In der 2. Deutschen Bundesliga stand eine englische Runde an und so wurde auch unter der Woche gekickt. Aus heimischer Sicht gab es wieder einiges zu vermelden. Es gab für unsere Kicker sowohl Siege als auch Niederlagen und ein Spieler stand wieder ganz besonders im Fokus, denn er konnte das Siegtor für seine Mannschaft erzielen.
Tor zur vorübergehenden Tabellenführung
Eine englische Runde stand dieser Tage an in Liga zwei an. Am Dienstag empfing Hannover den 1. FC Nürnberg. Margreitter fehlte den Gästen nach wie vor verletzt und Radlinger saß bei den Heimischen auf der Bank. Harnik startete erneut mit Füllkrug in der Doppelspitze und hatte bereits nach wenigen Sekunden eine gute Torchance, als ihn sein Sturmpartner mustergültig bediente. Dabei scheiterte der Österreicher am starken Schlussmann der Franken. Kurz nach Wiederanpfiff hatte der Stürmer sein Visier aber besser eingestellt und traf nach einer scharfen Hereingabe per Drop-Kick ins lange Eck. Gegen Ende hin hatte er die Vorentscheidung auf dem Fuß, vergab diese Chance aber kläglich. Harnik rackerte für das Team und ging oft weite Wege. Er war eindeutig der entscheidende Faktor im Offensivspiel und war nicht nur durch seinen Treffer ein Garant für den 1:0 Heimsieg.
St.Pauli trennte sich von Sandhausen, trotz 80-minütiger Überzahl, mit einem torlosen Unentschieden. Bei den Gästen stand Kulovits nicht im Kader, da er vom Trainer eine Pause bekam. Er reiste aber mit der Mannschaft nach Hamburg und stand seinen Kameraden von der Seitenlinie aus bei. Knaller spielte im Tor und hielt seinen Kasten sauber. Dabei hatte er einige gute Paraden, jedoch hatte er große Probleme bei der ein oder anderen Flanke und ließ auch einen Ball nur schwach abprallen. Dennoch ist er ein sicherer Rückhalt und seine kleinen Unsicherheiten sollen keinesfalls seine solide Leistung im Tor der Sandhäuser schmälern.
Trainerwechsel mit positiven Folgen
Arminia Bielefeld konnte gegen Düsseldorf einen wichtigen 2:1 Heimsieg landen. Der neue Trainer der Arminia, Jeff Saibene, ist ein starker Befürworter des Rotationsprinzips und so rutschte Prietl in die Startformation. Er agierte dabei auf der Doppel-6 im klassischen 4-2-3-1 System. In einem äußerst kampfbetonten Spiel hatte er nur wenig Bindung an die Partie. Er zeigte Härte in der Zweikampfführung und rief eine solide Leistung als Abräumer vor der Verteidigung ab. In die Offensive konnte er sich nur selten einschalten; lediglich eine Flanke kam dabei von ihm. Der Sieg der Bielefelder war ein Sieg des Willens und des Kollektivs, in welchem Prietl seine Position einnahm und diese teilweise stark ausfüllte. Gartner saß bei Düsseldorf das gesamte Spiel über auf der Ersatzbank.
Karlsruhe verpasste es gegen Würzburg einen Befreiungsschlag zu landen und spielte nur 1:1 Unentschieden. Die Badener müssen Hoffer nach wie vor verletzt vorgeben. Sallahi hingegen startete erneut links hinten und ist bereits für viele Standards verantwortlich, wobei nur ein Freistoß von ihm etwas Gefahr erzeugen konnte. In einem sehr dürftigen und chancenarmen Spiel konnte er den Gegentreffer nicht verhindern, da er den Ball im Strafraum nicht klären konnte und so der Würzburger den Ball im Tor unterbrachte. Bezeichnend für die Leistung der Karslruher ist, dass Sallahi zwei der vier Torschüsse verzeichnete und auch durch Flanken noch am ehesten gefährlich wurde. Das Engagement ist dem jungen Österreicher in keiner Weise abzusprechen, doch in der Mannschaft passt es zurzeit einfach nicht. Im Gegensatz dazu verlebte Siebenhandl bei den Kickers einen ruhigen Abend. Das Tor resultierte aus einer abgerutschten Flanke, bei welcher Siebenhandl keine Abwehrmöglichkeit hatte. Ansonsten hatte er kaum Bälle zu halten und war jederzeit zur Stelle, wenn Etwas auf ihn zu kam.
Stuttgarter haben weiter Probleme
Am Mittwoch musste Stuttgart beim Südgipfel in München bei den Löwen antreten. Florian Klein hat es bei Stuttgart in den Kader geschafft und Liendl begann im zentralen Mittelfeld im 4-3-3 System bei den Löwen. In einem, von den Stuttgartern dominant geführten Spiel, schaffte es Liendl nicht das Spielgeschehen der Löwen zu dirigieren und versuchte durch hohe Bälle auf die Außenspieler Torgefahr zu erzeugen. Er stellte sich aber meist in den Dienst der Mannschaft, indem er mit seinem Mittelfeld ordentlich verschob und so den Stuttgartern nur wenig Räume ließ. Er wurde nach gut einer Stunde aus taktischen Gründen ausgewechselt, da Pereira die Defensive stärken wollte. Klein kam nicht zum Einsatz. Das Spiel endete mit einem 1:1.
Greuther Fürth trennte sich zu Hause von Braunschweig mit einem 0:0 Unentschieden. Auf Seiten der Franken begann Zulj im offensiven Mittelfeld; Derflinger und Gugganig standen nicht im Kader. Zulj konnte mit seinen beiden Torschüssen keine Gefahr ausstrahlen und war auch das ganze Spiel über nicht so präsent wie in den Vorwochen. Dennoch war er die Hauptanspielstation in der Offensive und wurde von seinen Mitspielern immer wieder gesucht. Bei der letzten Chance der Franken konnte er den Ball gut behaupten, der Kopfball von Dursun verfehlte aber die Kiste. Dennoch zeigte der Österreicher eine ansprechende Leistung und hat mit seinem Team seit acht Spielen nicht mehr verloren.
Dresden gewann zu Hause mit 2:1 gegen Heidenheim. Rasner saß dabei nur auf der Bank.
Auer Überraschungssieg gegen Trimmel und Co
Union Berlin musste im Aufstiegsrennen einen herben Rückschlag hinnehmen und verlor zu Hause mit 0:1 gegen den Abstiegskandidaten aus Aue. Bei den Eisernen begann Trimmel und Hosiner saß auf der Bank. Pogatetz und Gspurning waren nicht im Kader. Trimmel war der Aktivposten im Spiel der Hauptstädter, hatte mit Abstand die meisten Ballaktionen und versuchte mit seinen Flankenläufen gefährlich zu werden. Defensiv hatte er wenig zu tun, klärte aber in der ersten Hälfte ganz stark gegen einen herannahenden Auer. Er verlor außerdem fast keine Zweikämpfe und so gut wie alle Angriffe liefen über seine Seite. Die Niederlage trübt die ansonsten ganz ansehnliche Leistung von Trimmel. Hosiner kam nach etwa einer Stunde in die Partie, tat sich aber wie schon am Wochenende schwer ins Spiel zu kommen und fand daher auch keine Torgelegenheit vor. Mit seinen letzten beiden Jokereinsätzen konnte er also keine Werbung in eigener Sache machen.
Kaiserslautern agierte in Bochum unverändert und so begannen Vucur und Mwene erneut im 3-5-1-1 System der Pfälzer. Bei den Bochumern fehlten der langzeitverletzte Stöger und Wydra, der im letzten Spiel einen Schlag auf den Fuß abbekam und zurzeit nur seine Runden am Trainingsgelände drehen kann. Mwene war wieder eine Bereicherung für das Spiel der Roten Teufel und ist aus der Startformation nicht mehr wegzudenken. In Hälfte eins leitete er einen Angriff, welcher zu einem Elfer für Lautern führte, ein und hatte auf 16er-Höhe eine gute Torgelegenheit, bei der er den Ball aber knapp über das Tor setzte. Ansonsten war er stark am Spielgeschehen involviert, forderte viele Bälle und beackerte die gesamte rechte Seite. Ein äußerst engagierter Auftritt von ihm. Auch Vucur spielte in der Dreierkette eine ganz trockene Partie. Er gewann viele Zweikämpfe, hatte ein gutes Stellungsspiel und konnte einige Bälle frühzeitig per Kopf klären. Im Spielaufbau war er meist sehr passsicher und vermied es zumeist, den Ball hoch und weit wegzuschlagen. Auf jeden Fall eine Empfehlung für weitere Startelfeinsätze von ihm.
Fazit
Harnik, Zulj und Knaller konnten bei den Spielen ihrer Mannschaften gute Leistungen zeigen. Harnik wurde durch seinen Treffer sogar zum Matchwinner. Siebenhandl, Mwene, Vucur und Liendl agierten solide, ohne besonders heraus zu ragen. Sallahi, Prietl und Trimmel hatten schon bessere Spiele abgeliefert, wobei Letzterer aufgrund der Mannschaftsleistung nicht sein volles Potential ausschöpfen konnte. Hosiner wurde eingewechselt, konnte aber nichts mehr bewirken. Sahin-Radlinger, Klein, Rasner und Gartner verfolgten das gesamte Spielgeschehen von der Ersatzbank aus. Pogatetz, Gspurning, Margreitter, Kulovits, Wydra, Stöger, Gugganig, Derflinger und Hoffer standen aus unterschiedlichen Gründen nicht im Kader ihrer Teams. Weiter geht es bereits am Freitag in Liga Zwei.
Thomas Schützenhöfer, abseits.at
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