Die TSG 1899 Hoffenheim entließ ihren Geschäftsführer nach mehr als zehn Jahren – und in Stuttgart wurde der Präsident von den Mitgliedern abgewählt. Der... Neue Zeitrechnung: Führungswechsel bei Bundesliga-Klubs

Die TSG 1899 Hoffenheim entließ ihren Geschäftsführer nach mehr als zehn Jahren – und in Stuttgart wurde der Präsident von den Mitgliedern abgewählt.

Der deutsche Bundesligist aus dem Kraichgau machte am Montag mit einer überraschenden Nachricht auf sich aufmerksam. Die Vereinsführung aus dem Kraichgau vermeldete die Entlassung von Geschäftsführer Alexander Rosen nach 14 Jahren Vereinszugehörigkeit. Mit den Kraichgauern war er dreimal in internationalen Wettbewerben vertreten, erreichte zweimal die Europa League und zog ein weiteres Mal sogar in die Champions League ein.

Die letzte europäische Teilnahme war die Europa League in der Saison 2020/21, dort scheiterten sie in der Zwischenrunde am norwegischen Klub Molde FK (Hinspiel in Molde 3:3, Rückspiel in Hoffenheim 0:2). Rosen übernahm im Jahr 2010 den Posten als Leiter der Nachwuchsabteilung, ehe er im April 2013 Direktor in der Abteilung für Profifußball wurde. Nach nur einem Jahr als Geschäftsführer Sport muss Rosen den Klub jetzt verlassen.

Kommt der Nachfolger aus Österreich?

Neben Rosen müssen auch die Geschäftsführer Denni Strich und Jan Meyer, sowie der Technische Direktor Bastian Huber die TSG verlassen. Während Strich um eine Auflösung des Vertrags bat, ist Meyer noch bis zum 31. Oktober für die TSG tätig. Die Konsequenz aus der Entlassung von Rosen hat ein Beben innerhalb des Klubs ausgelöst, denn Pirmin Schwegler soll nach „Kicker“-Informationen als „Leiter Profi-Fußball“ zurückgetreten sein. Auf Nachfrage des Sportmagazins gab der Verein allerdings nur die Abreise aus dem Trainingslager im Zillertal an. Der ehemalige Profi der TSG wurde von Rosen früh gefördert und galt als potenzieller Nachfolger auf der Position des Geschäftsführers.

Spekulationen um einen möglichen Abschied von Rosen gab es bereits seit Monaten. Im Zuge der Gerüchte wurde auch Andreas Schicker vom SK Sturm Graz kontaktiert, der sich allerdings frühzeitig zum österreichischen Meister bekannt hatte. Als möglicher Interimsleiter wird der ehemalige Trainer und aktuelle Leiter der Akademie von Hoffenheim, Frank Kramer, gehandelt. Milliardär, Mäzen und Vereinsbesitzer Dietmar Hopp äußerte sich nicht zu den Entwicklungen.

TSG 1899 Hoffenheim: Neuausrichtung in der Vereinsführung

Alexander Rosen war im als hervorragender Ausbildungsklub bekannten Verein nicht unumstritten und laut einer Aussage der Interimsvorsitzenden Simone Engelhardt waren seine Auffassungen sowie Ausrichtungen und die Ansichten und Ziele des Klubs zu unterschiedlich. Dennoch habe Rosen eine Ära in Hoffenheim geprägt, weshalb die Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Die Gesellschafter sind nach einer umfassenden Analyse zu dem einstimmigen Entschluss gekommen, dass Rosen für eine erfolgreiche Zukunft den Klub verlassen und eine Neuausrichtung in der Führungsriege stattfinden muss.

Große Mehrheit: Führungswechsel beim VfB Stuttgart

Neben den Personalentscheidungen bei der TSG 1899 Hoffenheim gab auch der VfB Stuttgart eine Entlassung in der Führungsetage bekannt. Präsident Claus Vogt wurde – trotz Vizemeistertitel – im Rahmen einer Mitgliederversammlung mit einer großen Mehrheit aus dem Amt abgewählt. Zu der Abwahl von Vogt, der das Amt seit 6 Jahren begleitete, kam es durch einen Antrag aus der Fanszene der Schwaben. 86 Prozent der wahlberechtigten Mitglieder stimmten aufgrund von mangelndem Vertrauen in den VfB-Boss für einen Rücktritt des 54-jährigen Fußballfunktionärs. 75 Prozent wären aus den über 2.000 Stimmen für eine Abwahl nötig gewesen. Auch Vize-Präsident Rainer Adrion verlässt den Klub frühzeitig. Die Überraschungsmannschaft der Vorsaison muss sich also um eine neue Vereinsführung umsehen.

Andreas Nachbar, abseits.at

Andreas Nachbar

cialis kaufen