Fortschritte dank neuer Rolle – Darum kommt Aubameyang beim BVB nun besser zur Geltung
Deutschland 18.September.2014 Alexander Semeliker 0
Am Dienstag schlug Borussia Dortmund zum Auftakt der Champions-League-Saison den Arsenal FC in beeindruckender Art und Weise mit 2:0. Die Tore erzielten die beiden Stürmer Ciro Immobile und Pierre-Emerick Aubameyang. Letzterer zählt bisher zu den besten BVB-Spieler dieser noch kurzen Saison. abseits.at wirft einen kurzen Blick auf den Aufschwung des Angreifers.
Die Bilanz der bisherigen Saison von Aubameyang kann sich durchaus sehen lassen, denn in den sechs bisherigen Pflichtspielen traf der Gabuner fünfmal und bereitete zwei weitere Tore vor. Auch in der Vorbereitung netzte der extravagant wirkende Angreifer regelmäßig. Es waren jedoch weniger die Scorerpunkte, die dafür sorgten, dass er nach nur einer Saison schon mit einem Wechsel in Verbindung gebracht wurde.
Scorerpunkte trotz mäßiger Einbindung
Mit der Empfehlung von 19 Saisontoren und neun Vorlagen kam Aubameyang im Sommer 2013 nach Dortmund. Schon im ersten Bundesligaspiel zeigte er groß auf, als er in Augsburg dreimal traf. Unterm Strich standen beim 25-Jährigen am Ende der Saison 13 Tore und vier Vorlagen – eine mehr als ordentliche Ausbeute. Dennoch überzeugte er nicht auf ganzer Linie und man hatte zuweilen das Gefühl, er stehe lediglich aufgrund der fehlenden Alternativen am Platz.
In Dortmund nahm Aubameyang eine andere Rolle als bei Saint-Etienne ein, denn in Frankreich agierte er oft im Angriffszentrum einer sehr konterorientierten Mannschaft, während er beim BVB hauptsächlich als Rechtsaußen zum Zug kam. Die Borussen suchen Balleroberungen nahe am gegnerischen Tor, weshalb die Wege zum Tor kürzer sind und gerade ein so antrittsschneller Akteur wie Aubameyang Einbußen machen muss. Auch in der aktuellen Saison sieht man, dass er bei Pässen in den Rücken der Abwehr kaum zu halten ist. Auf diese Weise traf er auch gegen Arsenal.
Ein anderes Problem war, dass der BVB generell häufiger das Spiel machen musste und Aubameyang dabei Probleme im Kombinationsspiel hatte. Er agierte sehr eindimensional, positionierte sich breit und ging meist stur in die Spitze. Gerade gegen tiefstehende Gegner war diese zielgerichtete Spielweise ein großes Problem. So reichte es zum Saisonende hin, als die Verletztenliste des BVB kürzer wurde, meist nur mehr zu Kurzeinsätzen.
Neue Rolle im neuen System
Zu diesem Zeitpunkt vollzog Jürgen Klopp zudem eine Systemumstellung. Anstatt des lange praktizierten und mittlerweile starren 4-2-3-1 agierten die Borussen fortan aus einer sehr flexiblen 4-4-2-Grundordnung heraus. Aubameyangs potenziellen Positionen im Angriff und auf der rechten Mittelfeldseite wurden dabei von Marco Reus, Robert Lewandowski und Mkhitaryan besetzt, an denen es kein Vorbeikommen gab. Auch in der laufenden Saison spielt der BVB in dieser Formation, dennoch scheint der Gabuner nach dem Abgang von Lewandowski seinen Platz fix zu haben.
Im Angriff kann er sich auf seine Stärken im Raumöffnen konzentrieren und muss zwangsweise flexibler agieren als am Flügel. Zudem hat er vor allem mit Immobile einen Nebenmann, der mit seinen ausweichenden Läufen ebenfalls Räume aufreißen kann, wodurch Aubameyang seine Dynamik in die Tiefe besser ausspielen kann. Auch sein zuweilen fehlerhaftes bzw. fehlendes Defensivverhalten in tiefen Zonen wirkt sich nun weniger aus. Stattdessen zeigt er an vorderster Front sogar sehr ansprechende Bewegungen im Spiel gegen den Ball.
Verbessertes Pressingverhalten
Klopp schwärmte nach der Partie gegen Arsenal von einem fast perfekten Spiel. Insbesondere für das Pressing seines Teams gab es von allen Seiten Lob. Aubameyang hatte darauf einen wichtigen Einfluss. Dortmund spielte in einem 4-4-2, wobei der Gabuner einen tieferen Schwerpunkt als Immobile hatte und man die Grundformation ohne weiteres auch als 4-2-3-1 auffassen konnte. Wenn Arsenal in Ballbesitz war standen die beiden jedenfalls auf einer Höhe und waren darauf fokussiert, Mikael Arteta, den primären Aufbauspieler der Gunners aus dem Spiel zu nehmen.
In diesem Video sieht man eine Beispielszene. Aubameyang und Immobile positionieren sich sehr eng beieinander und leiten den Aufbau auf die linke Seite, wo die Dortmunder den Gegner förmlich auffressen. Beim Rückpass ist Aubameyang wieder sofort zur Stelle, verschließt den Weg ins Zentrum und leitet den Aufbau auf die andere Seite weiter. Mit einem schnellen Lauf setzt er nach und provoziert so den Fehlpass.
Vor allem aufgrund seiner Athletik, Schnelligkeit und Ausdauer passt Aubameyang als Pressingstürmer in das Dortmunder System. Er kann die weiten Wege gehen, die nötig sind um dauerhaft Zugriff zu haben und nicht Gefahr zu laufen über eine Seitenverlagerung aufgerissen zu werden. Zudem lieferte er gemeinsam mit Immobile einige Paradebeispiele für das Bespielen der Zwischenräume zwischen den Verteidigern ab.
Alexander Semeliker, abseits.at
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