Die Bayern begegneten einem ihrer stärksten Gegner in dieser Saison, Bayer Leverkusen. Roger Schmidts verrückt intensives Pressing bereitete den Bayern immer in Probleme, isolierte... Nullnummer zwischen Bayer und Bayern: Roger Schmidt findet Mittel gegen Alaba und Co.

David Alaba - ÖFB-Team_abseits.atDie Bayern begegneten einem ihrer stärksten Gegner in dieser Saison, Bayer Leverkusen. Roger Schmidts verrückt intensives Pressing bereitete den Bayern immer in Probleme, isolierte die Mannschaftsteile voneinander und hielt die Münchner weitestgehend vom eigenen Tor fern. Durch diese Spielanlage holte der ehemalige Red-Bull-Salzburg-Trainer einen

Alabas Rolle und Probleme

In einer nominellen Dreierkette spielte David Alaba den nach etwas weiter höher links verschobenen linken Halbverteider neben Holger Badstuber. Ballfern blieb er in eigenem Besitz trotzdem eng, besetzte oft die Mitte. Dies hat den Grund, dass auf der einen Seite die defensive Stabiltität nach Ballverlust weiterhin gegeben ist und man einen besseren Zugriff im Gegenpressing haben kann. Gleichzeitig kann dadurch der Flügelspieler ständig Breite geben, ohne dass man selbst an Kompaktheit und Verbindungen untereinander verliert.

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Der Ball wurde gerade verloren, man steht jedoch bereits kompakt, die Mitte ist durch Alaba besetzt.

Eine der vielen Stärken Alabas ist seine Athletik: Durch Vorstöße in die Halbräume verändert er Passwege und drängt den Gegner in seine eigene Hälfte. Bayer Leverkusen spielte dieses Spiel jedoch nicht mit. Durch die 4-2-2-2 Grundordnung ist auf der einen Seite die Mitte natürlich extrem dicht, die Außenverteidiger schieben oft sehr hoch, sodass die Verbindung zum Flügelspieler gekappt ist und man von Leverkusenern umzingelt wird. Die Vorstoßräume sind also besetzt, der Passweg zum Flügelspieler versperrt. Somit ist oft nur ein gechippter Ball nach vor möglich. Dieser wird zwar ab und an aufgrund der hohen individuellen Qualität der Bayernspieler gut verarbeitet; durch die lange Zeit, die der Ball in der Luft ist, hat Leverkusen jedoch Zeit zum Nachschieben und kann die Gegenspieler so rasch wieder unter Druck setzen. Oft wurde die Verbindung zu Alaba selbst schon unterbrochen, sodass er scheinbar oft Platz hatte, aber der Passweg zu ihm nicht möglich oder zu risikoreich war.

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Alaba kann nicht vorstoßen, wird zum Querpass gezwungen

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Die Verbindung Badstuber- Alaba ist gekappt. Badstuber spielt wieder zu Neuer, der den Ball hoch nach vor schlägt.

Steigerung in der zweiten Halbzeit

Zwar hatte Alaba kein besonderes gutes Spiel, schlecht war er jedoch auch nicht. Leverkusen schaffte es einfach an diesem Tag sehr gut, die Stärken der einzelnen Bayernspieler nicht zur Geltung kommen zu lassen. Ab und an konnte sich der junge Wiener jedoch mit gutem Passspiel hervorheben. Diese Momente waren jedoch auch selten, oft blieb als einzige Möglichkeit nur der Querpass zu Alonso oder zurück zu Badstuber.

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Trotz hohem Druck on Bellarabi bringt Alaba den Pass zu Lewandowski an.

Ungefähr 20 Minuten vor Schluss tauschten Coman und Costa Positionen. Wahrscheinlich um die Außenverteidiger Leverkusens einfacher überlaufen zu können. Dies hatte auch leicht veränderte Passwinkel zur Folge, was Alabas Spiel infolgedessen auch etwas besser machte, denn nun waren diagonale Pässe nach außen bzw entlang der Linie etwas wirksamer. Richtig in Szene setzen konnte er sich jedoch weiterhin nicht; das Vorderlaufen, bei dem Alabas Timing und Athletik gut zur Geltung kommen, konnte aufgrund der hohen Kompaktheit und der strikten Raumorientierung Leverkusens nicht effektiv praktiziert werden.

Fazit

Leverkusens System isolierte unter anderem David Alaba sehr gut, beraubte ihm seiner Stärken und machte ihn nahezu wirkungslos. So wiederfuhr es aber den meisten Bayern-Spielern, sodass er als  zumindest keineswegs negativ herausstach.

David Goigitzer, abseits.at

David Goigitzer

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