsträger der US-amerikanischen U17-Auswahl wechselte Giovanni schließlich zum BVB, wo er seine ersten Schritte bei den A-Junioren machte und in Meisterschaft und Youth League acht Tore und acht Assists in 16 Partien beisteuerte. Mittlerweile absolvierte Reyna elf Spiele für die Profis, erzielte ein Traumtor gegen Werder Bremen und bereitete gegen Paris St.Germain in der Champions League einen Haaland-Treffer vor.
Technisch top und dennoch robust
Reyna ist ein perfekter Dribbler, der sich spielerisch aus engen Situationen befreien kann. Der 183cm große offensive Mittelfeldspieler ist dabei aber nicht so leichtfüßig wie andere Youngster auf seiner Position, sondern verfügt stets über eine gute Körperspannung und hat auch vor einer physischeren Herangehensweise durch den Gegner kaum Respekt. Der US-Boy ist zudem ein Spieler für die „Key Passes“, da er sich hauptsächlich zentral und auf Halbpositionen bewegt und das Auge und die Präzision für sich freilaufende Mitspieler hat. Auch seine allgemeine Torgefahr ist nicht zu unterschätzen: Reyna verfügt über eine gute Schusstechnik, sowohl aus dem Spiel heraus, als auch bei ruhenden Bällen und kann durch seine Tempodribblings immer wieder Löcher in die Abwehr reißen und dadurch selbst gefährlich werden oder seine Mitspieler in aussichtsreiche Positionen bringen. Gegen den Ball ist er vor allem in der Etappe wertvoll, wenn er nicht die erste Pressinginstanz darstellt, sondern im Mittelfeld potentielle Abnehmer des gegnerischen Spielaufbaus unter Druck setzt.
An schwerster Lebensphase gewachsen
Reyna hat im Laufe seines Lebens gelernt sehr selbständig zu leben und mit harten Schlägen umzugehen. Als er neun Jahre alt war, starb sein vier Jahre älterer Bruder, der ihm seine ersten Pässe und Schüsse beibrachte. Als die Familie in ein Loch fiel, lag es am kleinen Giovanni seine Eltern wiederaufzurichten. „Es hat mich erwachsener gemacht“, urteilt Reyna heute über die schwere Zeit.
Haaland als Chauffeur
In Dortmund hat der Amerikaner zuletzt einen neuen Best Buddy gefunden. Erling Braut Haaland äußerte sich in einem Interview lobend über den Freund und Teamkollegen und sieht ihn in absehbarer Zeit in der absoluten Weltspitze. Haaland wiederum ist derzeit der „Chauffeur“ des US-Nachwuchsteamspielers, der noch keinen Führerschein besitzt.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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