Spitzenspiel der 2. Bundesliga: Werder siegt verdient gegen Darmstadt
Deutschland 21.März.2022 Stefan Karger
Der SV Werder Bremen siegte am Samstagabend verdient mit 1:0 gegen den SV Darmstadt 98. Die Lilien machten sich das Leben durch einen frühen Platzverweis schwer.
Die Frage „Was wäre gewesen, wenn?“ hat sich vermutlich jede/r schon einmal in seinem Leben gestellt. Auch bei den Spielern und Verantwortlichen des SV Darmstadt 98 war sie nach dem gestrigen Spitzenspiel in der zweiten deutschen Bundesliga beim SV Werder Bremen omnipräsent.
Das verloren die Darmstädter am Ende mit 0:1 und mussten so einen kleinen Dämpfer im Rennen um den Aufstieg hinnehmen. Als „Knackpunkt des Spiels“ sah Darmstadts Trainer Thorsten Lieberknecht im Interview mit Sky die frühe Rote Karte gegen seinen Spieler Klaus Gjasula. Der Mittelfeldspieler musste bereits in der 22. Minute nach einem Foul der rüderen Sorte gegen Romano Schmid den Platz verlassen.
Bis zu diesem Zeitpunkt war das Spiel ausgeglichen, wobei Darmstadt offensiv die etwas aktivere Mannschaft war. Die beste Chance bis dahin hatte jedoch Bremens Stürmer Eren Dinkci, der am glänzenden Gäste-Goalie Marcel Schuhen scheiterte (12.). Der 20jährige Dinkci stand für den am Coronavirus erkrankten Marvin Ducksch in der Startaufstellung. Neben Ducksch musste Bremen-Trainer Ole Werner mit Ömer Toprak, Leonardo Bittencourt, Marco Friedl und Mitchell Weiser vier weitere Stammspieler ersetzen. Bei Darmstadt fehlte der Gelb-gesperrte Patric Pfeiffer.
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Zu Beginn war Bremen sichtlich damit beschäftigt, die Abläufe in der neu zusammengestellten Mannschaft zu etablieren. Darmstadt kam derweil immer wieder in Abschlusssituationen, wobei keine davon wirklich gefährlich wurde. Während einem Zweikampf im Mittelfeld, erwischte Gjasula dann Schmid mit offener Sohle am Knie.
Der Österreicher ging mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Schiedsrichter Robert Schröder wollte Gjasula zunächst nur die Gelbe Karte zeigen, auf Hinweis des VAR sah er sich die Szene am Monitor jedoch noch einmal und entschied danach auf Platzverweis. Eine vertretbare Entscheidung, auch wenn Lieberknecht das nach dem Abpfiff anders sah. Für Gjasula, der bekannt für seine „Gelbsucht“ ist, war es übrigens der allererste Platzverweis seiner Profikarriere.
Etwas überraschend blieb Darmstadt trotz Unterzahl erst einmal offensiv. Wenn Marvin Mehlem bei seinem Alleingang in der 28. Minute selbst den Abschluss gesucht, oder zumindest einen besseren Pass gespielt hätte, wären die Hessen vielleicht sogar in Führung gegangen. Und da ist die Frage wieder: Was wäre gewesen, wenn?
Letztlich übernahm Bremen die Kontrolle über das Spiel und wurden vor allem mit Angriffen durch die Mitte gefährlich. Werder zeigte dabei immer wieder gute Kombination und bewies damit abermals, dass man aktuell wohl die beste Mannschaft in der zweiten Liga ist. Goalie Schuhen musste vor Ende der ersten Hälfte dabei gleich mehrfach gefährliche Situationen entschärfen. In der 43. Minute war es der Pfosten, der nach einem Abschluss von Niklas Schmidt für Darmstadt als Retter einsprang.
Bremen wirkte dabei nie hektisch, sondern legte sich Darmstadt geduldig zurecht. Folgerichtig fiel dann auch das verdiente Führungstor. Sieben Minuten waren in der zweiten Halbzeit absolviert, als Dinkci mit einem hohen Pass Niklas Füllkrug fand. Der blieb alleine vor Schuhen ganz cool und vollendete direkt (52.).
Damit blieb Füllkrug aber der einzige Bremer an diesem Abend, der den glänzend aufgelegten Schuhen überwinden konnte. Vor allem im Eins-gegen-Eins war der Darmstädter einfach nicht zu bezwingen. Auf Seiten der Bremer, die sich einzig den Vorwurf gefallen lassen mussten, das Spiel nicht vorzeitig entschieden zu haben, überzeugten vor allem Dinkci, Füllkrug und Schmidt. Auch Romano Schmid zeigte eine gute Leistung, spielte immer wieder kluge Pässe und scheiterte in der 79. Minute knapp am Pfosten.
„Bis zur Roten Karte war es ein offener Schlagabtausch. Dann haben wir mit einer jungen Mannschaft eine reife Leistung gezeigt. Das habe ich nach einer Roten Karte auch schon einmal anders erlebt. Deswegen können wir auch stolz sein“, so Torschütze Füllkrug nach dem Spiel.
Bremen bleibt somit punktgleich mit Tabellenführer FC St. Pauli, während Darmstadt nun bereits drei Punkte Rückstand auf das Spitzenduo hat.
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Stefan Karger
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