Michael Olise wechselte zur Saison 2024/25 von Oliver Glasners Crystal Palace zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München, wo er sich bislang als absoluter Top-Transfer... Michael Olise: Der neue Stern am Bayern-Himmel

Michael Olise wechselte zur Saison 2024/25 von Oliver Glasners Crystal Palace zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München, wo er sich bislang als absoluter Top-Transfer entpuppte. Der Sohn einer französisch-algerischen Mutter und eines nigerianischen Vaters lernte in den Jugendakademien von Arsenal, Chelsea und Manchester City das Fußballspielen. Im Alter von 17 Jahren debütierte er in der Profi-Mannschaft des Reading FC, wo er die ersten Erfahrungen als Profi sammelte. Von Reading ging es für ihn weiter zu Crystal Palace, wo er sich zum absoluten Leistungsträger entwickelte.

Leistungsexplosion bei Crystal Palace

Durch seine starke Leistung in der Premier League bei einem vergleichsweisen kleinen Verein, weckte er das Interesse von zahlreichen Elite-Klubs wie Manchester City, Chelsea und dem FC Bayern München. Bereits in seiner ersten Premier League Saison 2021/22 mit Crystal Palace kam der französische Teamspieler auf 26 Einsätze, wo ihm sieben Torbeteiligungen gelange. In der Folgesaison kam Olise in auf 37 Premier League Spiele und 13 Scorerpunkten. Der endgültige Durchbruch gelang dem Flügelstürmer in der vergangenen Spielzeit, in der er aufgrund einer Oberschenkelverletzung auf nur 19 Ligaspiele kam. Dennoch kam der 22-Jährige auf zehn eigene Treffer und sechs Vorlagen, womit er das Interesse der Top-Klubs auf sich zog. Mit der französischen Olympia-Auswahl gewann Olise in Paris die Silbermedaille.

Olise – Spielstark, mannschaftsdienlich, treffsicher

Michael Olise scheint kein Freund großer Worte zu sein und versucht den Interviews zu entfliehen. Die hat er auch gar nicht nötig, denn auf dem Platz lässt er Taten für sich sprechen und erobert durch seine Leistung die Herzen der Fans. Olise findet seinen Platz bei den Münchnern auf dem rechten offensiven Flügel. Die Bayern erhofften sich mit der Verpflichtung des jungen Franzosen eine Verbesserung auf der Außenbahn. Leroy Sané, Serge Gnabry und Kingsley Coman galten ohnehin aufgrund ihrer durchwachsenen Leistung als Verkaufskandidaten, die zu ersetzen gewesen wären. Doch auch wenn die Münchner keinen der drei Spieler verkaufen konnte, spielte sich Olise nicht nur in die Herzen der Fans, sondern auch in die Stammelf von Vincent Kompany. Der Linksfuß erinnert dabei stark an zwei ehemaligen Bayern-Akteure. Durch seinen unnachahmlichen Spielstil werden immer wieder Vergleiche mit den Legenden Franck Ribéry und Arjen Robben gezogen. Besonders zu letzterem weist Olise einige Ähnlichkeiten auf.

Als Linksfuß auf der rechten Außenbahn hat Olise den Drang, ähnlich wie Robben, nach innen zu ziehen. Hier gibt es aber Unterschiede. Während Arjen Robben zumeist den Abschluss suchte, hat Olise immer den Kopf oben und den Blick für den besser postierten Mitspieler. Obwohl er noch nicht lange in München ist, scheint er sich auf dem Platz blind mit Harry Kane und Jamal Musiala zu verstehen. In der noch jungen Saison kommt Olise in wettbewerbsübergreifenden neun Pflichtspielen auf neun Torbeteiligungen (6 Tore und 3 Vorlagen).

Fußball zum Genießen

Der junge Franzose begeistert in jeder Hinsicht. Seine Tempodribblings begeistert die Fußballwelt. Die Leichtigkeit, mit der er seine Gegenspieler einfach stehen lässt, ist bemerkenswert, dabei sieht es zuerst so aus, als bliebe er stehen. Nach dem Zuspiel nimmt er Geschwindigkeit raus und tritt auf den Ball, bevor er sein Tempo ausnutzt und am Gegenspieler vorbeizieht. Der Ball, hierbei scheinbar an den Fuß geklebt, dribbelt er mit enger Ballführung durch die Abwehrreihen und bedient seine Mitspieler mit einer hervorragenden Übersicht. Wenn er von der rechten Seite nach innen kreuzt, findet er mit einem Steckpass seinen Mittelstürmer oder mit einem Flankenball sein Pendant auf der anderen Seite. Danach ist seine Aktion noch nicht beendet, denn dann läuft er sich direkt wieder in eine Position, um anspielbar zu sein. Oftmals wird vor Superlativen und Vergleichen mit Weltstars gewarnt, da sie junge Spieler unter Druck setzen könnten. Diesen spürt Kompany bei Olise nicht. „Ich glaube nicht, dass er einer ist, der Druck spürt. Er genießt den Fußball einfach“, reagierte Kompany auf die Vergleiche. Für den neutralen Fußballfan, den FC Bayern und Olise selbst bleibt zu hoffen, dass der verletzungsanfällige Stürmer von Zwangspausen verschont bleibt. Sollte dies der Fall sein, können sich die Fans über einen Zauberer mehr in der Bundesliga freuen.

Andreas Nachbar