Saisonrückblick Deutschland: Lewandowski eine Klasse für sich
Deutschland 20.Juni.2022 Stefan Karger
Die meisten europäischen Fußballligen sind in der Sommerpause. Bevor die Meisterschaften wieder starten, wollen wir euch einige Statistiken aus den Top5-Ligen präsentieren. Wir starten mit Deutschland, wo wir zunächst auf die Expected-Goals blicken. Alle Grafiken stammen von Wyscout S.p.a. und lassen sich per Klick vergrößern!
Robert Lewandowski war in der deutschen Bundesliga wieder einmal eine Klasse für sich und holte mit 35 Treffern mit elf Toren Vorsprung auf Patrik Schik den Titel des Torschützenkönigs. Vermutlich wäre der Kampf um die Krone spannender geworden, hätte sich Erling Haaland nicht verletzt, denn der Norweger absolvierte mehr als 1000 Minuten weniger als der polnische Goalgetter.
Wir wollen uns nun die Expected Goals ansehen, die uns einen Aufschluss darüber geben, wie effektiv die jeweiligen Spieler mit ihren Chancen umgingen:
Wir sehen auf einen Blick, dass Robert Lewandowski nicht nur die mit Abstand meisten Treffer erzielte, sondern auch bei den Expected-Goals haushoch führt. Der Pole kam demnach zu den mit Abstand meisten Torchancen und traf nur etwas über der Erwartung. Patrik Schick, der mit 24 erzielten Treffern auf Platz 2 liegt, benötigte nur einen xG-Wert von 17.43 für seine 24 Treffer und agierte dementsprechend äußerst effizient.
In der vergangenen Saison, in der Lewandowski auf unglaubliche 41 Liga-Tore erzielte, kam der Pole übrigens auf einen xG-Wert von 35.49.
Besonders auffallend ist die Differenz zwischen den xG-Werten und den tatsächlich erzielten Treffern bei Leipzig-Stürmer Christopher Nkunku, der bei 20 Toren auf einen xG-Wert von nur 11.78 kam.
Der einzige Österreicher in den Top 20 ist der Mainzer Karim Onisiwo, der angesichts des xG-Werts von 8.56 bei nur fünf erzielten Toren einiges liegen ließ.
In die Top 30 schaffte es übrigens gerade noch ein zweiter Österreicher hinein. Christoph Baumgartner kam bei sieben Toren auf einen xG-Wert von 7.5 und traf damit fast nach Erwartung des Expected-Goal-Modells.
Auffallend ist zudem, dass sich in den Top 10 nur zwei Deutsche befinden. Die Klubs setzen im Sturm demnach vielfach auf Legionäre.
Wenn wir auf die Expected-Goals pro 90 Minuten blicken, ist immer noch Robert Lewandowski mit einem Wert von 0.93 der Spitzenreiter. Von allen Spielern, die zumindest 500 Minuten absolvierten, liegt Erling Haaland mit einem starken Wert von 0.77 auf Platz 2, vor dem Bayer-Stürmer Lucas Nicolás Alario, der allerdings in der vergangenen Saison nur 734 Minuten auf dem Platz stand. Patrik Schick kommt auf einen einen xG-Wert von 0.68 pro 90 Minuten, der österreichische Nationalspieler Sasa Kalajdžić liegt mit 0.48 auf Platz 16.
