Laut Aussagen der Verantwortlichen des FC Bayern München, sind die Verhandlungen mit David Alaba zunächst gescheitert. Wie geht es nun weiter? Die Vertragsverhandlungen zwischen... Vertragsverhandlungen zunächst gescheitert: Verlässt Alaba die Bayern?

Laut Aussagen der Verantwortlichen des FC Bayern München, sind die Verhandlungen mit David Alaba zunächst gescheitert. Wie geht es nun weiter?

Die Vertragsverhandlungen zwischen David Alaba und dem FC Bayern München nehmen langsam Züge einer Seifenoper an; es geht um verletzte Eitelkeiten, Lügen und großes Drama. In der letzten Folge von „Alaba vs. Bayern“ erklärte Vereinspräsident Herbert Hainer im Bayerischen Rundfunk die Verhandlungen quasi für gescheitert. Die eingeräumte Frist bis Ende Oktober wäre nun abgelaufen, hieß es. „Das heißt, es gibt kein Angebot mehr“, so der 66-Jährige.

Alaba beklagte daraufhin, dass zuvor niemand mit ihm über diesen Sachverhalt gesprochen hätte. Von Vereinsseite aus kam die Replik, Alabas Berater Pini Zahavi wäre sehr wohl darüber unterrichtet worden. Hainer ließ für Alaba jedoch noch eine Hintertür offen. „Wenn David mit uns reden will, sind wir immer bereit“, sagte er.

Ob beide Seiten aber noch einmal zusammenfinden, dass scheint aktuell eher unwahrscheinlich. So zumindest die Einschätzung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic. „Jetzt müssen wir uns damit beschäftigen, dass uns David verlassen wird“, sagte Salihamidzic vor der Champions-League-Partie seines Vereins gegen Red Bull Salzburg dem TV-Sender Sky.

Wie es Uli Hoeneß vor einigen Wochen bereits verlautbarte, geht es in der Personalie Alaba vor allem ums Geld. Aber auch um Wertschätzung. Denn der 28-Jährige würde angeblich gerne in die Gehaltsregionen eines Manuel Neuer oder Robert Lewandowski aufsteigen. Aufgrund seiner langen Zugehörigkeit zum Verein und den Leistungen in der jüngeren Vergangenheit ist dieser Anspruch Alabas sicher nicht aus der Luft gegriffen.

Blöd nur für Alaba, dass wir uns mitten in einer Pandemie befinden und auch der FC Bayern mit finanziellen Einbußen zu kämpfen hat. Die vermeintliche Forderung nach der weiteren Aufstockung eines Millionengehalts kommt zudem in der Öffentlichkeit sicher nicht gut an. Daher dürfte der Verein alle Trümpfe in der Hand halten, der in den letzten Wochen auch nicht müde wurde, dem Spieler öffentlich den „Schwarzen Peter“ zuzuspielen.

Generell wirkt dieser Vertragspoker in der momentanen Situation etwas entrückt. Das ändert jedoch nichts daran, dass beide Parteien nun schauen müssen, wie es weitergeht. Fakt ist, der Vertrag von Alaba läuft im nächsten Sommer aus. Gehen wir einmal davon aus, dass die Verhandlungen nun wirklich gescheitert sind, dann müssten die Bayern versuchen, Alaba in der Wintertransferperiode zu verkaufen. Andernfalls würden sie keine Ablöse für einen der besten Defensivspieler der Welt kassieren.

Doch welche Vereine kommen aus Sicht von Alaba sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht in Frage? Es herrscht wohl Konsens darüber, dass die großen Vereine aus Spanien und Italien das Gesamtpaket Alaba eher nicht stemmen könnten. Klubs wie Paris St. Germain oder Manchester City wären dazu hingegen sicherlich in der Lage.

Jedoch ist es auch nicht vollkommen ausgeschlossen, dass Alaba und die Bayern doch noch einmal zusammenfinden. Der deutsche Rekordmeister ist aber dafür bekannt, Reisende nicht um jeden Preis aufhalten zu wollen. Das haben in den letzten Jahren sowohl der Fall Toni Kroos und, schon etwas weiter zurückliegend, auch der von Michael Ballack gezeigt.

Über den Abgang von Kroos, sagte Hoeneß einmal: „Ein Verein muss manchmal harte Entscheidungen treffen. Das war eine harte, vielleicht die falsche, keine Frage.“ Gut möglich, dass ähnliche Sätze auch einmal über David Alaba gesagt werden.