Auch diese Saison wird der SV Werder Bremen den Einzug ins internationale Geschäft nicht schaffen. Die letzten zwei Jahre lief im kleinsten deutschen Bundesland sportlich nicht viel zusammen und auch die Außendarstellung war im ansonsten beschaulichen Bremen nicht immer die beste. Die sportliche Führung bestehend aus Thomas Schaaf und Klaus Allofs wirkt angeschlagen. Leistungsträger werden den Verein am Saisonende verlassen. Versinkt Werder nun endgültig im Mittelmaß?
Kontinuität wird nicht belohnt
Sicherlich muss bei der endgültigen Analyse der abgelaufenen Saison das Verletzungspech berücksichtigt werden. Teilweise lief Bremen mit der eigenen Amateurmannschaft auf. Junge Spieler, wie Florian Hartherz, Niclas Füllkrug, Lennart Thy, Florian Trinks oder auch Felix Kroos wurden ins kalte Wasser geworfen und machten ihre Sache gar nicht so schlecht; den Verein in die Europa League führen konnten sie natürlich nicht. Ausfälle von Kalibern a la Naldo, Aaron Hunt oder Claudio Pizarro konnten einfach nicht kompensiert werden. Trotzdem blieb die Lage in Bremen relativ ruhig. Eine Trainerdiskussion von außen kam während der Saison so gut wie nie auf und innerhalb des Vereins ist Schaaf sowieso unumstritten. Gerade aufgrund dieser scheinbar anachronistischen Verhaltensweise in Krisenzeiten, in denen trotzdem auf Kontinuität in der Trainerfrage gesetzt wird, gönnt man einem Verein wie Werder Bremen eigentlich den Erfolg.
Glücklos bei den Transfers
Ausschlaggebend für diesen war in den letzten Jahren das Gespür von Sportdirektor Klaus Allofs. Mit hoher Verlässlichkeit zauberte er Jahr für Jahr Spieler wie Johan Micoud, Diego, Naldo, Ailton oder auch Valerien Ismael aus dem Hut. Diese Treffsicherheit war und ist für die klammen Norddeutschen von absoluter Notwendigkeit. Doch in den letzten Jahren leistete sich Allofs eine hohe Anzahl von teuren Flops. Als Paradebeispiel ist hier sicherlich Carlos Alberto zu nennen. Der Brasilianer kam 2007 für etwa acht Millionen mit großem Tamtam nach Bremen, konnte sein Potenzial aber nie abrufen – bis man ihn nach zwei Jahren entnervt zurück nach Brasilien schickte. Auch sein Landsmann Wesley stellte sich nach vielversprechendem Beginn als Flop heraus. In dieser Saison konnte der für fünf Millionen von Bayern München geholte Mehmet Ekici die Erwartungen nie erfüllen. Marko Marin, vor drei Jahren für zehn Millionen von Gladbach gekommen, in die Kategorie „Flop“ einzuordnen wäre sicherlich nicht richtig; vollständig überzeugend waren die letzten drei Spielzeiten jedoch definitiv nicht. Es scheint, als sei Marin in seiner Entwicklung stehen geblieben. Folgerichtig nimmt man nun gerne die acht Millionen von Chelsea und macht so den Weg frei für einen wohl unabwendbaren Umbruch.
Umbruch im Sommer
Dieser wird mit hoher Gewissheit kommen, denn neben Marin verlassen auch Tim Wiese, Markus Rosenberg und, aller Voraussicht nach, Claudio Pizarro den Verein. Auch die Zukunft von Naldo ist ungewiss. Dieser personelle Adererlass birgt sicherlich eine Herkulesaufgabe für Allofs und Schaaf, denn adäquat ersetzt werden können diese Spieler wohl nur mit hohem finanziellen Aufwand, der aber an der Weser nicht betrieben werden kann. Jedoch gibt es auch einen Silberstreif am Horizont: denn dieser Umbruch beinhaltet auch eine Chance auf einen Neuanfang. Unbedingt halten will man wohl nur Naldo, der Rest wird wohl, bei allem sportlichen Substanzverlust, auch als wirtschaftlicher Gewinn gesehen. Zudem konnte man den besten Transfer Allofs der letzten drei Jahre halten: beim griechischen Abwehrspieler Sokratis zog man die Option auf die Vertragsverlängerung. Mit den schon genannten jungen Talenten hat man ein Faustpfand für die Zukunft, denn Werder muss nun zwangläufig auf die Jugend setzen. Kapitän Clemens Fritz wird seinen Vertrag verlängern und das junge Team führen. Mit Sebastian Mielitz hat Bremen schon einen internen Nachfolger für Wiese gefunden, der hochtalentiert ist. Zudem wird Mehmet Ekici bestimmt ein besseres zweites Jahr hinlegen und mit Zlatko Junuzovic hat man einen weiteren Hochveranlagten im Kader, der sich verbessern wird. Ganz wichtig für den Verein wird auch die Entwicklung von Aaron Hunt sein. Talent ist bei ihm zwar im Überfluss vorhanden, nur muss er endlich sein Phlegma ablegen. Das größte Fragezeichen steht wohl weiterhin hinter Marko Arnautovic. Reiht er sich nächste Saison endgültig in den Reigen der teuren Transferflops ein, fängt er sich endlich oder gibt Werder sein enfant terrible doch noch ab? Eins ist ziemlich sicher: Langweilig wird es im Norden Deutschlands in diesem Sommer nicht.
Ral, abseits.at
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