Die Rückrunde in der 2. Deutschen Liga: Plätze 13-18
Deutschland 23.Januar.2018 Thomas Schützenhöfer 0
Die unteren Regionen sind gespickt mit zwei klassischen Sorgenkindern der Liga, einem echten Zweitliga-Dino und drei Mannschaften, die man in diesen Niederrungen nicht vermutet hätte. Auch einige Legionäre tummeln sich hier unten.
Erzgebirge Aue
Nach einem schwachen Saisonstart, dem Aus im Cup und dem logischen Trainerwechsel, fingen sich die Auer allmählich und stehen auf dem 13. Tabellenrang. Auch am Transfermarkt wurde man aktiv. Das Leihgeschäft mit Ferati wurde beendet (zurück zum HSV) und mit Munsy konnte ein neuer Stürmer von den Grashoppers Zürich verpflichtet werden. Die Devise für das Frühjahr muss sein, dass sie möglichst schnell punkten, um sich von den Abstiegsrängen fern zu halten. Das wird kein leichtes Unterfangen, denn zu Beginn geht es gegen den Ligaprimus Düsseldorf und der letzte Test erfüllte nicht unbedingt die Erwartungen, denn man verlor gegen Rot Weiß Erfurt mit 0:1.
Die Österreicher: Dominik Wydra ist einer der stärksten im Dress der Ostdeutschen und ist nach anfänglichen Anpassungsproblemen der Abwehrchef seines Teams. Seine herausragend guten Pass- und Zweikampfquoten sind ein entscheidender Faktor dafür, dass sich die Mannen von Trainer Drews nach dem schwachen Start rehabilitieren konnten. Er ist der Leitwolf im Abwehrzentrum und wird auch im Frühjahr eine tragende Rolle einnehmen.
Eintracht Braunschweig
Die Eintracht spielte die schlechteste Saison seit langem und findet sich daher nur auf Tabellenrang 14 wieder. Bei vielen engen Partien zogen die Jungs von Trainer Lieberknecht den Kürzeren und müssen sich nun mit Abstiegssorgen plagen. Daher wurde im Winter nachgerüstet. Mit Tingager kommt ein hochgeschossener Innenverteidiger von Odense BK und aus Augsburg konnte Georg Teigl für die Außenbahnen losgeeist werden. Weiters kommen die langzeitverletzten Nyman und Boland retour, die der Mannschaft ebenfalls mehr Qualität verabreichen werden. Der Saisonstart wird entscheidend für die Eintracht, denn mit Heidenheim, Aue und Kaiserslautern hat man drei direkte Kontrahenten vor der Brust. Nach diesen Spielen wird sich zeigen, in welche Richtung es gehen wird. Im letzten Test wurde Cottbus mit 3:0 geschlagen. Die Form stimmt also und die Braunschweiger werden vermutlich auf Dauer keine Abstiegssorgen haben.
Die Österreicher: Mit Georg Teigl wurde ein Legionär aus Augsburg verpflichtet, der der Mannschaft sofort weiterhelfen wird. In Augsburg kam er im letzten halben Jahr nicht mehr zum Zug und so ist der Wechsel nach Braunschweig die logische Konsequenz. Teigl verfügt über ausreichend Erfahrung in den beiden höchsten Ligen Deutschlands und darf auf einen Stammplatz bei der Eintracht hoffen. Im letzten Test stand er schon mal 90 Minuten am Feld.
FC Heidenheim
Die schlechteste Halbsaison seit dem Aufstieg liegt hinter den Heidenheimern. Dank der Tore von Routinier Schnatterer und den guten Ergebnissen seit Ende Oktober liegen sie gerade nicht auf einem Abstiegsplatz, befinden sich aber nur hauchdünn über dem Strich. Ein Ausrufezeichen setzten sie kurz vor der Winterpause, als sie erst in der Verlängerung im Cup gegen Frankfurt ausschieden. Am Transfermarkt tat sich auch etwas, so verließ der Offensivmann Halloran den Verein und stattdessen wurden die jungen Multhaup (Ingolstadt) und Steurer (Dortmund II) verpflichtet. Zu Saisonbeginn stehen die Heidenheimer somit schon unter Zugzwang, denn in den ersten drei Spielen gegen Braunschweig, Duisburg und St. Pauli müssen Punkte her, um die Abstiegsränge auf Distanz zu halten. Im letzten Test gab es einen 1:0-Sieg gegen Austria Lustenau.
Die Österreicher: Mit Nikola Dovedan steht ein Legionär im Kader des FCH, der nach einem guten Saisonstart mittlerweile auf die Bank verdrängt wurde und nur noch sporadisch zum Einsatz kam. Am Doppelsturm Glatzel/Verhoek gibt es aktuell kein Vorbeikommen und so könnte seine Chance auf den Außenpositionen liegen, auf der er bereits im letzten Test eine Hälfte lang Spielzeit bekam. Das Zeug zum Stammspieler hat er allemal, aber seine Leistungen müssen konstanter werden.
SV Darmstadt 98
Die Saison begann für die Darmstädter furios; man stand zwischenzeitlich auf Platz zwei. Dann folgte der Einbruch, man konnte seit Mitte September (!!!) nicht mehr gewinnen, hat einen Trainerwechsel vollzogen und steht auf dem Relegationsrang. Am Transfermarkt tat sich einiges bei den Darmstädtern. Maclaren und Altintop verließen den Verein, dafür wurden Atik, Jones, der Rückkehrer Bregerie und Medjedovic (als Altintop-Ersatz von Eintracht Frankfurt) verpflichtet. Die Mannschaft ist also gut aufgestellt für anstehenden Aufgaben. Zu Beginn geht es gleich gegen den Letzten aus Kaiserslautern – ein richtungsweisendes Spiel für beide Mannschaften. Trainer Schuster sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg, plädiert für mehr Disziplin in der Mannschaft und möchte sein Team möglichst schnell von den Abstiegsrängen wegbringen. Der finale Test gegen den Tabellennachbarn aus Fürth ist so semi-gut verlaufen, denn nach einer 2:0-Führung kassierte man in Überzahl noch den Ausgleich.
Die Österreicher: –
SpVgg Greuther Fürth
Nach einer schwachen Halbserie, inklusive einer Trainerentlassung, konnte das Kleeblatt gegen Ende hin einige wichtige Punkte einfahren und befindet sich in Schlagdistanz auf die Nichtabstiegsränge. Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation verzichtete man weitestgehend auf Transferaktivitäten, einzig Torres wurde abgeben und der freie Kaderplatz wurde mit Fabian Reese von Schalke aufgefüllt. Die Rückkehrer Omladic und Sararer sind ebenfalls halbe Neuzugänge. Im Trainingslager in Spanien, in dem keine (!!) Testspiele bestritten wurden, verletzte sich Bolly schwer und wird den Fürthern schmerzlich fehlen. Zum Start geht es gegen Bielefeld, danach heißen die Gegner Kiel und Ingolstadt. Die Spiele werden kein Zuckerschlecken und das Kleeblatt muss dringend punkten. Im letzten Test konnte man ein 2:2-Unentschieden gegen Darmstadt erzielen. Über die Form ist schwer etwas zu sagen, aber die Moral in der Mannschaft stimmt auf jeden Fall, wie der Ausgleich in Unterzahl beweist.
Die Österreicher: Lukas Gugganig war zwischenzeitlich komplett weg vom Fenster, erlebte aber unter Buric eine Renaissance und wurde von ihm ins defensive Mittelfeld beordert. Dort spielt er äußerst solide, erkämpfte sich seinen Stammplatz und dürfte diesen auch in der Rückrunde innehaben. Gegen Darmstadt stand er zumindest mal 90 Minuten am Feld. Derflinger scheidet nun endgültig aus dem Legionärs-Check aus, da er in der Hinrunde kein einziges Mal im Kader der ersten Mannschaft stand und auch nicht mit ins Trainingslager reisen durfte.
1. FC Kaiserslautern
Eine rabenschwarze Herbstserie liegt hinter den Roten Teufeln aus der Pfalz, die abgeschlagen am Tabellenende ihre Bahnen ziehen. Insgesamt gab es nur zwei Siege im Herbst, jedoch geben die beiden Unentschieden am Ende gegen Ingolstadt und Nürnberg Auftrieb. Im Winter wurde noch nachgerüstet, so konnten Jensen und Callsen-Bracker verpflichtet werden. Im Gegenzug dazu verließ der enttäuschende Atik den Verein. Zu Beginn geht es gleich gegen Darmstadt, das erste Endspiel steht somit an. Zweckoptimismus ist in Kaiserlautern also gefragt, aber unmöglich ist nichts, wie schon viele Aufholjagden bewiesen haben. Die Vorbereitung lässt zumindest darauf schließen, dass die Mannschaft intakt ist und sich nicht aufgegeben hat. Außerdem konnte der letzte Test gegen den FC Midtjylland mit 1:0 gewonnen werden.
Die Österreicher: Philipp Mwene spielte eine solide Hinrunde, blieb aber hinter den Erwartungen zurück und reihte sich in die enttäuschenden Mannschaftsleistungen seines Teams ein. Kurzzeitig fand er sich sogar auf der Bank wieder, korrigierte dies aber umgehend. Er gehört weiterhin zum Stammpersonal und man merkte im Herbst, dass er eher in der Defensive und nicht in der Offensive beheimatet ist. Stipe Vucur spielte zeitenweise sehr anständig, hatte aber den einen oder anderen Katastrophentag in seinem Spiel. Mit Callsen-Bracker hat er neue Konkurrenz in der Innenverteidigung und so fand er sich im letzten Test nur auf der Bank wieder. Ob er gegen Darmstadt in der Startformation stehen wird, ist mehr als fraglich.
Thomas Schützenhöfer, abseits.at
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Thomas Schützenhöfer
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