Der deutsche Zweitligist Holstein Kiel gliedert seine Frauenabteilung aus. Angeblich aus finanziellen Gründen. Der Nordklub könnte sich jedoch damit ein Eigentor geschossen haben.
Eigentlich gehörte Zweitligist Holstein Kiel zu den Sympathieträgern dieser Saison. Aktuell kämpfen die Störche um den Aufstieg in die erste Bundesliga, stehen zwei Spieltage vor Schluss auf dem Relegationsrang. Der direkte Durchmarsch von der dritten in die erste Liga ist zum Greifen nah. Und das alles dank erfrischendem Offensivfußball, den man so von einem Liganeuling eher selten zu Gesicht bekommt. Es gab bis zuletzt in Deutschland wohl wenig Fußballbegeisterte, die dem Verein einen erneuten Aufstieg nicht gegönnt hätten. Zumal die Kieler damit der erste Bundesligist aus Schleswig-Holstein wären.
Doch ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase scheint die Stimmung im hohen Norden der Bundesrepublik zu kippen. Zunächst entschied sich Erfolgstrainer Markus Anfang dazu, Holstein nach dieser Saison zu verlassen, und seinen Heimat- und Herzensverein, den 1. FC Köln, wieder zurück in die Bundesliga zu führen. Außerdem besteht Ungewissheit in Sachen Stadion, welches derzeit nicht die Auflagen der Deutschen Fußball Liga erfüllt, und Kiel um die Lizenz für die Bundesliga zittern lässt.
Und nun beschloss der Verein, seine gesamte Frauenabteilung auszugliedern, um „die Kräfte zu bündeln“ für den Männerfußball, wie Kiels Präsident Steffen Schneekloth sich gegen über der Deutschen Presse – Agentur ausdrückte. Wobei „Kräfte bündeln“ höchstwahrscheinlich nur ein anderer Ausdruck für „Geld sparen“ ist.
Eine merkwürdige Begründung, gibt es innerhalb des Vereins doch sicherlich größere Belastungen, als ein Regionalligateam, bei dem die Spielerinnen wohl keine Unsummen verdienen. Die Vereinsführung steht für diesen Schritt nun massiv in der Kritik, vor allem, da dem Team dies nur wenige Tage vor einem wichtigen Spiel im Abstiegskampf mitgeteilt wurde. Und erst drei Tage vor Ende der Meldefrist für die nächste Regionalligasaison. Auf der Facebook-Seite der Holstein Women monieren die Akteurinnen, dass auch „für die U17 der Traum eines erneuten Aufstiegs in die Juniorinnen – Bundesliga binnen weniger Minuten zerschlagen [wurde]“. Zudem zweifeln auch sie an, ob „dieser [finanzielle] Ballast wirklich so groß [ist], dass es einen Verein im Profifußball daran hindert, Anschluss zu halten.“
Die Frauenabteilung soll sich, wenn es nach dem Klub geht, nun dem VfB Kiel anschließen, mit dem es seit 2010 eine Kooperation gibt und auf dessen Trainingsgelände die Fußballerinnen trainieren. Denn bei ihrem eigentlichen Klub stand ihnen nur ein Platz zur Verfügung, der bei Spielen der Männer auch als Parkplatz genutzt wird. Ob die Holstein Women auch unter dem Dach des Kreisligisten VfB noch Regionalliga spielen können, ist mehr als ungewiss. Für die gesamte Frauenabteilung, sei diese Beendigung eines zehnjährigen Kapitels des Leistungsfußballs im Frauenbereich „wie ein Schlag in die Magengrube.“
Immerhin erklärte sich Holstein bereit, die Kosten für den Spielbetrieb der nächsten Saison zu übernehmen. Laut dem Facebook – Statement hinterlässt aber auch das „einen faden Beigeschmack“, denn: „Während am Freitag noch keinerlei derartige Hilfen vom Vorstand angeboten wurden, folgte dies erst mit zunehmendem medialen Interesse.“ Unter dem Hashtag #AufstehenfürVielfalt solidarisierten sich in den letzten Tagen auch andere Vereine und Fußballfans mit den Holstein Women.
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