Megatalente Jahrgang 2006 (24): Paris Brunner
Deutschland 27.Oktober.2024 Daniel Mandl
Einmal jährlich beleuchten wir die weltweiten Top-Talente eines bestimmten Jahrgangs im Detail und sehen uns an, wer die Stars von morgen werden könnten. In dieser Serie analysieren wir die größten Talente der Welt aus dem Jahrgang 2006. Diese Jungstars dürft ihr in den kommenden Jahren nicht aus den Augen verlieren!
Paris Brunner
ST, 18, GER – Cercle Brügge
Nachdem es Youssoufa Moukoko in die Kampfmannschaft des BVB schaffte, jubelten die Dortmunder bereits früh über einen weiteren jungen Eigenbauspieler, bei dem das Bundesligadebüt nur eine Frage der Zeit sein sollte und eher früher als später kommen dürfte. Ganz nach Wunsch lief es beim schnellen und durchsetzungsstarken Angreifer Paris Brunner allerdings nicht und für den kongolesisch-stämmigen, gebürtigen Dortmunder ging die Karriere zuletzt in eine andere Richtung.
25 Tore für die U17 von Borussia Dortmund, 26 Treffer für die U19, dazu fünf Tore in der UEFA Youth League und 20 Tore in 25 Spielen für Deutschlands U17-Nationalelf. Die Visitenkarte von Brunner las sich bereits in sehr jungen Jahren äußerst beeindruckend. Mehr als ein Bankplatz bei der Kampfmannschaft und zwei Einsätze für Dortmunds U23 in der 3. Liga schauten auf Profilevel allerdings nicht hinaus.
Etwas überraschend entschieden sich die Dortmunder im vergangenen August dafür, die Ausbildung des 186cm großen Angreifers abzubrechen. Brunner wechselte um vier Millionen Euro zur AS Monaco, wurde umgehend an den belgischen Erstligisten und Conference-League-Starter Cercle Brügge verliehen. Man munkelt, dass der BVB sich allerdings eine Rückkaufoption auf den Rechtsfuß sicherte.
Der Sprung in den Erwachsenenfußball wird für Brunner, der bisher fünfmal für Cercle Brügge auflief, kein einfacher werden. Gerade auf U17-Level, sowie später in der U19 von Dortmund, lebte der Stürmer von seiner körperlichen Überlegenheit gegenüber Gegenspielern und sein enormes Tempo und seine Durchschlagskraft waren nur schwer zu verteidigen. Schon in der U19-Nationalelf Deutschlands sieht man allerdings, dass sich Brunner mit dem Qualitätssprung schwertut. Während früher noch alles wie am Schnürchen und fast von selbst lief, muss sich der Angreifer nun auch in seinem Spiel verbessern. Gerade das Kombinationsspiel im letzten Drittel weist noch den einen oder anderen Mangel auf und Brunner kann nicht mehr nur mit seinem Torinstinkt und seinen explosiven Läufen punkten.
Während ihn im Jahr 2023 noch der FC Barcelona verpflichten wollte, ist Brunner zuletzt in der Gunst der beobachtenden Klubs etwas gesunken. Monaco, das ihn mit einem Vertrag bis 2028 ausstattete, verfolgt einen Langzeitplan mit dem Deutschen, allerdings ist man sich darüber im Klaren, dass der Sprung in den Profifußball für den Instinktfußballer Brunner eine schwierige Aufgabe sein wird. Im Februar wird der Dortmunder seinen 19. Geburtstag feiern und einige seiner Alterskollegen aus unserer Serie sind bereits weiter als der deutsche Juniorenteamstürmer.
Der leihweise Wechsel nach Brügge war zwar vermutlich keine schlechte Entscheidung, aber beim kriselnden Klub steht noch eine schwere Saison an. Cercle ist derzeit nur Vorletzter in der belgischen Liga, verlor diese Woche sein Conference-League-Spiel in Reykjavik. Stressfreie und ruhige Gewöhnung an den Profifußball sieht also anders aus und Brunner muss hoffen und vor allem hart daran arbeiten, nicht auf der Strecke zu bleiben. Wenn er sein Talent und seine Vorzüge aus U17-Zeiten in den Erwachsenenfußball übertragen kann, hat er das Zeug zu einem Stürmer von internationaler Klasse. Aber genau das wird die schwerste Aufgabe für den jungen Deutschen werden.
Starpotential: 7,5 von 10
Video: Best of Paris Brunner
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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