Die Rückrunde in der 2. Deutschen Liga: Plätze 1-6
Deutschland 23.Januar.2018 Thomas Schützenhöfer 0
Die zweite Bundesliga in Deutschland steht in den Startlöchern und die Mannschaften brennen schon darauf, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Im ersten Teil des Frühjahrs-Check widmen wir uns der Spitzengruppe, also den Mannschaften aus dem obersten Tabellendrittel.
Fortuna Düsseldorf
Der Herbstmeister startete fulminant in die Saison, befand sich gegen Ende hin in einer leichten Ergebniskrise und konnte nur sechs Punkte aus den letzten sieben Spielen erbeuten. Die Verantwortlichen verzichteten im Winter auf Neuzugänge, denn Trainer Funkel präferiert interne Lösungen an den Baustellen innerhalb der Mannschaft. Die Vorbereitung verlief durchwegs positiv und auch das letzte Testspiel konnte mit 2:0 gegen einen Landesligisten gewonnen werden. Außerdem gab es noch ein kurzfristig eingeschobenes Spiel gegen Gladbach, welches mit dem gleichen Ergebnis für sich entschieden werden konnte. Die Fortuna hat ein vermeintlich leichtes Auftaktprogramm vor sich (Aue, Kaiserslautern und Sandhausen) und könnte bereits in den ersten Runden einen ganz großen Schritt Richtung Aufstieg machen.
Die Österreicher: –
Holstein Kiel
Der Aufsteiger aus Kiel war die Überraschungsmannschaft der Herbstsaison und überwinterte auf Tabellenplatz zwei. Obwohl die Mannschaft gegen Ende hin nur eines der letzten sieben Spiele gewinnen konnte, bleibt Trainer Markus Anfang gelassen. Die Mannschaft hat im Herbst überzeugt und kann ohne Druck in die Rückrunde starten. Daher wurde auch auf Neuverpflichtungen verzichtet. Obwohl einige Spieler überragende Leistungen gezeigt hatten (z.B. Drexler und Duksch), konnte das Team im Winter zusammengehalten werden. In der Vorbereitung flogen die Störche ins Trainingslager nach Spanien und verloren dort ihren letzten Test gegen Seoul knapp mit 1:2. Zu Beginn der Rückrunde geht es gegen Union Berlin, was zugleich einen ersten Härtetest für die Norddeutschen darstellt.
Die Österreicher: Niklas Hoheneder kam im Herbst kaum zum Zug und sah die meisten Spiele von der Bank aus. Dennoch ist er ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft, kam in der Vorbereitung auf viel Spielzeit und dürfte in der Rückrunde aufgrund diverser Sperren und Verletzungen etwas häufiger zum Einsatz kommen.
1. FC Nürnberg
Nach einer inkonstanten Halbsaison kamen die Franken gegen Ende hin immer besser in Schuss und stehen mittlerweile auf dem Relegationsrang. Nach dem Abgang von Teuchert reagierten die Nürnberger und holten mit Stefaniak und Palacios adäquaten Ersatz. Außerdem konnte Garcia von Bremen verpflichtet werden, der den Kader in der Breite verstärken wird. Aufgrund der Neuzugänge kann Coach Köllner taktisch variantenreicher agieren und macht den „Glubb“ damit noch unberechenbarer. Den letzten Test gewannen sie gegen Dukla Prag mit 2:1, wobei hier die offensiven Neuverpflichtungen aufzeigen konnten. Gleich zu Beginn gibt es in der Meisterschaft das Derby gegen Regensburg, wobei hier der FCN deutlich zu favorisieren ist.
Die Österreicher: Obwohl er aufgrund eines Infekts lange außer Gefecht, spielte Margreitter eine starke Hinrunde und ist der unangefochtene Abwehrchef der Franken. Für Lukas Jäger sieht es nicht ganz so rosig aus, er wartet noch auf seinen ersten Einsatz in dieser Saison. In der Vorbereitung bekam er seine Einsatzzeit und sein Trainer zeigt sich begeistert von seiner Einstellung, wenngleich Köllner meint, dass sein Spielertyp noch nicht benötigt wurde. Jäger selbst sieht sich auf einem guten Weg und möchte den nächsten Schritt machen, da er sich mittlerweile an das schnelle Spiel in Deutschland gewöhnt hat. Tormann Johannes Kreidl, der bereits das ein oder andere Mal auf der Bank Platz genommen hat, bleibt dritter Tormann und wird in der Amateurmannschaft zum Einsatz kommen.
1. FC Ingolstadt
Nach einem schwachen Saisonstart kamen die Schanzer allmählich auf Touren und befinden sich, nachdem sie seit der 9. Runde nur mehr eine Niederlage einstecken mussten, auf dem vierten Rang und somit in Lauerstellung. Negativer Höhepunkt der Herbstsaison war das Cup-Aus gegen Paderborn. Jetzt starten sie ohne Neuzugänge in die Meisterschaft, die ihnen mit Sandhausen, Regensburg und Fürth ein machbares, aber höchst interessantes Auftaktprogramm beschert. Der finale Test endete mit einem 1:1-Unentschieden gegen Union Berlin. In Ingolstadt ist man für das Frühjahr bestens gewappnet, um das Saisonziel Aufstieg zu erreichen.
Die Österreicher: Marco Knaller bleibt die klare Nummer 2 im Tor der Ingolstädter, er konnte sich auch in der Vorbereitung nicht an Einser-Goalie Nyland vorbeimogeln. Mit Kogler und Hasenhüttl befinden sich zwei vielversprechende Talente in der Zweiergarnitur, sie warten aber noch auf ihre erste Einberufung in den Kader der „Einser“.
SV Sandhausen
Der kleine Verein aus der Pfalz wusste einmal mehr zu überzeugen und überwintertet auf dem starken fünften Tabellenplatz. Nachdem Topscorer Höler den SVS in Richtung Freiburg verlassen hat und mit Wooten der zweite Stürmer noch länger ausfällt, wäre es möglich, dass sie auf dem Transfermarkt noch aktiv werden. Bis dato konnte nur eine erfreuliche Personalie vermeldet werden, die da wäre, dass Trainer Kocak erst kürzlich seinen Vertrag verlängert hat. Er ist wohl der entscheidende Baustein für den Sandhäuser Höhenflug. Ohne Abstiegssorgen absolvierten sie ihre Vorbereitung in Spanien, wo sie den letzten Test gegen YB Bern deutlich mit 0:3 verloren. Dennoch ist der Trainer mit seiner Mannschaft zufrieden und blickt gespannt auf das erste Saisonspiel gegen Ingolstadt.
Die Österreicher: Stefan Kulovits bleibt vom Pech verfolgt und zog sich im letzten Testmatch einen Faserriss zu. In der Hinrunde war er ebenfalls länger außer Gefecht, zeigte aber bei seinen wenigen Spielen, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Sobald er fit ist, wird er auch wieder gesetzt sein und die Mannschaft als Kapitän auf den Platz führen.
Union Berlin
Beim Hauptstadt-Club sind die Ansprüche gestiegen und so musste Trainer Keller gehen. Der neue starke Mann, Andre Hofschneider, schaffte nicht die Kehrtwende und so finden sich die Eisernen auf dem sechsten Platz wieder, nachdem sie seit Anfang November nicht mehr gewinnen konnten. Am Transfermarkt wurden sie nur marginal aktiv: Uchida verließ den Verein und dafür stieß Dietz neu dazu. Der neue Mann kann sowohl als Back-up auf der Rechtsverteidigerposition agieren, als auch im zentralen Mittelfeld. Der letzte Test endete mit einem Remis gegen Ingolstadt. Mit Kiel und Nürnberg haben die Berliner zu Rückrundenbeginn zwei harte Brocken vor der Brust und werden danach wohl sehen, in welche Richtung es gehen wird.
Die Österreicher: Christopher Trimmel spielte eine bockstarke Hinserie, hatte die meisten Torbeteiligungen eines Defensivmanns in der Liga und auch sein Trainer zeigt sich in Sachen Mentalität begeistert von ihm. Ganz anders sieht es bei Schösswendter aus, der sich nicht zurechtfand, seit Monaten einen schweren Stand hat und der auch vom Neo-Coach wenig Beachtung findet. Obwohl mit Schönheim ein Innenverteidiger für die Rückrunde ausfällt, schaffte es „Schössi“ nicht ins Aufgebot beim letzten Vorbereitungsspiel. Für Philipp Hosiner könnte der Trainerwechsel neue Tore öffnen, denn in der Vorbereitung wurde oftmals mit zwei Stürmern gespielt. In der Vorbereitung erzielte er einige Tore und auch im finalen Test bekam er Spielzeit. Ein konträres Bild zeigt sich bei Michael Gspurning. Der Oldie im Tor hat im Dezember sein Karriereende verkündet und ist seitdem Bestandteil des Trainerteams in Berlin. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Trimmel gesetzt ist, Hosiner sich durch auffällige Leistungen seinen Stammplatz erobern kann und Schösswendter es wohl schwer haben wird, überhaupt in den Kader zu rutschen.
Thomas Schützenhöfer, abseits.at
Thomas Schützenhöfer
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