Die Bundesliga startet gleich mit einem echten Leckerbissen in ihre 54. Saison. Am Samstagabend steigt das Rheinderby zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen. Beide gehörten letzte Saison zur Top 4 und gehen auch dieses Jahr mit hohen Ambitionen ins Rennen.
Die Ausgangslage
Beide Mannschaften starten dank guter Vorbereitung (Bayer) und souveräner Champions-League-Qualifikation (Gladbach) mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein in die neue Saison. Beide Trainer verfügen über einen hochklassigen, ausgeglichenen Kader und können personell fast aus dem Vollen schöpfen. Gladbachs Schubert muss neben Alvaro Dominguez und Neuverpflichtung Mamadou Doucouré auf Nico Schulz verzichten, der nach seinem Kreuzbandriss zu Beginn der vergangenen Saison über die U23 langsam herangeführt werden soll.
Sein Gegenüber Roger Schmidt hingegen hat die Ausfälle von Lars Bender, Stefan Kießling und Chicharito zu verkraften. Für Bender könnte Kevin Kampl auf die Sechs rücken, was dessen ausgewiesene Lieblingsposition ist, wie er in einem Interview mit dem kicker unter der Woche erklärte. Jedoch könnte auch Julian Baumgartlinger diese Position übernehmen und Kampl dafür auf die offensiv linke Seite rücken. Im Angriff wird in Abwesenheit von Superstar Chicharito und Klub-Legende Kießling wohl Neuzugang Kevin Volland die Position der einzigen Spitze bekleiden, während Hakan Calhanoglu dahinter agiert, flankiert von Karim Bellarabi und Admir Mehmedi, oder eben Kampl. Julian Brandt ist aufgrund seiner Olympiateilnahme tendenziell noch kein Kandidat für die Startelf. Neuzugang Alexander Dragovic wird erst nach der Länderspielpause Anfang September zur Mannschaft stoßen.
Schubert könnte, wie gegen Young Boys Bern unter der Woche, in der Abwehr auf eine Dreierkette mit Toni Jantschke, Andreas Christensen und Tobias Strobl setzen, wobei auch der Schweizer Nico Elvedi und Neuzugang Jannik Vestergaard Kandidaten für die Startelf sind. In der Verteidigungsposition kann aus der Dreier- zeitweise eine Fünferkette werden, wobei sich Mittelfeldspieler wie Fabian Johnson, Oscar Wendt oder auch Ibrahima Traore zurückfallen lassen bzw. einer der beiden Sechser abkippt und ein Verteidiger aus der Dreierreihe eine Seite zumacht. Im Spiel nach vorne setzte Schubert zu Beginn seiner Amtszeit noch auf die Grundlagen seines Vorgängers Lucien Favre, der vorwiegend auf Ballbesitz und einen geordneten Spielaufbau aus einer stabilen Defensive setzte. Mittlerweile wird Schuberts Handschrift immer deutlicher.
Das Umschaltspiel ist um einiges schneller geworden; in der Vielzahl der Fälle bringen Mahmoud Dahoud oder Christoph Kramer den Ball schnell nach vorne zum offensiven Topduo Rafael und Lars Stindl. Beide generieren zwar wenig Torschüsse (2,3 Versuche pro 90 Minuten) und weisen auch in Sachen Schlüsselpässe eine eher geringe Anzahl auf (1,9), im Verbund sind sie jedoch herausragend darin, den Ball in der gefährlichen Zone vor dem Tor des Gegners festzumachen. Sind sie im Angriff eng beieinander und nahe am gegnerischen Tor, gibt es in der Bundesliga wenig gefährlichere Duos.
Roger Schmidt setzt auf ein äußerst aggressives Pressing, sehr schnelles Spiel und versucht taktisch ein kreatives Chaos zu erzeugen, bei dem auch Ballverluste Teil des Plans sind. Wenn die Mannschaft den Ball verliert, geht sie sofort ins Gegenpressing über und versucht das Spielgerät in wenigen Sekunden zurückzuerobern. Falls dies gelingt, befindet sich der Gegner in einem defensiv ungeordneten Zustand und die schnellen Bayer-Angreifer können gefährliche Situationen kreieren. Im geordneten Spielaufbau bzw. bei eigenem Ballbesitz wirkte die Mannschaft in den letzten Jahren oft planlos, ein Spieler wie Charles Aranguiz könnte da aber in Zukunft Abhilfe schaffen.
Die offensive Spielweise der Gladbacher dürfte den Leverkusener entgegenkommen, hat es Schubert bisher noch nicht geschafft, eine konstante Balance zwischen Abwehr und Angriff herzustellen; dadurch entgleitet den Fohlen das Spiel noch zu oft. Bayer dürfte da im dritten Jahr unter Schmidt etwas gefestigter in der Spielweise sein.
So könnten sie spielen:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Jantschke, Christensen, Strobl – Kramer, Dahoud – Wendt, Traore – Stindl – Hahn, Raffael
Bayer Leverkusen: Leno – Wendell, Tah, Toprak, Henrichs – Baumgartlinger, Aranguiz – Kampl, Bellarabi – Cahlanoglu, Volland
Zahlen und Daten
Borussia Mönchengladbach hat die letzten 7 Heimspiele alle gewonnen.
Leverkusen hat 8 ihrer letzten 9 Bundesligapartien gewonnen.
In den letzten 5 Bundesligabegegnungen mit Leverkusener Beteiligung, fielen im Schnitt 2,5 Tore.
Die Gladbacher erzielten in ihren letzten 5 Heimspielen immer mindestens 2 Tore.
In den letzten 5 von 6 Heimspielen der Borussia gegen Leverkusen, fielen wettbewerbsübergreifend im Schnitt über 2,5 Tore.
Gladbach erzielte 2015/16 ligaweit die meisten Tore durch erfolgreiches Pressing.
Leverkusen erzielt letzte Saison die meisten Tore nach Standards (7), während Gladbach ligaweit die zweitmeisten kassierte (17).
Andre Schubert kassierte seine erste Niederlage als Bundesligatrainer gegen Leverkusen (Dezember 2015, 0:5).
Leverkusen blieb von 1994 bis 2010 gegen Gladbach in 26 Spielen in Serie ungeschlagen. Gleichzeitig die längste Serie der Bundesliga-Geschichte.
Nur gegen Stuttgart erzielte Leverkusen mehr Tore (128) als gegen die Fohlen (127).
Ral, abseits.at
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