Die Deutsche Fußballmeisterschaft ist heuer spannender als jede andere europäische Liga, gleich 4 Klubs liegen mit nur wenigen Zählern Unterschied an der Spitze der... Egal ob BVB, Gladbach, Bayern oder Schalke – ein Österreicher wird heuer deutscher Meister!

Die Deutsche Fußballmeisterschaft ist heuer spannender als jede andere europäische Liga, gleich 4 Klubs liegen mit nur wenigen Zählern Unterschied an der Spitze der Tabelle. Mit dem amtierenden Meister Borussia Dortmund, dem Überraschungsteam Borussia Mönchengladbach, dem Rekordmeister FC Bayern München und den Königsblauen des FC Schalke 04 haben vier Mannschaften reelle Chancen auf den Titel. Die auf Platz fünf liegenden Bremer haben bereits 13 Zähler Rückstand und somit nur noch theoretische Chancen auf die Schale. Die vier Titelanwärter trennen gerade einmal 5 Punkte, wobei Dortmund im Moment die besten Chancen hat.

Betrachten wir kurz die aktuelle Tabellensituation: Dortmund führt mit 49 Punkten vor Gladbach mit 47, die Bayern halten bei 45 Punkten und dicht dahinter lauter Schalke mit 44 Punkten. Aber was haben diese vier Mannschaften eigentlich gemeinsam? Jeder dieser Vereine hat einen Österreicher unter Vertrag. Moritz Leitner beim BVB, immerhin Halb-Österreicher, Martin Stranzl bei Gladbach, David Alaba beim FC Bayern und Christian Fuchs bei Schalke 04. Jedes Team im Spitzenquartett der deutschen Bundesliga setzt also auf einen Akteur mit österreichischen Wurzeln – nehmen wir die Meisterkandidaten unter die Lupe!

Moritz Leitner

Der Sohn eines Deutschen und einer Österreicherin besitzt seit seiner Geburt die österreichische Staatsbürgerschaft, wurde allerdings in Deutschland geboren und wuchs auch dort auf. Leitner spielte eine Partie für die U-17 Nationalmannschaft Österreichs, wurde allerdings sofort nach Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft ins U-19 Team unserer Nachbarn beordert und spielt seitdem für Deutschland. Leitner kam beim TSV 1860 München von der Jugend ins Profiteam und spielt seit Jänner 2011 für Borussia Dortmund. Für die Rückrunde der zweiten deutschen Bundesliga sollte Leitner zurück zu 1860 verliehen werden, allerdings scheiterte dieser Plan an der Leihgebühr. Der 19-Jährige wurde bis Sommer 2011 an den FC Augsburg verliehen und kam auf 9 Einsätze. Seit der aktuellen Saison spielt Leitner wieder bei Dortmund und kam bisher auf 16 Spiele für die Borussen. Zumeist wird der Mittelfeldspieler eingewechselt, wie auch in der letzten Runde als er gegen Hertha Berlin für Lucas Barrios in der 77. Minute ins Spiel kam. Am 20. Spieltag leitete der 19-Jährige mit einem Traumpass auf Lukasz Piszczek das Führungstor durch Sebastian Kehl ein.

Martin Stranzl

Borussia Mönchengladbach ist mit Sicherheit das Überraschungsteam der Bundesliga: In der Winterpause der Vorsaison war Gladbach weit abgeschlagen am letzten Tabellenplatz zu finden, mit dem neuen Trainer Lucien Favre gelang allerdings der (für unmöglich gehaltene) Klassenerhalt und in der aktuellen Saison zählen die Fohlen zu den Meisterkandidaten. Einen wichtigen Anteil an diesem Erfolg hat auch Martin Stranzl, der in der Winterpause 2010/11 zum damals abstiegsgefährdeten Klub kam und der Abwehr eine lange vermisste Stabilität verlieh. Aktuell laboriert der Innenverteidiger allerdings an einer Kapselverletzung, welche ihm schon Ende November zu einer Auszeit gezwungen hatte. Unter Favre zählt Stranzl zum Stammpersonal, allerdings muss er sich nach überstandener Verletzung erst einmal gegen die aktuellen Innenverteidiger Dante und Brouwers durchsetzten. Bislang absolvierte Stranzl in dieser Saison 11 Partien für die Gladbacher.

David Alaba

Der 19-jährige David Alaba wuchs als Sohn eines Nigerianers und einer Philippinin in Wien auf und wechselte 2008 vom Nachwuchs der Wiener Austria zur Jugend des FC Bayern. Seit 2010 spielt Alaba für die Profi-Mannschaft des FCB, mit einer kurzen Ausnahme, der Leihe für die Rückrunde 2010/11 zur TSG 1899 Hoffenheim. Für die Bayern bestritt er in der aktuellen Saison 29 Spiele, wobei er 19 Mal eingewechselt wurde und 10 Mal von Beginn an spielen durfte. Seit der Verletzung von Bastian Schweinsteiger kommt Alaba regelmäßig auf dessen angestammter Position im defensiven Mittelfeld von Beginn an zum Einsatz. Der 19-Jährige bildet mit Luiz Gustavo die Doppelsechs im Mittelfeld der Bayern, kommt aber als Einwechselspieler auch auf der linken Flanke zum Einsatz. Alaba hat in der Saison 2011/12 bereits 3 Tore erzielt und zudem 2 weitere vorbereitet.

Christian Fuchs

Der linke Außenverteidiger verließ im Jahr 2008 seinem damaligen Arbeitgeber Mattersburg in Richtung Deutschland. Zuerst heuerte Fuchs beim VfL Bochum an, wo er sich durch gute Leistungen einen Namen auf der linken Außenbahn machen konnte. Den Abstieg der Bochumer konnte Fuchs jedoch nicht verhindern und so wechselte er zu Mainz 05 zurück in die 1. Bundesliga. Der 25-Jährige wurde in seiner Zeit bei Mainz unter anderem in die Kicker-Elf der Hinrunde gewählt und zog so das Interesse einiger Topklubs auf sich. Schlussendlich sicherte sich der FC Schalke 04 im Sommer 2011 die Dienste des Verteidigers. Bei den Knappen ist Fuchs auf der Position des linken Verteidigers gesetzt und kam bisher zu 32 Spielen, wobei er 4 Tore und 9 Vorlagen aufzuweisen hat.

Fazit

Dortmund, Gladbach, Bayern oder Schalke, eine dieser vier Mannschaften wird sich wohl die Meisterschaft in der Saison 2010/11 sichern. Ein (Halb-)Österreicher wird also mit großer Wahrscheinlichkeit den Meisterteller stemmen dürfen, wer das sein wird, entscheidet sich allerdings erst in den Runden 30, 31 und 32. In Runde 30 kommt es zum Duell Meister gegen Rekordmeister, Dortmund gegen Bayern. Schalke plant auswärts gegen Nürnberg mit 3 Punkten, Mönchengladbach muss in Bremen bestehen. Das Ruhrpott-Derby zwischen Schalke und Dortmund ist das Schlagerspiel der 31. Runde, Bayern und Gladbach haben mit den Heimspielen gegen Mainz und Köln vergleichsweise leichte Aufgaben. In Runde 32 treffen die Borussen aus Dortmund dann daheim auf die Namenskollegen aus Gladbach, Bayern muss gegen Werder ran während Schalke in Augsburg gewinnen muss. In diesen 3 Wochen trifft der amtierende Meister aus Dortmund auf alle 3 direkten Konkurrenten, wer nach der 32. Runde ganz oben in der Tabelle steht, wird sich auch den Meistertitel nicht mehr nehmen lassen. Und falls doch eine Überraschung geschieht und Werder Bremen die 13 Punkte Rückstand noch einmal aufholen kann, sind mit Arnautovic und Junuzovic auch zwei Österreicher mit von der Partie.

Michael Prügl, abseits.at

Michael Prügl

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