Der österreichische Trainer Rolf Martin Landerl führte seinen Verein VfB Lübeck zum Aufstieg in die Dritte Liga. Dort will er seinem Stil trotz der... Rolf Martin Landerl: Der Unbekannte

Der österreichische Trainer Rolf Martin Landerl führte seinen Verein VfB Lübeck zum Aufstieg in die Dritte Liga. Dort will er seinem Stil trotz der großen Gegnernamen und dem Abgang des besten Torjägers treu bleiben.

Wer nach österreichischen Trainern im deutschen Profifußball fragt, wird vermutlich vor allem die Namen Oliver Glasner und Adi Hütter zu hören bekommen. Kein Wunder, trainieren beide doch mit dem VfL Wolfsburg respektive Eintracht Frankfurt zwei durchaus ambitionierte Bundesligisten.

Durch den Aufstieg des VfB Lübeck in die Dritte Liga ist jedoch noch ein weiterer, wohl weit weniger geläufigerer Name hinzugekommen: Rolf Martin Landerl. Der in Wien geborene 44-Jährige sitzt bei dem in Norden Deutschlands beheimateten Verein bereits seit Sommer 2016 auf der Trainerbank. Nach einem zweiten Platz im Vorjahr, sicherte sich Landerl mit Lübeck in der vergangenen Saison den ersten Platz und damit den Sprung in die höhere Spielklasse.

Landerl kam vor vier Jahren von der zweiten Mannschaft der Admira nach Lübeck. Zuvor hatte der ehemalige Teamspieler (ein Einsatz) ein Jahr den SV St. Margarethen trainiert. Dort beendete er 2013 seine aktive Spielerkarriere, die den Wandervogel (länger als zwei Jahre hielt es Landerl meist nicht bei einem Verein) von 2009-2011 auch nach Lübeck führte.

Vor seinem Amtsantritt als Trainer des Traditionsklubs hatte er den Aufstieg in die Dritte Liga angepeilt. Nun werden sich Landerl und der VfB in der kommenden Saison mit dem 1. FC Kaiserslautern, Hansa Rostock und anderen großen Namen messen dürfen. Um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen, hat sich Lübeck u.a. mit dem Defensivspieler Osarenren Okungbowa verstärkt, der zuletzt beim Floridsdorfer AC in der zweiten österreichischen Liga spielte.

Verkraften muss der Aufsteiger dabei jedoch den Abgang seines besten Torjägers Ahmet Arslan, der zum Nordrivalen Holstein Kiel wechselte. Den Verlust will Landerl vor allem „über das Kollektiv auffangen“, wie er im Interview mit DFB.de sagte. Auf die Frage, welche Rolle der VfB Lübeck eine Liga höher spielen kann, meinte Landerl dort: „Unser Credo ist, dass wir auch in der 3. Liga unserem Stil treu bleiben möchten. Wir haben uns in der Regionalliga eine gewisse Identität aufgebaut. Das heißt: Wir wollen Fußball spielen, möchten unangenehm und attraktiv sein. Wir wissen aber auch, dass wir der Aufsteiger sind. Wir treffen in der 3. Liga auf viele Traditionsvereine mit erfahrenen Profis. Daher wird es Spiele geben, in denen wir anders agieren müssen als in den vergangenen Jahren in der Regionalliga.“

Am 19. September startet das Abenteuer Dritte Liga mit dem Heimspiel gegen Mitaufsteiger 1. FC Saarbrücken. Ende August musste Lübeck aber bereits einen sportlichen Dämpfer hinnehmen, als man gegen Fünftligist SV Todesfelde im Finale des Landespokals von Schleswig-Holstein mit 2:3 verlor. Damit verpasste Lübeck den Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals.

Innerhalb des Vereins schätzt man die Arbeit von Landerl dennoch. Immerhin gelang mit ihm der Aufstieg von einem mittelmäßigen Viertligisten zu einem der zwanzig Teams in der 3. Liga. Daher wurde der Vertrag von Landerl bereits im vergangenen April um ein weiteres Jahr verlängert. „An Rolfs Qualitäten gibt es keinerlei Zweifel. Wir gehen mit ihm nun in das fünfte Jahr und die Erfahrungen im Allgemeinen zeigen, dass Kontinuität auf dieser Position eine der wichtigsten Komponenten für den Gesamterfolg eines Vereins ist“, so Sportdirektor Rocco Leeser.

Und wer weiß, sorgt der VfB Lübeck auch im deutschen Profifußball für Furore, wird der Name Rolf Martin Landerl etwas geläufiger.