Während der Ball aufgrund der Corona-Krise weiterhin ruht, schauen wir auf die Zeiten, als der FC Bayern München noch kein Abonnement auf die deutsche Meisterschaft abgeschlossen hatte. Denn man mag es kaum glauben – auch in der Bundesliga holten einst Mannschaften den Titel, mit denen vor der Saison niemand rechnete. Im dritten Teil behandeln wir die Saison 2006/07 als die junge Mannschaft des VfB Stuttgart am Ende überraschend auf Platz eins stand.
Der Titelgewinn des VfB Stuttgart in der Saison 2006/07 ist mit einem abermaligen Drama um den FC Schalke 04 verbunden. Die Königsblauen standen praktisch die gesamte Rückrunde auf Platz eins, wurden erst am 33. Spieltag von den Stuttgartern abgefangen. Letztendlich zählt aber, wer nach dem Abpfiff des letzten Saisonspiels ganz oben steht – eine Erfahrung, die die Schalker bereits 2001 auf ganz bittere Art und Weise machen mussten, als ihnen der Titel in letzter Sekunde vom FC Bayern entrissen wurde.
Die griffen in dieser Saison überraschenderweise nicht in den Kampf um die Meisterschaft ein, schafften noch nicht einmal die Qualifikation für die Champions League. Auch das Team, welches hinter Schalke die Tabelle am zweitlängsten anführte, hatte am Ende doch das Nachsehen: Werder Bremen.
Die Norddeutschen waren auch nach der Beendigung der Hinrunde das beste Team und holten die Herbstmeisterschaft. Der VfB Stuttgart lag zu diesem Zeitpunkt „nur“ auf Rang vier. Wie Mittelfeldspieler Sami Khedira in einer Dokumentation anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Titelgewinns sagte, hatte die Mannschaft damals gehofft, sich am Ende vielleicht für die Königsklasse qualifizieren zu können.
Im Laufe der Rückrunde glaubte das Team von Trainer Armin Veh kurzeitig daran, eventuell ein Wörtchen um den Titel mitzureden. „Nach dem 0:1 gegen Schalke [Anmerkung: am 26. Spieltag] war das Thema aber für uns eigentlich erledigt“, erinnerte sich Khedira. So kann man sich irren: der VfB gewann ab da jedes der verbleibenden sieben Saisonspiele und holte damit den Rückstand von vier Punkten auf die Schalker auf.
Als Titelkandidat galten die Schwaben vor der Saison jedoch nicht. Dass sich die junge Mannschaft einen Platz für den internationalen Wettbewerb erspielen könnte klang zwar realistisch – über eine mögliche Meisterschaft sprach im Vorfeld der Spielzeit 2006/07 aber niemand. „Wir sind nicht als Favorit in die Saison gegangen“, meinte auch Trainer Veh, der die Stuttgarter erst im Februar 2006 übernommen hatte. Unter ihm schloss der VfB die vorherige Spielzeit nur auf Rang neun ab.
In der anschließenden Sommerpause bewiesen Veh und Manager Horst Heldt auf dem Transfermarkt aber ein gutes Gespür. Neuzugänge wie die beiden Mexikaner Pavel Pardo und Ricardo Osorio schlugen voll ein. Hinzu kam mit Roberto Hilbert ein Spieler von Zweitligist SpVgg Greuther Fürth, der sich eine Klasse höher schnell akklimatisierte. Aus der Jugend stieß mit Khedira ein zukünftiger Weltklassespieler zur Mannschaft. Ein Gerüst war mit Nationaltorwart Timo Hildebrand (spielte seine letzte Saison im VfB-Dress, wechselte im Sommer zum FC Valencia), Kapitän Fernando Meira, Thomas Hitzlsperger, Mario Gomez oder Cacau bereits vorhanden.
Den einen überragenden Akteur dieser Meistersaison zu benennen ist keine leichte Aufgabe. Laut Hitzlsperger lebte das Team von „der guten Kameradschaft“, die er nach eigener Aussage in dieser Form weder zuvor noch danach wieder erlebte. Zusätzlich habe die Mannschaft „über hohe individuelle Klasse verfügt und nicht international gespielt.“
Der Saisonstart verlief mit zwei Niederlagen aus drei Spielen dabei recht holprig. Das Team fing sich aber und stand am zwölften Spieltag zum ersten Mal an der Tabellenspitze. Das erste und einzige Mal – bis zu jenem 33. Spieltag. Der Konkurrent aus Gelsenkirchen hatte sich für dieses Datum insgeheim schon auf den ultimativen Triumph vorbereitet: die Meisterschaft eventuell im Stadion des Erzrivalen Borussia Dortmund feiern zu können, ihr mit einem Sieg zumindest einen großen Schritt näher zu kommen.
Doch es kam anders. Schalke verlor mit 0:2, während Stuttgart beim VfL Bochum gleich zweimal einen Rückstand aufholte und 3:2 gewann. Vor dem letzten Spieltag führte Stuttgart die Tabelle nun auf einmal mit zwei Punkten an. Ein Punkt im Heimspiel gegen Energie Cottbus hätte ausgereicht, um den fünften Titel der Vereinsgeschichte zu feiern.
Cottbus ging aber bereits in der 19. Minute in Führung. Die Mannschaft wäre laut Khedira aber nicht nervös geworden, was auch an den Erfahrungen aus dem Bochum-Spiel eine Woche zuvor lag. Hitzlsperger sorgte dann nur acht Minuten später per Traumtor für den Ausgleich. Khedira höchstpersönlich köpfte in der 63. Minute das 2:1; gleichbedeutend mit dem Endstand. Damit war es offiziell: der VfB Stuttgart ist Meister der Saison 2006/07.
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