Wir präsentieren euch das wichtigste vom letzten Spieltag der deutschen Bundesliga – mit besonderem Blick auf die Leistung der österreichischen Legionäre. Der 28. Spieltag... Suttner lässt Ingolstadt hoffen, Burgstaller trifft doppelt

_Markus SuttnerWir präsentieren euch das wichtigste vom letzten Spieltag der deutschen Bundesliga – mit besonderem Blick auf die Leistung der österreichischen Legionäre.

Der 28. Spieltag in der Zusammenfassung

Und plötzlich geht es im Tabellenkeller nicht mehr nur noch darum, wer auf dem Relegationsplatz landet. Der 3:2-Heimerfolg des FC Ingolstadt über den SV Darmstadt 98 ist gleichzeitig der dritte Sieg in der Folge für die Schanzer – und so beläuft sich der Abstand auf Platz 16 nur noch auf einen Punkt. Für den entscheidenden Treffer bei dem vollkommen verdienten Sieg sorgte Markus Suttner mit einem direkt verwandelten Freistoß.

Die etwas überraschende Siegesserie der Ingolstädter, gepaart mit der Schwäche von Mainz 05 und dem FC Augsburg, sorgt dafür, dass für die beiden Teams der Relegationsplatz nicht mehr selbstverständlich ist. Vor einer Woche sah es noch so aus, als wäre die Relegation das Schlimmste, was den strauchelnden Mittelfeldteams passieren könnte, zu abgeschlagen erschienen Darmstadt und Ingolstadt. Während Darmstadt die Wende verpasste, holte Ingolstadt neun Punkte aus den letzten drei Spielen – allesamt gegen die direkte Konkurrenz. Darunter fielen auch zwei Siege gegen Augsburg und Mainz. Die beiden hingegen konnten ihren letzten Sieg jeweils am 22. Spieltag feiern; seitdem geht es im Rekordtempo bergab. Augsburg verlor an diesem Wochenende mit 0:2 in Berlin, Mainz mit 0:1 bei Freiburg. Beiden droht nun sogar der direkte Abstieg.

Auch der VfL Wolfsburg schwebt nach der deutlichen 1:4 – Niederlage auf Schalke mit 30 Punkten weiterhin in akuter Gefahr. Der kurzzeitige Effekt des Trainerwechsels zu Andries Jonker scheint sich so langsam abzunutzen – und Mario Gomez kann nun mal nicht in jedem Spiel drei Tore machen. Die Wölfe haben somit nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Ingolstadt.

Etwas entfernen aus der roten Zone konnte sich der Hamburger SV, der nach einer tollen Leistung die TSG Hoffenheim mit 2:1 niederrang. Aktuell wirkt der HSV sehr stabil, sodass der Abstieg eigentlich kein Thema mehr sein sollte. Mit solchen Prognosen sollte man in dieser Saison aber vorsichtig sein – siehe Ingolstadt, die von dem Autoren vor Kurzem noch in die zweite Liga geschrieben wurden. Mea Culpa!

Die jüngste Siegesserie von Werder Bremen riss zwar an diesem Wochenende beim 2:2 in Frankfurt, trotz einer 2:0-Führung. Sorgen braucht sich um die Norddeutschen aber wohl keiner mehr zu machen. Aber auch hier: eine Niederlage nächstes Wochenende im Nordderby gegen Hamburg, und die Sache könnte vielleicht schon wieder anders aussehen.

Einen Big Point im Kampf um die Champions League konnte an diesem Wochenende RB Leipzig landen. Während die Sachsen ihr Heimspiel gegen Leverkusen dank eines Treffers in der Nachspielzeit von Yussuf Poulsen trotz Unterzahl – Willi Orban sah in der 88. Minute die Gelb-Rote Karte – mit 1:0 gewannen, verloren Hoffenheim und Borussia Dortmund ihre Spiele. Über das Spitzenspiel zwischen den Bayern und dem BVB müssen keine großen Worte verloren werden: die Münchner waren bei dem, in dieser Höhe auch verdienten, 4:1 über personell geschwächte Dortmunder in allen Belangen die bessere Mannschaft.

Im Rhein-Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach behielten Letztere mit 3:2 die Oberhand. Die Kölner fallen damit erstmal aus den direkten Europa League – Rängen heraus, während die Fohlen wieder dick im Kampf um das internationale Geschäft sind. Den sechsten Platz hinter Hertha BSC auf Fünf, nehmen nach diesem Spieltag und zwei Siegen in Serie nun die Freiburger ein.

Die Leistung der Österreicher

Stefan Ilsanker ist so etwas wie das Schweizer, oder besser gesagt österreichische Taschenmesser von Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl. Gegen Leverkusen kam Ilsanker dieses Mal auf der Position des rechten Außenverteidigers zum Einsatz. Auch diese Aufgabe erfüllte er zuverlässig: er gewann über 70 Prozent seiner Zweikämpfe und hatte die meisten Balleroberungen sowie Klärungsaktionen bei den Leipzigern. Marcel Sabitzer zeigte ebenfalls eine gute Leistung. Er war sehr aktiv und viel unterwegs. Zudem leitete er das Leipziger Siegtor ein. Julian Baumgartlinger war in diesem Spiel defensiv nicht immer auf der Höhe des Geschehens und wirkte an manchen Stellen etwas überfordert. Dafür überzeugte er mit gutem Passspiel. Aleksandar Dragovic kam nicht zum Einsatz.

David Alaba hielt sich beim 4:1 gegen Dortmund in der Offensive vornehm zurück. In der Defensive jedoch, erledigte er seine Sache souverän und zuverlässig. Er verlor dabei keinen seiner Zweikämpfe.

Markus Suttner stellte beim 3:2 gegen Darmstadt mal wieder seine Unverzichtbarkeit für Ingolstadt unter Beweis. Seine Standards sorgten erneut für einige gefährliche Aktionen. Höhepunkt natürlich der direkt verwandelte Freistoß zum so wichtigen Siegtreffer.

Kevin Danso machte beim 0:2 in Berlin wieder keinen sicheren Eindruck, auch wenn er einer der wenigen Augsburger mit einer positiven Zweikampfbilanz war. Vielleicht tut Trainer Manuel Baum dem erst 18-Jährigen in dieser Situation auch nicht unbedingt einen Gefallen damit, ihn kontinuierlich spielen zu lassen. Martin Hinteregger musste aufgrund einer Gelbsperre zuschauen; Georg Teigl kam zwar zum Einsatz, machte aber kein gutes Spiel.

Guido Burgstaller lieferte beim 4:1 gegen Wolfsburg eine ganz starke Partie ab und erzielte dabei gleich zwei Treffer. Alessandro Schöpf wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt und zeigte danach eine solide Vorstellung auf der linken offensiven Außenbahn. Im Angriff hielt er sich zwar zurück, gewann aber viele Zweikämpfe.

Zlatko Junuzovic war gegen Frankfurt vor allem in der Defensive eingebunden. Nach Vorlage des früh eingewechselten Florian Kainz, konnte er aber das 1:0 erzielen. Kainz lieferte sein vielleicht bestes Spiel im Werder-Dress ab und zeigte dabei durchaus Potenzial, sich in der Bundesliga durchzusetzen.  Florian Grillitsch blieb dagegen eher unauffällig, auch wenn er die zweitmeisten Ballkontakte bei Werder hatte.

Michael Gregoritsch wurde beim 2:1 des HSV gegen Hoffenheim kurz vor Schluss eingewechselt und half mit, den Sieg über die Zeit zu bekommen.

Rund um den Spieltag

Als Borussia Mönchengladbach gerade das 3:2 beim 1. FC Köln erzielt hatte, verlor Dieter Hecking kurz die Übersicht. Der Trainer der Fohlenelf redete am Spielfeldrand auf Jonas Hofmann ein, forderte von seinem Mittelfeldspieler energisch: „Jetzt bringt endlich mal Ruhe rein.“ Hofmann schaute verdutzt und antwortete wahrheitsgemäß: „Trainer, eigentlich haben Sie mich schon ausgewechselt.“ Während sich die gesamte Ersatzbank vor Lachen nicht mehr halten konnte, ließ auch Hecking selbst anschließend ein leichtes Grinsen blicken.

Auch die Polizei dürfte beim Rhein-Derby blenden gelaunt gewesen sein, kam es doch nicht zu den im Vorfeld erwarteten Ausschreitungen, sodass die Ordnungshüter nicht eingreifen mussten.

Ral, abseits.at

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