Rückrundenstart der 2. Deutschen Bundesliga (1): Plätze 18 bis 13
Deutschland 27.Januar.2017 Thomas Schützenhöfer 0
Die Mannschaften der zweithöchsten Spielklasse im deutschen Profifußball scharren nach der Winterpause bereits in den Startlöchern. Die Teams haben versucht sich bestmöglich auf das Frühjahr vorzubereiten und wollen mit frischer Energie in der Rückrunde durchstarten. Heute liegt der Fokus auf den Sorgenkindern der Liga. Unter die Lupe genommen werden die Mannschaften, welche die Plätze 18 bis 13 bekleiden.
18. FC St. Pauli
Mit großen Ambitionen startete der FC St. Pauli in die Hinserie der Saison 2016/17 und enttäuschte auf ganzer Linie. Nach einer anfänglichen Ergebniskrise, in der zwar die Leistung stimmte, aber zu wenige Punkte geholt wurden, folgten acht Spiele, in denen gerade einmal drei mickrige Zähler heraussprangen. Mit elf Punkte stehen sie am Ende der Tabelle. Die Kiezkicker haben außerdem mit nur elf Treffern den schwächsten Angriff der Liga. Im Wintertrainingslager in Sotogrande in Andalusien sollte der Grundstein für eine starke Rückrunde gelegt werden. Mit Lennart Thy, Mats Möller Daehli und Johannes Flum wurden drei interessante Spieler im Winter verpflichtet. Der Rückkehrer Thy und der quirlige Daehli sollen die Offensive stärken, wohingegen Johannes Flum den oftmals unkontrollierten Spielaufbau der Paulianer in den Griff bekommen soll. Verlassen mussten den Verein hingegen Marvin Duksch und Fafa Picault. Zu Beginn wartet am Sonntag der VfB aus Stuttgart auf die Hamburger. Im bereits ausverkauften Millerntor soll der Grundstein für den Nichtabstieg gelegt werden.
17. Erzgebirge Aue
Für die Mannen von Trainer Pavel Dotchev verlief die Hinrunde ebenfalls nicht nach Wunsch. Mit nur 13 Punkten findet sich der Verein auf einem Abstiegsplatz wieder. Die Mannschaft aus dem Erzgebirge verbrachte ihre Vorbereitung ebenfalls in Spanien. Kraft schöpfen können sie aus den äußerst passablen Testspielergebnissen, bei den sie dem VfL Wolfsburg, Twente Enschede und dem FC Sion ein Remis abringen konnten. Am Transfermarkt blieben die Verantwortlichen relativ verhalten, konnten sich aber die Dienste eines alten Bekannten sichern. Die Rede ist von Albert Bunjaku, der bereits für Nürnberg, Kaiserslautern, Erfurt und Paderborn in Deutschland aktiv war. Da Dotchev ein Spielsystem mit nur einer echten Spitze den ganzen Herbst über verfochten hatte, darf man gespannt sein, ob es zu einer Systemumstellung kommt, da man nun mit Bunjaku und Köpke zwei brandgefährliche Strafraumstürmer in seinen Reihen hat. Die Rückrunde beginnt für die Auer am Samstag mit einem Heimspiel gegen Heidenheim.
16. Arminia Bielefeld
Am Schleudersitz der unteren Hälfte der Tabelle, sprich dem Relegationsrang, sitzt die Arminia aus Bielefeld. Nach groben Startschwierigkeiten konnte sich die Arminia nach dem Trainerwechsel in der Liga etwas stabilisieren und unter Jürgen Kramny auch die ersten Siege einfahren. Auf die schwere Rückrunde stimmte Kramny seine Mannen beim Trainingslager in Spanien ein. Dabei konnte sogar der Champions-League-Teilnehmer Legia Warschau geschlagen werden. Der Sportdirektor Samir Arabi blieb in der Winterpause nicht untätig und konnte für die Arminia die Dienste von Sören Brandy und Reinhold Yabo sichern. Brandy ist ein polyvalent einsetzbarer Offensivmann, der vor allem Solospitze Klos mit Bällen versorgen soll. Yabo, der im letzten Testspiel einen Doppelpack schnüren konnte, soll der Arminia auf der Doppelsechs in der Defensive Stabilität verleihen und in der Offensive für Impulse sorgen. Die beiden Neuverpflichtungen könnten am Sonntag in Karlsruhe bereits ein wichtiger Bestandteil sein, um die drei Punkte aus dem Auswärtsmatch mit nach Hause zu nehmen.
15. Karlsruher SC
Unter ihrem Wert schlugen sich auch die Jungs aus Karlsruhe, welche den aus ihrer Sicht enttäuschenden 15. Platz in der Liga belegen. Mit nur zwei Saisonsiegen haben sie, gemeinsam mit St. Pauli, die wenigsten Erfolge in der gesamten Liga. Die Unentschieden-Könige aus Karlsruhe bestritten heuer zwei Trainingslager, welche sie in Spanien und Malta abhielten. Dabei konnten sie unter anderem den FC Luzern in die Knie zwingen. Am Transfermarkt wurde der KSC doch noch aktiv und sicherte sich die Dienste des Stürmers Oskar Zawada, der von der zweiten Mannschaft des VFL Wolfsburg kommt. Ansonsten ist die einzige Neuverpflichtung Trainer Mirko Slomka, der den glücklosen Thomas Oral ersetzen soll. Mit Slomka kommt ein Coach, welcher durch Stationen bei Schalke 04 und Hannover 96 bereits jede Menge Erstligaerfahrung mitbringt. Interessant zu beobachten wird sein, mit welchem System die Karlsruher in Zukunft auftreten werden. Die Viererkette in der Defensive, welche bei Oral allerhöchste Priorität genoss, wurde in den beiden Spielen unter Interimstrainer Kwasniok auf eine variable Fünferabwehrreihe ausgeweitet. Bezeichnenderweise sprangen dabei zwei Nullnummern heraus. Am Sonntag im Heimspiel gegen Bielefeld wird es spannend zu beobachten sein, in welche Richtung Slomka tendiert und wie seine Vorgaben auf dem Spielfeld umgesetzt werden.
14. TSV 1860 München
Das Sorgenkind aus der bayrischen Hauptstadt kam auch in dieser Saison nicht zur Ruhe. Trainer Runjaic wurde entlassen und im Winter ist mit Vitor Pereira ein neuer Coach mit internationalem Renommee präsentiert worden. Außerdem hat sich Investor Ismaik erneut mit den eigenen Fans angelegt und die Mannschaft steckt, trotz namhafter Neuverpflichtungen im Sommer, wieder im Tabellenkeller fest. Also alles beim Alten in München. Am Transfermarkt sind die Löwen erneut aktiv geworden. Nach langem Hickhack wurde Vitus Eichner nach Heidenheim abgegeben und mit Abdoulaye Ba konnte ein Verteidiger vom FC Porto verpflichtet werden. Weiter verpflichtete der Klub den Brasilianer Amilton und den Ghanaer Lumor. Beiden wechseln vom portugiesischen Zweitligisten Portimonense nach Bayern. Außerdem verließ Degenek den Verein in Richtung Yokohama. Ihr Trainingslager bestritten die 60er in Portugal und konnten gegen mehrere portugiesische Mannschaften beachtliche Ergebnisse erzielen. Am Freitag empfangen die Löwen zu Hause Greuther Fürth und hoffen nicht nur auf einen guten Start, sondern natürlich auch auf zahlreiche Unterstützung der Fans bei diesem brisanten Bayernderby. Erwartungsvoll blickt Fußballdeutschland auch auf den Starcoach Vitor Pereira. Man darf gespannt sein, ob dieser Mann endlich Ruhe in die Mannschaft und das Umfeld bringt, um somit die Münchner wieder in ruhigere Gewässer zu lenken.
13. FC Kaiserslautern
Die Pfälzer haben sich den Saisonstart bestimmt anders vorgestellt. Nach neun Spieltagen stand erst ein Dreier auf der Habeseite der Lauterer und Stimmen gegen den Trainer Korkut wurden laut. Vor allem in der Offensive haperte es, da in den 17 Spielen nur ganze elf Tore erzielt werden konnten. Mit 19 Punkten liegt man zwar fünf Punkte vor einem Relegationsplatz, aber dies sollten nicht die Ansprüche der Roten Teufel sein. Am Spielersektor wurden die Pfälzer bisweilen noch nicht aktiv, jedoch wurde zu Jahresbeginn ein neuer Trainer präsentiert. Korkut verließ den Verein auf eigenen Wunsch hin und der FCK präsentierte Norbert Meier als neuen starken Mann an der Seitenlinie. Der erfahrene Coach wurde zuvor bei Darmstadt entlassen, mit denen er nicht an die Vorsaison unter Schuster anschließen konnte. Das Trainingslager in Spanien wurde bereits mit dem neuen Trainer abgehalten, der dort schon den Fokus auf das Spitzenspiel am Montag in Hannover gelegt hat. Eine interessante erste Aufgabe zum Rückrundenauftakt, bei dem sich zeigen wird, ob bereits eine Handschrift des neuen Trainers erkennbar ist.
Thomas Schützenhöfer
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