Alle Jahre wieder – der dienstälteste Verein der 2.Bundesliga ist zum wiederholten Male auf der Jagd nach dem Aufstieg in die höchste Spielklasse Deutschlands.... Greuther Fürth – schaffen es die glücklosen Mittelfranken endlich in die Bundesliga?

Alle Jahre wieder – der dienstälteste Verein der 2.Bundesliga ist zum wiederholten Male auf der Jagd nach dem Aufstieg in die höchste Spielklasse Deutschlands. Die Rede ist von der Spielvereinigung Greuther Fürth. In elf Saisonen stand man achtmal unter den Top 5 der Abschlusstabelle, doch nie reichte es zum Aufstieg. Jetzt steht man ganz oben – vorerst.

Das ist Fürth

Wer kennt sie nicht, die Fürther? So richtig bekannt wurden sie am 14.August 1994, als sie den großen FC Bayern München aus dem DFB-Pokal schossen und so über Nacht ein Ausrufezeichen setzten. Ganz korrekt ist das jedoch nicht: Damals hieß dieser Verein nämlich Vestenbergsgreuth und hatte auch noch nicht sonderlich viel mit den heutigen Fürthern gemeinsam. Doch im Jahre 1996 fusionierte man mit der Spielvereinigung Fürth und wurde zu der heute bekannten SpVgg Greuther Fürth.

Mit drei Meistertiteln (1914, 1926 und 1929) ist der Zweitligist jedoch kein Unbekannter in Deutschland. Vor prominenten Namen braucht man sich ebenfalls nicht zu verstecken, hatte man doch Spieler wie Dietmar Beiersdorfer, Sami Allagui, Roberto Hilbert oder Heiko Westermann in den eigenen Reihen. Und auch der derzeitige Mannschaftskapitän ist ein alter Bekannter, Innenverteidiger Thomas Kleine (41 BL-Spiele, 8 CL-Spiele), der bereits für Bayer Leverkusen, Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach auflief.

Die aktuelle Saison

Knapp ein Drittel der Saison ist in der 2.Bundesliga gespielt, zum zweiten Mal in diesem Jahrhundert (nach 2004) steht Fürth nach zehn Spieltagen an der Tabellenspitze. Mit lediglich sieben Gegentoren besitzt man außerdem die beste Abwehr der Liga und konnte zusammen mit dem FC St.Pauli ebenso viele Spiele gewinnen. Und das alles mit dem drittjüngsten Kader der 2.Liga (24,7 Jahre im Durchschnitt), nur Energie Cottbus und der TSV 1860 München bauen auf eine jüngere Mannschaft. Mit dem 23-jährigen Christopher Nöthe besitzen die Mittelfranken auch den aktuell führenden der Torschützenliste (sieben Treffer), die er sich jedoch mit dem Frankfurter Alex Meier und dem Cottbuser Dimitar Rangelov teilt.

Mit dem Kanadier Olivier Occean stellt man einen weiteren treffsicheren Stürmer. Zu Saisonbeginn aus der 3.Liga von den Kickers aus Offenbach nach Fürth gewechselt, fand sich der Angreifer auch schnell in der 2.Bundesliga zurecht und erzielte bis dato fünf Tore in zehn Spielen – an vier weiteren beteiligte er sich mit einem Assist. Auf seiner Visitenkarte standen vor seinem Wechsel bereits 16 Tore in Offenbach und 56 Tore in der norwegischen Liga für Lillestrom SK und Odd Grenland. In den kommenden Spielen muss Trainier Mike Büskens (UEFA Cup Sieger 1997 mit Schalke 04) allerdings auf Stephan Fürstner verzichten, zog sich dieser doch erst vor kurzem eine Knieverletzung zu und kann erst wieder im November in den Spielbetrieb einsteigen. Dazu fehlt der langzeitverletzte offensive Mittelfeldspieler Sebastian Tyrala, der bereits in der Bundesliga bei Borussia Dortmund auflief. Der Deutsch-Pole fällt mit einem Knorpelschaden bis ins Frühjahr 2012 aus.

Playmobil wird zu Trolli

Die erfolgreiche Saison spiegelt sich auch in den Zuschauerzahlen wider. Hatte man am Ende der abgelaufenen Saison einen Zuschauerschnitt von 7.775, erreichte man nach den ersten zehn Spieltagen bereits einen Schnitt von knapp 11.400 in der Trolli Arena der Kleeblätter – bemerkenswert bei einer Einwohnerzahl von 115.000 Menschen. Vielen wird das Stadion wahrscheinlich noch unter dem Namen „Playmobil-Stadion“ bekannt sein, jedoch wurde 2010 dieser Namenswechsel aufgrund des Sponsoring einer Fruchtgummi-Marke vollzogen. Die Kapazität des Stadions beträgt derzeit rund 15.000 (ca. 9.000 Sitzplätze).

Klappt es endlich?

Weiter geht es in der 2.Bundesliga für die Fürther am Sonntag, zu Hause gegen den zehntplatzierten FC Erzgebirge Aue und in den Wochen darauf gegen Energie Cottbus und Eintracht Braunschweig. Sollten die Kleeblätter auch diese Hürden positiv überstehen, wird die Aufstiegsfrage sicher um einiges konkreter! Und nach all den Jahren des Leidens, der knappen Niederlagen, des knapp verpassten Aufstiegs, wäre es sicher ein ganz besonderer Tag für die SpVgg dieses Ziel endlich zu realisieren.

Gigi, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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