„Kein Bedauern“: 1. FSV Mainz 05 reagiert auf Kündigung eines rassistischen Mitglieds
DeutschlandGesellschaft & Ethik 15.Juni.2020 Ral
Der deutsche Bundesligist 1. FSV Mainz 05 hat den rassistisch motivierten Austritt eines Mitglieds öffentlich gemacht – und die passende Antwort gleich mitgeliefert.
„Wir stehen für Offenheit, Respekt und Mitmenschlichkeit. Wir zeigen Verantwortung und sind tolerant, weltoffen, bunt, vielfältig, fair, solidarisch, gesellschaftlich engagiert, integrativ und inklusiv“, heißt es im Leitbild des deutschen Bundesligisten 1. FSV Mainz 05.
Offensiv will man diese Werte verteidigen und heißt alle jene Willkommen, die diese teilen. Wer dies nicht tut, dem weint man bei den Rheinhessen auch keine Träne nach. Das zeigte eine öffentlich gemachte Antwort des Mainzer Fanservice auf die Kündigung eines Mitglieds, die offensichtlich vor allem aus rassistischen Gründen erfolgte.
„Auch wenn wir normalerweise Kündigungen bedauern und um jedes Mitglied leidenschaftlich kämpfen, können wir unser Bedauern in Ihrem Fall nicht ansatzweise ausdrücken“, so die deutliche Replik des Vereins. Das mittlerweile ehemalige Mitglied gab als Grund der Kündigung an, sich „mit diesem Verein (Profifußball) schon seit Monaten nicht mehr identifizieren zu können.“
Hauptursache dafür ist nach Aussage des Ex-Mitglieds die Hautfarbe einiger Spieler. „Aber wenn seit Wochen in der Starformation neun (!!!) dunkelhäutige Spieler auflaufen und deutschen Talenten kaum noch eine Chance gegeben wird, dann ist das nicht mehr mein über die Jahre liebgewonnener Verein.“
Natürlich schiebt die Person voran, auf keinen Fall rassistisch veranlagt zu sein. Aussagen die mit „Ich bin ja kein Rassist, aber…“ beginnen und dann erst recht eine zutiefst fremdenfeindliche Grundhaltung offenbaren, kennt man zur Genüge. „Rassismus beginnt da, wo rassistische Gedanken geäußert werden, nicht nur, wenn sich jemand selbst als Rassist bezeichnet – was in den seltensten Fällen vorkommt“, ist dann auch die passende Antwort der Mainzer.
Die Sorge um die eigene und vor allem deutsch geprägte Nachwuchsarbeit der Vereine wird gerne einmal von Personen als Vorwand genommen, um rassistisches Gedankengut zu verbreiten. Hierbei wird ein Spieler meist nur als Eigengewächs anerkannt, der weiß ist und den deutschen Pass vorweisen kann.
Alles andere passt nicht in das eigene Weltbild. Im Schreiben des Fanservice wird dann daher auch darauf verwiesen, dass einer der dunkelhäutigen Spieler, Ridle Baku, bereits „im Alter von 10 Jahren erstmals für unseren Verein gegen den Ball trat und der nun schon länger zum Kader der deutschen U-21-Nationalmannschaft gehört.“
Das Schreiben schließt mit folgendem Statement: „Gerade vor diesem Hintergrund ist es aus unserer Sicht auch besonders perfide, dass Sie eine sportliche schlechte Phase zum Anlass nehmen und die Hautfarbe von Spielern als Ursache sehen und explizit nennen. (…) Dass Sie dies zudem noch in einer Zeit artikulieren, in der die fortwährende Diskriminierung von Menschen aufgrund der Todesumstände von George Floyd weltweites Thema und glücklicherweise auch Gegenstand von vielen symbolischen und solidarischen Aktivitäten sind, bei denen sich auch viele Sportler, auch Fußballer in der Bundesliga, beteiligen, zeigt, dass Ihre ablehnende Wertebasis bei Ihnen tief verankert scheint.“
Und solche Mitglieder braucht weder Mainz 05 noch irgendeine andere Organisation.
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