Der 1. FC Köln darf nach einer Transfersperre aufgrund der Streitigkeiten rund um Jaka Cuber Potocnik im Winter-Transferfenster wieder aktiv werden. Nach knapp elf... Pascal Fallmann: Ein U21-Nationalteamspieler für den 1. FC Köln?

Der 1. FC Köln darf nach einer Transfersperre aufgrund der Streitigkeiten rund um Jaka Cuber Potocnik im Winter-Transferfenster wieder aktiv werden. Nach knapp elf Monaten seit dem Urteil des internationalen Sportgerichtshofs CAS plant der Sportchef im Winter, auf dem Transfermarkt Verstärkungen auf der Rechtsverteidigerposition zu verpflichten. Im Blick hat er dabei einen ehemaligen Akteur des SK Rapid – Pascal Fallmann. Der junge Rechtsverteidiger überzeugt nach einer Leihstation beim SC Freiburg aktuell in der dritten Liga bei Erzgebirge Aue. Dabei kommt der elffache U21-Teamspieler Österreichs auf starke fünf Vorlagen. Damit würde Gerhard Struber nach Dejan Ljubicic und Florian Kainz einen weiteren Landsmann in seinen Kader bekommen.

Großbaustelle Rechtsverteidigung beim 1. FC Köln

Auch wenn es Köln-Coach Gerhard Struber in den letzten Spielen geschafft hat, seine Mannschaft defensiv zu stabilisieren, stellt die Rechtsverteidigerposition weiterhin ein großes Problem dar. Während vor zwei Jahren mit Benno Schmitz der „Kölsche Cafu“ regelmäßig mit hervorragenden Leistungen und zahlreichen Vorlagen am Erfolg des FC beteiligt war, fehlt auf dieser Position aktuell ein Spieler dieser Qualität. Viele Tore, die der 1. FC Köln in den vergangenen Spielen kassiert hat, gingen über die rechte Abwehrseite, wo oftmals die nötige Absicherung fehlte. Der Rechtsverteidiger im modernen Fußball muss nicht nur die Laufwege der gegnerischen Angreifer im Auge behalten, sondern sich auch bei eigenem Ballbesitz in die Offensive einschalten. Doch genau hier liegt das Problem: Es fehlt ein ausgebildeter Rechtsverteidiger, der die Fähigkeit besitzt, den Balanceakt zwischen Defensive und Offensive zu meistern.

Jan Thielmann, der in dieser Saison die Position des Rechtsverteidigers begleitet, ist eigentlich ein ausgebildeter offensiver Flügelstürmer. Weshalb er sich zwar regelmäßig in den Angriff einschaltet, aber in der Defensive immer wieder große Lücken auf der rechten Seite offenbart. FC-Coach Struber fehlen schlichtweg die Alternativen auf dieser wichtigen Position, denn mit Rasmus Carstensen haben die Kölner einen Spieler im Kader, der diese Rolle zwar ausfüllen kann, jedoch nicht an seine Form vor der Verpflichtung anknüpft. Oftmals erscheint er im System der Rheinländer als Fremdkörper. Während der FC auf der Innenverteidiger-, aber auch auf der Linksverteidigerposition große Möglichkeiten hat, ist die rechte Seite das Sorgenkind.

Pascal Fallmann: Kompletter Spieler auf der Außenbahn

Die Vereinsführung des 1. FC Köln ist sich der Problematik auf der Rechtsverteidiger-Position bewusst und schaut sich bereits auf dem Spielermarkt um, um die Situation zu verbessern. Dabei wird sicherlich auch gezielt nach einem neuen Rechtsverteidiger Ausschau gehalten, der die nötige Stabilität und Qualität auf dieser Position mit sich bringt. FC-Sportchef Christian Keller sagte dazu, dass es auf jeden Fall Kaderbewegungen geben wird. In welchem Ausmaß und wie diese Bewegungen aussehen, sei es jedoch noch zu früh, sich öffentlich darüber zu äußern, so Keller. Fakt ist, dass Pascal Fallmann durch seine Leistungen in der dritten Liga einer der aufstrebendsten Kandidaten auf dieser Position ist. Der 21-Jährige überzeugt durch sein gutes Stellungsspiel und eine hohe Arbeitsrate – sowohl in der defensiven Zweikampfstärke als auch in der offensiven Chancenerarbeitung. Durch eine geschickte Zweikampfführung gelingt es ihm immer wieder, als Sieger aus 1-gegen-1-Duellen hervorzugehen.

Als moderner Rechtsverteidiger bringt Fallmann die benötigte Offensivqualität mit. Der junge Österreicher ist mit einem Treffer und fünf Vorlagen der drittbeste Scorer in den Reihen von Erzgebirge Aue. Durch seine offensiven Laufwege sorgt er sowohl mit Flankenläufen als auch mit Zug in die Mitte immer wieder für Gefahr. Fallmann bringt zudem eine hohe Geschwindigkeit und Athletik mit, die es ihm ermöglicht, in der Defensive Pässe abzulaufen und in der Offensive auf dem Flügel durchzubrechen. Auch wenn dem jungen Verteidiger in der ein oder anderen Situation noch die nötige Cleverness und Erfahrung fehlt, ist er eine attraktive Personalie für die Kölner. Ein Komplettpaket, wie es der U21-Teamspieler ist, weckt bei vielen Vereinen Begehrlichkeiten, weshalb der 1. FC Köln nicht der einzige Interessent sein dürfte.

Andreas Nachbar