Es ist eine Aneinanderreihung und Verkettung vieler Gründe, warum das Werkl beim FC Bayern München nicht mehr rennt. Einer davon ist jener, der nicht so oft diskutiert wird: Die Schläfrigkeit eines Riesen.
Der FC Bayern scheint nicht mitbekommen zu haben, dass sich der Fußball politisch, wirtschaftlich und sportlich in den vergangenen zehn Jahren stark verändert hat. Zumindest hat der Club auf diese Veränderungen nicht oder falsch reagiert. National und international hat sich zudem die Konkurrenz sehr stark verändert. Paris Saint-Germain und Manchester City sind auf den Club-Olymp hinzu aufgestiegen und auch die italienische Liga ist wieder im Kommen. Es genügte den Bayern eigentlich über viele Jahre einem aufkeimenden nationalen Konkurrenten die besten zwei, drei Spieler abzunehmen und die nächsten zwei, drei Jahre war man somit wieder ohne Konkurrenz am gefühlt 25. Spieltag Meister.
Man winkte in München mit einem Vertrag und die begehrten Spieler packten noch in der selben Sekunde den Koffer um zu Fuß an die Säbener Straße zu laufen. Das Problem: Dieses Spielchen spielt’s nicht mehr. National haben sich gleich mehrere Konkurrenten etabliert, die de facto keine Eintagsfliegen sind und nicht mehr „leergekauft“ werden können. Zum einen, weil es zu viele Spieler wären, die man abgreifen müsste und zudem sind die Marktwerte beziehungsweise Transfersummen der Leistungsträger für Bayern gar nicht mehr so ohne zu stemmen. Schon gar nicht, wenn es um internationale Topspieler geht. Folglich hat man die Möglichkeit nicht mehr seine direkten Gegner transferpolitisch und schließlich sportlich zu schwächen. Leverkusen, Leipzig und Dortmund sind gekommen um zu bleiben. Dazu hat man jedes Jahr mit einem Überraschungsteam a la Stuttgart zu rechnen, die eine Ausnahmesaison auf den Rasen legen. Vier Konkurrenten im vordersten Feld bedeuten, dass man eine ganz schön kräftige Kiefermuskulatur braucht, um sich auf Platz Eins dauerhaft festzubeißen. Da sind im Sommer einige Zahnarztbesuche für die Münchner vonnöten, um dies gewährleisten zu können.
Ein weiterer Grund für die Misere der Bayern ist die Homogenität des Kaders, die Hierarchie der Mannschaft und einzelne Bausteine des Teams. Leader und Persönlichkeiten wie es Lahm, Schweinsteiger, Robben, Alonso und ähnliche waren gibt es in diesem Kader nicht mehr. Wenn fußballerisch und charakterlich launenhafte Spieler wie Kimmich, Sane und Co. das Sagen haben, besteht zumindest von außen betrachtet die Gefahr, dass eine mannschaftsinterne Stimmung eventuell ähnlich oft toxisch werden kann, wie Upamecano drastische Abwehrfehler begeht. Zaubert man hier keinen würdigen Kapitän und Leader in den Kader, um den man ein funktionierendes Spielergerüst formiert, wird vermutlich weder ein Leverkusener Teamspirit entstehen, noch eine entsprechende Hierarchie, wie sie noch zu Heynckes-Zeiten vorhanden war.
Noch eine Ursache für die Misere der Bayern ist mit Sicherheit auch die Fehlbesetzung Tuchel, die Vereins- und Mannschaftsstrukturen intern sowie extern derart massiv und irreparabel geschädigt hat, sodass der eine oder andere Korken knallen wird, wenn Thomas Tuchel die Münchner wieder verlässt. Man hat sich dadurch auch in der Außendarstellung, Seriosität und Planbarkeit derart großkalibrig in die Weißwurst geschossen, sodass sich hochkarätige Neuverpflichtungen zu einer wirklichen Mammutaufgabe entpuppen werden. Welcher große Spieler tut sich so einen FC Bayern an? Ebenso gilt: Welcher Trainer tut sich so einen FC Bayern an? Zwar ist es Eberl und Freund, anders als Kahn und Salihamidzic, hinsichtlich Fachkompetenz zuzutrauen, einen erfolgreichen Neustart hinzubekommen. Aber ob dies schon im Sommer 2024 gelingt, darf ob der Größe der Baustelle bezweifelt werden.
Markus Keimel, abseits.at
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