Heute startet die zweite deutsche Bundesliga in die Frühjahrssaison. Insgesamt 21 österreichische Legionäre verdienen ihr Geld im Unterhaus des Nachbarlands – so viele wie... Frühjahrsauftakt in der 2. Bundesliga: Die Ausgangslagen und Chancen der ÖFB-Legionäre

BundesligaHeute startet die zweite deutsche Bundesliga in die Frühjahrssaison. Insgesamt 21 österreichische Legionäre verdienen ihr Geld im Unterhaus des Nachbarlands – so viele wie von keiner anderen Nation. In diesem Artikel nimmt abseits.at die Ausgangslagen der entsprechenden Vereine unter die Lupe und blickt auf die Einsatzchancen der rot-weiß-roten Kicker.

1. FC Nürnberg – 8. Platz, 27 Punkte

Nach einem katastrophalen Saisonstart hat sich der Club wieder gefangen. Man liegt zwar immer noch im Mittelfeld, zum direkten Wiederaufstieg fehlen Stand jetzt sechs Punkte. Im Winter drehte man an den richtigen Knöpfen und holte passende Spielertypen – unter anderem auch einen Österreicher.

Guido Burgstaller: Die offensiven Außenbahnen gehörten gewissermaßen zu den Problemzonen der Franken. Mit Niclas Füllkrug gab es nur einen passablen Flügelspieler. Nach seinem verpatzten halben Jahr bei Cardiff könnte Burgstaller daher in Nürnberg durchaus aufzeigen. Neben ihm kamen jedoch zwei weitere Flügelspieler, die beide bundesligaerfahren sind.

Alessandro Schöpf: Der 20-Jährige dürfte einen Fixplatz im offensiven Mittelfeld haben. Im Herbst gehörte er zu den besten Spielern, wurde zum Clubberer der Saison gekürt. Auch im Frühjahr darf man von Schöpf einiges erwarten, ragte er doch auch in der Vorbereitung heraus.

Samuel Radlinger: Einst galt Radlinger als großer Hoffnungsträger zwischen den österreichischen Pfosten. Nachdem er sich weder in Hannover noch bei Rapid durchsetzen konnte, hängt der 22-Jährige auch bei Nürnberg in der Warteschleife.

1. FC Union Berlin – 10. Platz, 24 Punkte

Einen schlechten Saisonstart verzeichnete auch Union Berlin. Mittlerweile konnten sich die Eisernen aber von den Abstiegsrängen entfernen und überwinterten als Zehnter. Kurz vor dem Auftakt gab es jedoch eine Hiobsbotschaft: bei Mittelfeldspieler Benjamin Köhler wurde ein bösartiger Tumor diagnostiziert.

Christopher Trimmel: Der Burgenländer war im Herbst Stammspieler – teilweise auch aus Mangel an Konkurrenz. Vor allem defensiv stellte er sich nämlich nicht immer als sattelfest heraus. Sollte nichts Unvorhersehbares geschehen, wird Trimmel auch bis Mai regelmäßig spielen.

VfL Bochum – 11. Platz, 23 Punkte

Bei den Bochumern folgte auf einen herausragenden Start ein großer Einbruch. Von Platz eins stürzten die Blauen aus dem Ruhrpott mit nur einem Sieg aus den letzten 13 Spielen auf Platz elf ab. Überdies hinaus wurde Kulttrainer Peter Neururer entlassen. Mit Gertjan Verbeek stellten die Bochumer einen renommierten Nachfolger vor.

Michael Gregoritsch: Der Nachwuchsteamspieler hatte einen großen Anteil am temporären Aufschwung, kam aber wegen muskulären Problemen seit der 14. Runde nicht mehr zum Einsatz. Auch in der Vorbereitung wurde Gregoritsch von einer Verletzung zurückgeworfen. Zudem verpflichteten die Bochumer mit Thomas Eisfeld einen interessanten Spieler, der auch auf der Position des Österreichers eingesetzt werden kann.

SpVgg Greuther Fürth – 12. Platz, 23 Punkte

Spielte die Spielvereinigung in der zweiten Liga, gehörte sind in den letzten Jahren stets zu großen Aufstiegsanwärtern. Nachdem das Ziel im letzten Jahr verpasst wurde, krempelte man den Kader im Sommer um. Bisher funktionierte das jedoch noch nicht wie gewünscht, denn die Kleeblättler rangieren auf Platz 12.

Robert Zulj: Der einzige ÖFB-Legionär im Team von Frank Kramer hatte Anlaufschwierigkeiten, gehörte dann aber zum Stammpersonal. Soll das auch im Frühjahr so sein, muss sich Zulj ins Zeug legen. Die Daumschraube wurde in Form von Transfers angezogen. Bei der Generalprobe gehörte er nicht zur Startelf.

SV Sandhausen – 14. Platz, 20 Punkte

Wir haben noch 15 harte Spiele“, so Sandhausen-Coach Alois Schwartz. Man müsse „alles dem Erfolg unterordnen. Nur gemeinsam bleiben wir in der Liga.“ Ein Zeichen dafür, dass beim SVS der Fokus auf dem Kollektiv liegt. Drei Punkte trennen sie vom Relegations- vier vom ersten direkten Abstiegsplatz. Am Samstag geht es gleich gegen den dort platzierten FC St. Pauli.

Rene Gartler: Der ehemalige Ried- und Rapid-Stürmer konnte seinem Ruf als Königstransfer bisher nicht gerecht werden. Der Zug scheint dennoch noch nicht endgültig abgefahren. In fünf der sechs Vorbereitungsspiele stand er in der Startelf. Ausbeute: zwei Tore.

Stefan Kulovits: Als Kapitän ist der 31-Jährige trotz seiner überschaubaren technischen Qualitäten ein fixer Bestandteil. Spannender ist die Frage, wie es mit dem Ex-Rapidler weitergeht. Sein Vertrag endet im Juni.

Marco Knaller: Zu immerhin fünfmal durfte Knaller im Herbst ran, jedoch nur weil sich Manuel Riemann verletzt. Der 26-Jährige ist die klare Nummer eins der Sandhäuser.

TSV 1860 München – 15. Platz, 17 Punkte

Die Münchner Löwen haben mittlerweile den Ruf eines Chaosvereins. Die Strukturen in der Führungsetage stehen seit Jahren in der Kritik und sportlich kämpfen sie ums Überleben. Nur dank des besseren Torverhältnisses mussten sie den Winter nicht auf dem Relegationsplatz verbringen.

Rubin Okotie: Der beste ÖFB-Legionär im Herbst und die Überlebensversicherung der Löwen. Kann der Teamstümer seine Form konservieren werden sich für ihn wohl unabhängig vom Abschneiden seines Klubs neue Möglichkeiten eröffnen.

FC Erzgebirge Aue – 18. Platz, 14 Punkte

Auf dem letzten Tabellenplatz steht der FC Erzgebirge Aue. Die Sachsen gelten als großer Abstiegskandidat, auch wenn sie im Winter am Transfermarkt sehr aktiv waren. Auch ein Österreicher kickt beim Zweitligaschlusslicht.

Stipe Vucur: Der geborene Salzburger, der auch die kroatische Staatsbürgerschaft hat, war im Herbst im Abwehrzentrum gesetzt. Geht man nach Testspielen könnte das im Frühjahr anders sein. Kapitän Rene Klingbeil dürfte infolge der Verpflichtung von Vladimir Rankovic in die Mitte rücken und dort das Innenverteidigerduo mit Routinier Michael Fink bilden.

Auf der ersten Seite nehmen wir die restlichen Legionäre unter die Lupe.

Alexander Semeliker, abseits.at

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Alexander Semeliker

@axlsem

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