Felix Magaths neuester Topeinkauf in Sachen Torjäger heißt Bas Dost und kommt als amtierender Torschützenkönig der holländischen Eredivisie vom SC Heerenveen zum VfL Wolfsburg.... Mein Name ist Dost, Bas Dost – Ein neuer Stürmer für die Wölfe!

Felix Magaths neuester Topeinkauf in Sachen Torjäger heißt Bas Dost und kommt als amtierender Torschützenkönig der holländischen Eredivisie vom SC Heerenveen zum VfL Wolfsburg. Die Transferpolitik Magaths – alles was nicht passt wird ersetzt – wird immer wieder kritisiert, doch vor allem in Sachen Topstürmer erwies „Quälix“, wie er an Anlehnung an seinen Vornamen und seine harte Trainingsart genannt wird, immer wieder ein glückliches Händchen. Wird mit Bas Dost die Serie erfolgreicher Stürmer in Wolfsburg weitergehen? Oder erweist sich Bas Dost als einer der zahlreichen Transferflops der Ära Magath?

Sie kamen, sahen und trafen

Zu Beginn der Saison 2007/08 verpflichtete Felix Magath unter anderem einen gewissen Grafite vom FC Le Mans. Rund 7,5 Millionen Euro kostete der neue Brasilianer. Zusätzlich verpflichtete man auch den Bosnier Edin Dzeko um 4 Millionen Euro vom FC Teplice. Nur ein Jahr später, in der Saison 2008/09 bildeten die beiden das beste Sturmduo, welches die deutsche Bundesliga je gesehen hatte. Mit 28 beziehungsweise 26 Toren wurde Grafite vor Edin Dzeko zum Torschützenkönig der Bundesliga, die beiden schossen den VfL zudem zum ersten Mal zum deutschen Meister. Prompt wurde Magaths Transferetat erhöht, der VfL Wolfsburg verdiente mit dem Verkauf der beiden Stürmerstars einige Zeit später fast 30 Millionen Euro. Auch Mario Mandzukics Erfolg fällt in die Zeit unter Felix Magath: Zwar kam er unter Ex-Manager Uli Hoeneß 2010 von Dinamo Zagreb zu den Wölfen, jedoch war es Magath, der den Kroaten groß herausgebracht hatte. Mit Mario Mandzukics Wechsel zum FC Bayern und dem Engagement Dzekos beim englischen Meister Manchester City schafften immerhin zwei der Einkäufe Magaths den Sprung zu europäischen Topklubs. Möglicherweise ist Neuzugang Bas Dost der nächste Stürmer, der im Endeffekt bei einem der renommiertesten Klubs Europas landet? Ja oder Nein?

Ja, der neue „Hunter“!

Die Qualitäten zum Topstar hat der 23-jährige Niederländer allemal. Wer in 34 Spielen 32 Mal für den SC Heerenveen in der holländischen Eredivisie trifft, hat definitiv Potential und Talent. Der Rechtsfuß ist ein typischer Strafraumstürmer und wird nicht nur dank seiner Körpermaße von 1,90m oftmals mit Klaas-Jan Huntelaar von Schalke 04 verglichen. Genau wie der Hunter, schaffte auch Dost den Durchbruch bei Heerenveen, auch ist seine Kopfballstärke beachtlich und sein Spiel oftmals mit dem des Schalke-Stürmers vergleichbar. Bas Dost ist ein echter Strafraumstürmer, immer dort zu finden wo es heiß wird. Er hat den berühmten Torriecher, ist genau dann zur Stelle, wenn sich der Ball frei in der Gefahrenzone befindet. Sein Spielstil ist zwar nicht unbedingt schön anzusehen, allerdings ist er unglaublich effektiv. Zu seinen 32 Torerfolgen kommen noch 8 Torvorlagen, auch das ist für einen Strafraumstürmer wie er es ist keine Selbstverständlichkeit. Seine Eiseskälte vor dem Tor zeichnet ihn aus, auch wenn er das ganze Spiel nicht zu sehen ist, trifft er nicht selten. Bei den Wolfsburgern feierte er einen ausgezeichneten Start, so erzielte er in seinem ersten Testspiel für die Wölfe gleich vier Treffer!

Nein, das wird ein Flop!

Der sensible Stürmer hat schon jetzt Probleme mit dem harten Training unter Magath,  welches für ihn ungewohnt ist. Der Holländer sagt selbst, dass es für ihn auf das Umfeld ankommt und der Fußball dann stimme, wenn das Leben rundherum passt. Genau diese Einstellung könnte zu Problemen mit Magath führen, der von Beginn an zählbare Erfolge fordert. Magath ist nicht von der Art Trainer, die Spielern mehrere Chancen geben, sondern zieht Konsequenzen wenn es einmal nicht läuft. Für Dost ist vor allem die Kontinuität wichtig, so konnte er sich zuerst auch in Heerenveen nicht durchsetzten, wollte den Klub schon nach kurzer Zeit wieder verlassen. Die Sensibilität des Stürmers braucht mit Sicherheit einen Trainer, der darauf eingeht, ihm den Rücken stärkt. Ob Magath dieser Trainer ist, bleibt jedoch fraglich. Stimmt von Beginn an die Torausbeute nicht, könnte sich das Abenteuer Deutschland für Bas Dost, der Medienberichten zufolge auch Interessenten aus England hatte und aufgrund seiner Berater nach Deutschland ging, schnell zu einem Albtraum werden!

Die Wahrheit liegt in der Mitte

Eines ist sicher, einfach wird es für den Holländer in Deutschland nicht. Trotzdem hat er gute Chancen, sich in der Bundesliga durchzusetzen, sofern er genügend Spielzeit und Vertrauen bekommt. Es ist ihm jedenfalls zuzutrauen, von Anfang an seine Tore zu machen und sich so auch bei Magath ein gutes Standing zu erarbeiten. Interessant wird auch sein, welche Formation Magath spielen lässt. Dost, der allem Anschein nach die besten Karten auf einen Stammplatz gegenüber Helmes, Olic und Lakic hat, würde am besten in ein 4-3-3-System passen. Vorstellbar wäre hierbei Diego als offensiver Spielmacher in der Mitte und zwei Flankenspieler auf den Außen, welche Dost als Solostürmer mit genügend Bällen füttern. Für den Part der Flügelspieler kommen mit EM-Entdeckung Vaclav Pilar, Ashkan Dejagah, Vierinha oder auch Ivica Olic einige Spieler in Frage, wobei Pilar, sollte er seine EM-Form behalten, wohl die besten Karten hat. Allerdings hätte Magath mit dieser Aufstellung Srdjan Lakic, Ivica Olic und Patrick Helmes auf der Bank sitzen, was wiederum die Frage aufwirft, ob es sich der Wölfe-Coach leisten kann und will, drei weitere starke Stürmer auf der Bank schmoren zu lassen. Bei Misserfolgen ist das 4-3-3-System wohl genauso schnell Geschichte wie Dost, der eine ähnliche Saison wie zuletzt Helmes, mit zwischenzeitlicher Degradierung in die zweite Mannschaft, wohl nicht standhalten würde. Zuletzt spielten die Wölfe zumeist mit einem 4-4-2-System mit Doppelsechs, wobei ein 4-4-2-Rautensystem mit Diego auf der offensiven Position und zwei Stürmern wahrscheinlicher ist. Fraglich bleibt nur wer die Position neben Dost einnehmen wird, wobei Helmes wohl die besseren Karten hat als Neuzugang und Evergreen Ivica Olic. Allerdings hat Magath ja genug Spieler zur Verfügung um die Truppe kräftig durchzumischen, sollte der gewünschte Erfolg nicht eintreten. Zudem ist das Transferfenster noch nicht geschlossen und im Winter kann die Mannschaft ja auch wieder ausgetauscht werden!

Michael Prügl, abseits.at

Michael Prügl

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