Rückrundenstart der 2. Deutschen Bundesliga (2): Plätze 12 bis 7
Deutschland 27.Januar.2017 Thomas Schützenhöfer 0
Im zweiten Teil der Saisonvorschau werden die Vereine des Mittelfeldes der Liga genauer betrachtet. Hier findet sich auch der ein oder andere Verein wieder, der mit viel höheren Erwartungen in die Saison gestartet ist.
12. Greuther Fürth
Die Franken gingen im Sommer in ihre mittlerweile 27. Zweitligasaison und konnten einen recht passablen Start verzeichnen. Nach einer sportlichen Talfahrt im November zog der Verein die Reißleine und stellte Trainer Ruthenbeck frei. Mit Janos Radoki wurde der vakante Posten intern nachbesetzt. Der Ungar konnte die Mannschaft stabilisieren und erreichte in seinen ersten vier Spielen zwei Siege und ein Remis. Die Fürther, welche jedes Jahr ein Geheimfavorit auf den Aufstieg sind, verzichteten im Winter in wärmeren Gefilden zu trainieren und verbrachten den Großteil der Vorbereitung auf dem heimischen Kunstrasenplatz. Mit Stephan Sama konnte ein talentierter Verteidiger vom VfB Stuttgart verpflichtet werden, der sowohl im Zentrum, als auch auf der rechten Seite im Defensivverbund eingesetzt werden kann. Den Verein verlassen musste Sebastian Heidinger, der seine Zelte ab Jänner in Paderborn aufschlägt. Die Franken haben wahrlich keine einfache Auslosung zu Beginn der Rückrunde. Den Anfang macht das Derby bei den Münchner Löwen, ehe die Mannen von Radoki die Hannoveraner im eigenen Stadion empfangen. Der Blickpunkt wird dabei auf die Defensive der Fürther gerichtet sein, da im letzten Spiel des Herbsts eine Systemumstellung auf eine Dreierkette erfolgte. Ob diese Umstellung beibehalten wird, wird sich am Freitag in der Allianz Arena zeigen.
11. VfL Bochum
Nach einer starken Vorsaison waren die Erwartungen an das Team rund um Trainer Gertjan Verbeek recht hochgesteckt. Der Verlust von Tormaschine Simon Terodde, der sich im Sommer dem VfB Stuttgart anschloss, konnte nicht ganz kompensiert werden. Unter anderem dadurch findet sich der VfL auf dem elften Tabellenplatz wieder. Auf ein Trainingslager im Winter wurde aus Kostengründen verzichtet und so wurde die Wintervorbereitung im Ruhrpott veranstaltet. In den Trainingsspielen setzte es mehrere knappe Niederlagen gegen Bundesligisten, wobei die Leistung der Bochumer laut Trainer Verbeek stimmte. Auf dem Transfermarkt tat sich relativ wenig. Die nur sporadisch eingesetzten Gül und Novikovas verließen den Verein und der junge Jannelt wurde von RB Leipzig per Leihe verpflichtet. Letztgenannter könnte durchwegs zu einer ernstzunehmenden Alternative für Verbeek werden, da er in der Viererkette sowie im Mittelfeld so gut wie jede Position bekleiden kann. Bochum startet mit einem Auswärtsspiel in Berlin, bei dem ihnen an der Alten Försterei nicht nur ob der frostigen Temperaturen ein frischer Wind entgegenblasen wird, denn die Union steht in der Tabelle sehr gut da. Aus heimischer Sicht ist der VfL im Blickpunkt zu behalten, da mit Stöger und Wydra zwei aufstrebende Juniorennationalspieler bei dem Verein aus dem Ruhrpott unter Vertrag stehen.
10. SV Sandhausen
Die Sandhäuser gingen im Sommer in ihre mittlerweile fünfte Zweitligasaison, mussten aber den Langzeittrainer Alois Schwartz ersetzen, welchen es nach Nürnberg zog. Mit Kenan Kocak wurde ein Fußballlehrer verpflichtet, der Wochen zuvor mit Waldhof Mannheim den Aufstieg in die dritte Liga knapp verpasst hatte. Sandhausen spielte nach anfänglichen Startschwierigkeiten eine starke Hinrunde und belegt in der Tabelle den 10. Rang. Mit 24 Punkten hat man zehn Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz und liegt somit voll im Soll. Wie in Sandhausen üblich war es auch heuer wieder ein ruhiger Winter und die Pfälzer wurden am Transfermarkt nicht aktiv. Aus österreichischer Sicht eine wichtige Personalie stellt Kapitän Stefan Kulovits dar, mit dem eine Vertragsverlängerung erzielt werden konnte. Der SV verbrachte sein Trainingslager in La Manga, bei dem in der spanischen Sonne die taktische Ausrichtung mit Sicherheit im Fokus stand, da Kocak in zwei der letzten drei Spiele von einem 4-4-2 auf ein 4-2-3-1 umgestellt hatte. Welcher Spielstil im Frühjahr bevorzugt wird, das zeigt vermutlich bereits das erste Spiel, welches am Freitag in Düsseldorf stattfindet.
9. 1. FC Nürnberg
Im Sommer wurde Alois Schwartz als neuer starker Mann bei den Franken präsentiert, welche mit hohen Erwartungen in die Saison gingen. Nach einem erschreckend schwachen Start konnte der FCN erst am siebten Spieltag seinen ersten Dreier verbuchen. Infolge dessen kamen noch einige Erfolge hinzu und somit stehen die Nürnberger mit 25 Punkten auf Platz neun. Der auffälligste Spieler der Hinrunde bei den Franken war ganz klar Guido Burgstaller. Er war das Um und Auf in der Offensive und erzielte 14 Treffer. Burgstaller fühlte sich aber zu Höherem berufen und verließ den Verein im Winter in Richtung Schalke 04. Außerdem wurde auch Enis Alushi per Leihe abgegeben. Neuzugänge wurden noch keine präsentiert. Die vakante Position am linken Flügel, welche der Österreicher zuletzt bekleidet hatte, wird somit intern nachbesetzt. Um diese Position werden sich wohl Leibold, Parker, Salli und Gislason bemühen. Eine weitere Option wäre die Umstellung auf eine Doppelspitze, bei der Sylvestr an der Seite von Matavz stürmen könnte. Wobei die zweite Variante relativ unwahrscheinlich ist, da Schwartz in fast allen Spielen das 4-2-3-1 bevorzugt hatte. Im Trainingslager in Spanien bereiteten sich die Glubberer auf das erste Spiel zu Hause gegen Dresden konzentriert vor. Nach einer ungeschlagenen Vorbereitung gehen die Franken mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in das Spiel am Sonntag.
8. Fortuna Düsseldorf
Im März 2016 übernahm Friedhelm Funkel die damals stark abstiegsgefährdeten Düsseldorfer und konnte die Mannschaft nicht nur vor dem Abstieg retten, sondern auch in der jetzigen Hinrunde zu einer souveränen Spielserie führen. Die Mannschaft liegt mit 25 Punkten auf Rang acht und kann nach oben blicken. Das Team wurde im Sommer verjüngt und spielte eine solide Herbstmeisterschaft, bei der sie meist Anschluss an die Spitzenplätze hatten. Im Winter wurde mit Andre Hoffmann ein starker Transfer getätigt. Aufgrund von Verletzungen kam das einstige Talent des MSV Duisburg auf wenig Einsatzzeiten, doch seine Klasse bleibt unbestritten und er kann der Fortuna bestimmt helfen, eine gute Rückrunde zu absolvieren. Außerdem wurde mit Gül ein Perspektivspieler aus Bochum verpflichtet. Den Verein verlassen mussten Koch und Rüzgar. Im Trainingslager auf Malta sollte der Grundstein für eine starke Rückrunde gelegt werden, bei der der Fokus ganz klar auf die vorderen Plätze gerichtet sein wird. Zum Start empfangen die Mannen von Friedhelm Funkel am Freitag den SV Sandhausen im eigenen Stadion.
7. Dynamo Dresden
Nach zwei Jahren in Liga Drei brannten die Ostdeutschen im Sommer darauf wieder in der zweiten Bundesliga anzugreifen. Nach einem fulminanten Saisonstart pendelten sich die Dresdner im Mittelfeld der Liga ein und belegen mit 27 Punkten den 7. Tabellenrang. Für einen Aufsteiger eine sehr beachtliche Punkteausbeute. Im Winter konnte sich Dynamo die Dienste von Philip Heise sichern, welcher von Ligakonkurrent Stuttgart nach Sachsen wechselte. Mit ihm bekommen die Mannen von Trainer Uwe Neuhaus eine weitere Alternative für die linke Seite, da Heise sowohl in der Abwehr, als auch im Mittelfeld auf der Außenbahn einsetzbar ist. Ihre Trainingszelte schlugen die Dresdner, wie so viele Zweitligavereine, in Spanien auf. Zum Abschluss gab es ein 1:1 gegen den FC Luzern, wobei Trainer Neuhaus mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden war. Zu Beginn der Rückrunde steht der Dynamo das schwierige Auswärtsspiel in Nürnberg bevor. Gegen die ambitionierten Franken müssen die Dresdner den Schwung aus dem Herbst mitnehmen, um die Punkte aus Nürnberg zu entführen.
Thomas Schützenhöfer, abseits.at
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Thomas Schützenhöfer
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