Einordnung des ersten Viertels der deutschen Bundesliga-Saison 2022/23
Deutschland 15.Oktober.2022 Jonathan Kolbe
Das erste Viertel der Bundesliga-Saison in Deutschland ist nun gespielt und bringt sogleich einige Überraschungen, Enttäuschungen und Lehren mit sich. In den folgenden Absätzen sollen die Ereignisse bis zum neunten Spieltag eingeordnet werden und das gerade für Leser, die die Bundesliga im Nachbarland nicht aktiv verfolgen. Das ist los in Deutschlands Top-Liga!
Blick auf die Tabelle – das Top-Duo als erste Überraschung
Der Blick auf die „Hard Facts“ bringt schon die erste Überraschung mit sich. Während die meisten Leser wohl einen Dreikampf zwischen dem FC Bayern München um Mittelfeld-Spieler Marcel Sabitzer, Borussia Dortmund unter Neu-Alt-Trainer Edin Terzic und RB Leipzig mit Neuzugang Xaver Schlager, vermutet haben, stellt sich die Tabellensituation völlig anders dar.
Mit 20 Punkten aus neun Spielen steht Union Berlin – um Kapitän Christopher Trimmel – an der Tabellenspitze. Die „Eisernen“ konnten die meisten Siege (sechs) einfahren, darunter ein Heimsieg gegen RB Leipzig und ein Unentschieden gegen den FC Bayern. Für den zehnten Spieltag steht jedoch mit dem Duell gegen den BVB der nächste Härtetest an.
Auf dem zweiten Tabellenplatz steht der SC Freiburg mit 18 Punkten. Die Truppe von Trainer-Urgestein Christian Streich spielt erneut eine starke Saison und kann sich allen voran auf ihr Abwehr-Duo um Rückkehrer Matthias Ginter und Philipp Lienhart verlassen, die mit acht kassierten Gegentoren zu den drei stärksten Abwehrreihen des ersten Viertels der laufenden Saison gehören.
Auf Platz drei und vier folgen nun der Rekordmeister Bayern München und Borussia Dortmund mit jeweils 16 Punkten. RB Leipzig steht auf Rang elf und versucht nach dem Trainerwechsel nun endlich in die Spur zu kommen.
Ungewohnte Überraschung – der Rekordmeister lässt Punkte liegen
Mit die größte Überraschung ist sicherlich die – bislang – abwesende Dominanz des FC Bayern München. Der Abgang von Robert Lewandowski konnte von Superstar Sadio Mané bisher nicht ausreichend aufgefangen werden. Dem Senegalesen fehlt weiterhin das Spielglück, was sich in bereits sechs Abseitstoren (wettbewerbsübergreifend) zeigt. Es fehlt dennoch der echte Neuner, der in der vergangenen Saison oftmals den Unterschied gemacht hat.
Für die Abwehr gelang den Bayern mit Großkaliber Matthijs de Ligt ein Transfer-Coup, der sich auch nach und nach auszuzahlen scheint (nur acht Gegentore). Vorwiegend die „Last-Minute“-Unentschieden gegen Dortmund und Kellerkind Stuttgart stahlen den Münchenern sicher geglaubte Punkte. Mut macht die exzellente Form von Jamal Musiala und die Rückkehr des Mittelfeld-Motors Leon Goretzka. Da sich die Bayern-Bosse sicherlich nicht mit Platz drei zufriedengeben werden, wird mit den Bayern im weiteren Verlauf zu rechnen sein.
Kriselnde Top-Clubs sind keine Seltenheit
Schlimmer als den Bayern ging es fraglos den beiden Champions-League-Teilnehmern Bayer Leverkusen und RB Leipzig. Beide haben noch eine weitere Gemeinsamkeit: Mit Xabi Alonso (Leverkusen) und Marco Rose (Leipzig) sind mittlerweile andere Trainer als zu Beginn der Saison in der Verantwortung.
Für Weltstar Xabi Alonso ist es seine erste Rolle als Cheftrainer einer ersten Mannschaft. Sein Debüt glückte mit einem überzeugenden 4:0-Heimsieg gegen Schalke 04, bei dem Moussa Diaby erneut groß aufspielte. Dennoch bleibt abzuwarten, wie der bevorzugte Spielstil von Xabi Alonso auf den Bayer-Kader zutrifft. Sollte es Alonso schaffen, einerseits den 24-Tore-Mann der vergangenen Saison, Patrick Schick, ins Spiel einzubinden und andererseits die Flügelzange um Ex-Bayern-Wunschspieler Callum Hudson-Odoi und Moussa Diaby in Fahrt zu bekommen, dann hat Bayer Leverkusen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Platz in den internationalen Rängen sicher.
Unter dem gebürtigen Leipziger Marco Rose erlebt RB eine regelrechte Achterbahnfahrt. Nach einem 3:0-Sieg zum Debüt gegen den BVB folgte zuletzt ein 1:1-Unentschieden gegen den FSV Mainz 05. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger setzt Rose jedoch vollkommen auf Sommer-Neuzugang Xaver Schlager, der mit seiner giftigen Spielart die Doppelsechs komplettieren soll. Sein möglicher Partner Konrad Laimer bleibt vom Verletzungspech verfolgt und fällt weiterhin aus. Große Hoffnungen liegen auf Christopher Nkunku, der in der vergangenen Saison als Spieler der Saison ausgezeichnet wurde.
Das Aufsteiger-Duell geht an Werder Bremen
Mit dem FC Schalke 04 und dem SV Werder Bremen sind zwei echte Traditionsvereine ins Oberhaus des deutschen Fußballs zurückgekehrt. Bei einer Gegenüberstellung geht der imaginäre Preis für den besseren Saisonstart klar an Bremen, die derzeit auf dem fünften Tabellenplatz stehen. Herausragende Akteure sind, die auch schon in Liga zwei überzeugenden Stürmer, Marvin Duksch (sieben Scorer) und Niclas Füllkrug, der die Torschützen-Liste mit acht Treffern anführt und sich damit versucht, in die Gunst des deutschen WM-Kaders zu spielen.
Das umgekehrte Bild gilt für Schalke 04, die auf Tabellenplatz 16 stehen. Für den Verein aus Gelsenkirchen wird es wohl auch in Zukunft nicht leichter werden und so stehen mit Kreativspieler Rodrigo Zalazar und Abwehr-Neuzugang Sepp van den Berg zwei Akteure verletzungsbedingt längere Zeit nicht zur Verfügung.
Diese Spieler wussten im ersten Viertel zu überzeugen
Vorneweg muss hier Sheraldo Becker vom Sensationsspitzenreiter Union Berlin genannt werden. Trotz Dreifach-Belastung wirkt der kreative Stürmer jederzeit ausgeruht und leitet bei den „Eisernen“ Angriff um Angriff ein. Becker füllt damit das hinterlassene Vakuum von Max Kruse ausgezeichnet und spielt sich in den Fokus zahlreicher Top-Clubs. Zusätzlich ist der Niederländer mit gemessenen 36 km/h der schnellste Spieler der laufenden Saison und hält bei neun Scorerpunkten.
Der 19-jährige Mittelfeldspieler Jude Bellingham von Borussia Dortmund sollte den meisten Fußball-Fans bereits ein Begriff sein. Der Engländer führt seine Dortmunder, in Abwesenheit von Marco Reus und Mats Hummels, als Kapitän aufs Feld. Mit den meisten gewonnenen Zweikämpfen stellt Bellingham seine Führungsstärke eindrucksvoll unter Beweis. Als unangefochtener Stammspieler bleibt er die zentrale Figur im Dortmunder Mittelfeld.
Mit Randal Kolo Muani hebt sich ein Neuzugang aus der Offensive von Eintracht Frankfurt heraus. Der pfeilschnelle Franzose konnte auf Anhieb Rafael Borré aus der Startelf verdrängen und erfüllt die von Trainer Oliver Glasner gestellten Erwartungen. In acht Einsätzen kommt der 23-jährige auf zwei Tore und fünf Vorlagen, was einen Ligabestwert darstellt.
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